Aktuell hat die Tafel in Oberndorf mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, wie Diakon Thomas Brehm berichtet. Für die ehemalige Leiterin Corinna Meßmer konnte indes eine würdige Nachfolgerin gefunden werden.
Nach dem Ausscheiden von Corinna Meßmer im März vergangenen Jahres sei schnell eine Ausschreibung für die Stelle der Tafelleitung gemacht worden, berichtet Thomas Brehm, Diakon der katholischen Seelsorgeeinheit Raum Oberndorf. Die Entscheidung fiel schließlich auf Stefanie Niethammer, die am 15.Juli ihren Dienst als Leiterin der Tafel an der Seite des „Tafel-Urgesteins“, so Brehm, Elfriede Stoll, angetreten hat.
Größte Herausforderung
Niethammer, die gelernte Arzthelferin ist, teilt auf die Frage nach ihrer Motivation mit, sie habe bereits mit Flüchtlingen gearbeitet, bei der Stiftung St. Franziskus. „Das war auch super, das hat mir ganz viel gegeben.“ Und berichtet weiter: „Ich habe die Stelle gelesen und gedacht, das passt auf mich, da muss ich mich bewerben, weil ich sehr sozial engagiert und eingestellt bin“, so die 45-Jährige Oberndorferin. Brehm betont: „Wir haben einen richtig guten Ersatz und sind total zufrieden!“
Bammel vor Real-Markt-Schließung
Die größte Herausforderung sei derzeit der Mangel an Ware, berichtet Elfriede Stoll. Niethammer ergänzt, dass insbesondere die anstehende Schließung des Real-Marktes auf dem Lindenhof problematisch sei, da dieser eine große Quelle für Lebensmittelspenden darstellt. „Da haben wir keinen Ersatz gefunden und wissen noch nicht, wie es weitergeht.“
Dabei sind 250 Berechtigungsausweise verteilt, wie Brehm berichtet, etwa 750 Leute würden über die Tafel mitversorgt. Ein Aufnahmestopp komme allerdings nicht in Frage, wie alle Beteiligten mit Nachdruck betonen. „Zu uns können immer Menschen kommen!“, stellt Niethammer deutlich klar. Stattdessen würden die Mengen rationiert. „Aber es kriegt jeder was“, betont Niethammer.
Rentner herzlich willkommen
Für einen Berechtigungsausweis müsse nur ein Antrag ausgefüllt werden – online oder bei der Tafel direkt, erläutert Niethammer, die insbesondere Rentner ermutigen will, sich vermehrt an die Tafel zu wenden.
Brehm berichtet, eine weitere große Herausforderung sei derzeit, einen Generationswechsel zu schaffen und neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Viele Ehrenamtliche bei der Tafel seien seit der ersten Stunde dabei.
Ein weiteres Problem stelle die Finanzierung dar. Die Zahlungen der Tafelkunden deckten nur 10 bis 15 Prozent der Kosten. Restliche Kosten würden mit Zuschüssen und Spenden gedeckt „und da ist jeder Euro Spende unheimlich wichtig“, betont Brehm.
Qualität spricht für sich
Zurzeit ist die Wärmestube wieder geöffnet. Noch bis zum Narrentreffen haben Menschen dort die Möglichkeit donnerstags ein warmes Essen zum günstigen Preis von 4 Euro, 1,50 Euro für Tafelkunden, zu erhalten.
Bürgermeister Matthias Winter, der vergangenen Donnerstag zu Besuch in der Wärmestube war, konnte sich persönlich von dem angebotenen Essen überzeugen. Sein Urteil: „Eine tolle Sache und die Qualität des Essens spricht für sich.“
Dem Bürgermeister wurde ausführlich das Konzept und die Struktur hinter der Tafel und der Wärmestube vorgestellt.
Winter drückte seine große Wertschätzung für die gemeinschaftliche Arbeit in der Ökumene aus. Er versicherte: „Bei harten Zeiten habt ihr mit mir und der Stadt einen Partner, der zur Seite steht“.
Die Tafel in der Wasserfallstraße 5/1 ist jeden Donnerstag ab 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Die Wärmestube ist am Donnerstag von 12 bis 16.30 Uhr geöffnet.