Da fliegt das Sand- und Steingegemisch: sybolischer Spatenstich des Don-Bosco-Kindergartens im Gesamtbereich des Schulcampus. Foto: Herzog

Mit dem Neubau des Kindergartens Don Bosco ist der erste Realisierungsabschnitt des Schramberger Bildungscampus gestartet. Gestern erfolgte der symbolische Spatenstich für das sieben Millionen Euro teure Großprojekt.

Schramberg - Vertreter der Stadtverwaltung, des Gemeinderats, der Baufirmen Stumpp und Bantle, Planer, Statiker, Ingenieure sowie künftige Nutzer waren am Freitag zur Baustelle in der Graf-von-Bissingen-Straße gekommen. Sie alle zeigten reges Interesse an dem Großvorhaben, das nach Auskunft von Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr planerisch von der Stadt schon lange vorher begonnen hatte.

102 Kinder finden Platz

Sie lege die Betonung bewusst auf Bildungscampus, weil in diesem Gebäude auch die frühkindliche Bildung und die Betreuung einen Platz fänden. Durch die Einrichtung einer Kleinkind-Gruppe (U3) und vier Ü3-Gruppen könnten bei voller Auslastung 102 Kinder betreut werden. Es handle sich hier nicht nur um eine Kita, sondern um ein neues Konzept eines Familienzentrums mit Kindern und Eltern im Blick. "Schramberg stellt sich seiner sozialen Verantwortung. Wir haben in der Talstadt einen großen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Der Neubau bietet eine einmalige Chance, hierfür die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen. So enthalten die Planungen zusätzliche multifunktionale Räume für Sprech- und Beratungsstunden und erhöhten Sprachbedarf", schilderte die Oberbürgermeisterin. Auf dem Dach werde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die Strom für die Luft-Wasser-Wärmepumpe liefere.

Hohe Energieeffizienz

Die Fertigstellung des besonders energiesparenden Effizienzgebäudes (40 Energieeffizienz) sei für Ende des Jahres 2023 vorgesehen, die Aufnahme der ersten Kinder mit der Inbetriebnahme Anfang 2024 möglich. Mitte 2021 habe die Kostenschätzung noch bei 5,8 Millionen Euro gelegen, die aufgrund der aktuellen Marktsituation und extremer Preissteigerungen auf rund sieben Millionen Euro angestiegen sei. Dennoch habe der Gemeinderat das Projekt weiter vorangetrieben, dankte Eisenlohr den Räten für den Beschluss. Nach Auskunft von Bauleiter Thilo Kimmich von der Firma Bantle wurde mit den Tiefbauarbeiten für die Stützmauer am 25. April begonnen. Eine Spezialfirma habe Probebohrungen im Baugrund durchgeführt. Danach seien Bohrpfähle betoniert worden, die die spätere Bodenplatte statisch trügen. Planer Stefan Kamm ergänzte, der Neubau werde auf der Bodenplatte in Holzbauweise mit begrüntem Flachdach erstellt. Durch die Verwendung von circa 1600 Quadratmeter Holz (statt Beton), das aus nachwachsenden Wäldern komme, könnten 180 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Info

Für den Neubau des Familienzentrums Don Bosco war Ende 2019 ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben worden, den die Kamm-Architekten aus Stuttgart gewannen. Der Planungsbeginn wurde durch die Corona-Pandemie verzögert und erfolgte im Herbst 2020. Ein Baugesuch wurde im August 2021 eingereicht, die Baugenehmigung im Februar 2022 erteilt. Die Tiefbauarbeiten begannen am 25. April 2022.