Silvan Meckelnburg ist hauptamtlicher Mitarbeiter für die Technik und stellvertretender Betriebsleiter beim Baden-Württembergischen Luftfahrtverband. Er nimmt inzwischen die Segelflugzeuge der Fliegergruppe Freudenstadt ab. Foto: Verein/Schwark

Damit die Segelflieger aus Freudenstadt sicher ihrem Hobby nachgehen können, müssen die Segelflugzeuge regelmäßig überprüft und gewartet werden. Ein altgedientes Fluggerät des Vereins wird nun komplett neu bespannt. Die normalerweise verborgene Trägerkonstruktion des Fluggeräts wird dadurch sichtbar.

Da die Segelflieger der Fliegergruppe Freudenstadt in den Herbst- und Wintermonaten in der Regel am Boden bleiben, steht nun in der Werkstatt die Wartung der Flugzeuge an. So wurden nochmals einige Segelflugzeuge in Kunststoffbauweise vom Flugzeugprüfer Silvan Meckelnburg bei der Jahresprüfung abgenommen.

Hierzu arbeitet die Fliegergruppe Freudenstadt in zwei Blöcken. Neben der Herbstabnahme wird ein Großteil der Flotte Mitte bis Ende März vor der Saison abgenommen. Darüber berichtet der Verein in einer Pressemitteilung.

Flugzeugprüfer Meckelnburg ist mit der Fliegergruppe Freudenstadt verbunden. Immer wieder schaute er früher auf dem Musbacher Fluggelände vorbei, um sehnsüchtig den Flugzeugen nachzuschauen. Durch den Kontakt mit einem Vereinsmitglied blieb die Verbundenheit zu den Segelfliegern bestehen.

Blick in die Werkstatt der Fliegergruppe Freudenstadt Foto: Verein/Schwark

1998 war es dann soweit: Meckelnburg nahm in Musbach an einem Schnupperlager der Segelflieger teil. Der Funke sprang sofort über und anschließend legte Meckelnburg bei einem Hamburger Verein den Segelflugschein ab. Anschließend faszinierte ihn der Wettbewerbsflug, er nahm an mehreren Deutschen Meisterschaften im Streckenflug teil.

Vor acht Jahren absolvierte Meckelnburg in Kirchheim unter Teck beim Segelflugzeughersteller Schempp Hirth eine Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer. Seit sieben Jahren ist er Fluglehrer und seit 2019 Prüfer für Luftfahrzeuge. Am Ort wo alles mit der Fliegerei anfing, prüft er nun seit 2020 die Kunststoffsegelflugzeuge der Fliegergruppen Freudenstadt und Renchtal sowie Segelflieger von Privathaltern.

In den 70er- und 80er-Jahren wurden viele Segelflugzeuge noch in Gemischtbauweise gebaut. Seine alte Haut hat der Stahlrohrrumpf der ASK 13 inzwischen verloren. Foto: Verein/Schwark

Derweil bereitet der technische Leiter Timo Lehrke mit seiner Mannschaft einen Teil der Segelflugzeugflotte auf die Saison 2024 vor. Während bei Kunststoff-Flugzeugen weitgehend die normale Wartung stattfindet, steht der Werkstattcrew mit der Überholung des doppelsitzigen Schulungsflugzeug ASK-13 eine größere Aufgabe ins Haus.

So wird in diesem Winter der Rumpf des bewährten Flugzeuges neu bespannt. Davor der Stahlrohrrumpf gründlich durchgearbeitet. Alte Steuerseile, Beschläge, Bremsklappen- und Umlegehebel werden nebst weiteren Bauteilen durch neue ersetzt. Die ganze Grundüberholung wird von einem amtlichen Prüfer überwacht.

Hat inzwischen 22 683 Starts und rund 4500 Stunden auf dem Buckel: der bewährte Schulungsdoppelsitzer ASK 13 von der Fliegergruppe Freudenstadt Foto: Verein/Schwark

Zum Schluss der Arbeiten wird der Rumpf mit einem Oratex-Gewebe bespannt – im Gegensatz zum früheren Baumwollgewebe, das mehrfach mit Spannlack bearbeitet werden musste. Das neue Gewebe bringt eine erhebliche Gewichtseinsparung und eine geringere Arbeitsbelastung. Auch kommt die neue deutlich leichtere Bespannung der Zuladung zugute.

Um sich mit der neuen Bespanntechnik vertraut zu machen, haben mehrere Mitglieder der Fliegergruppe beim Baden Württembergischen Luftfahrtverband einen Lehrgang absolviert.

Laut Mitteilung des Vereins ist die ASK-13 mit Baujahr 1975 weiterhin ein sehr attraktives Flugzeug. Fluglehrer schätzen eine gute Sicht und die Sitzmöglichkeiten, heißt es weiter in der Mitteilung. Inzwischen hat der Doppelsitzer 22 683 Starts und rund 4500 Stunden in der Luft hinter sich. Generationen von Flugschülern haben auf der ASK 13 ihren ersten Alleinflug absolviert.

„Mit nahezu 49 Jahren ist die ‚alte Lady‘ auch in Zukunft ein absolut sicheres Fluggerät“, schreibt der Verein. Wenn Flugzeuge gut gewartet würden, hätten sie eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer. Uns so hebt die ASK-13 sicherlich noch weitere Jahre in Musbach ab.