Im Gedenken an die Terroropfer von Paris rücken in Deutschland Muslime und Christen, Deutsche und Zuwanderer zusammen. Parteien und Religionsgemeinschaften wollen Zeichen setzen.
Köln/Berlin - Der Zentralrat der Muslime in Deutschland plant nach den Terrorakten in Paris für Dienstag eine Mahnwache für Weltoffenheit und Toleranz in Berlin. Er hoffe, dass die Spitzen des Staates der Veranstaltung beiwohnen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Ursprünglich war die Veranstaltung, die am Brandenburger Tor stattfinden soll, für Montag vorgesehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte eine Teilnahme der CDU an der Mahnwache zugesagt. Auch die SPD werde sich beteiligen, teilte die Partei am Samstag mit. Geplant sind Reden sowie eine Kondolenzgeste an die Französische Botschaft in Berlin.
Die Bundestagsparteien planen eine große Solidaritätskundgebung deutscher Politiker mit gesellschaftlichen Gruppen. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte den anderen Vorsitzenden öffentlich vorgeschlagen, sich daran zu beteiligen. Die Abstimmung darüber könnte einige Tage brauchen, hieß es am Freitag.
Gauck soll bei Solidaritätskundgebung auftreten
In den Parteien gibt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur den Wunsch, dass Bundespräsident Joachim Gauck bei einer solchen Solidaritätskundgebung in Berlin auftritt. Derzeit werde über das Format verhandelt, hieß es am Samstag am Rande der CDU-Vorstandsklausur in Hamburg aus Teilnehmerkreisen. Eine Entscheidung gibt es noch nicht - die Planungen sollen auch bei der Reise unter anderem von Kanzlerin Merkel und Gabriel zur Solidaritätsveranstaltung in Paris an diesem Sonntag fortgesetzt werden.
In mehreren deutschen Städten - darunter Frankfurt, München und Mannheim - versammelten sich am Samstag Hunderte Menschen zum Gedenken an die Opfer der Terrortaten in Frankreich.