Simon Boch wird bei den Olympischen Spielen in Tokio höchstwahrscheinlich nicht das deutsche Trikot anziehen. 2022 soll sich dies bei der Heim-EM in München ändern.Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder Bote

Leichtathletik: Weshalb Simon Boch die Olympischen Spiele bereits abhakt

Olympia-Norm im Marathon, Silber bei der DM über 10 000 Meter, Bronze in Braunschweig bei den nationalen Titelkämpfen über 5000 Meter. Viel besser geht es nicht. Dennoch ist für den früheren Unterkirnacher Simon Boch ein Traum geplatzt.

Über DM-Bronze

"Ich bin natürlich mit der Bronzemedaille sehr zufrieden, da ich ja mehr als Marathon-Läufer gehandelt werde. Eigentlich sind die 5000 Meter sehr kurz für mich. Allerdings wäre ich gerne etwas schneller gelaufen (13:53,53 Minuten, Anm. d. Red.)."

Über das Starterfeld

"Eine DM in Corona-Zeiten ist nicht befriedigend, wenn am Ende über die 5000 Meter nur fünf Leute ins Ziel kommen. Wenn nur sieben Teilnehmer an der Startlinie stehen, ist das schon ernüchternd. Es ist einfach viel cooler, wenn 15 oder 20 Leute um die Platzierungen kämpfen. Das ist dann ein ganz anderes Rennen, ein echter Fight. Das war schade."

Über die nächsten Wochen

"Für mich gibt es leider demnächst kein Rennen über die 10 000 Meter auf der Bahn im deutschen Raum mit der Konkurrenz, die ich bräuchte, im Kalender mehr. Deshalb bleibe ich bei den 5000 Metern. Ich möchte über diese Strecke in rund zwei Wochen bei der Regensburger Laufgala – oder danach im belgischen Heusden – meine Bestzeit (13:47,42 Minuten) verbessern. Es geht nun um Tempoarbeit, die einfach für den Marathon sehr wichtig ist."

Über die große Ziele

"Mein langfristiges Ziel sind nun die Europameisterschaften im kommenden Jahr in München. Dann möchte ich den Marathon bestreiten. Dazwischen ist noch Anfang 2022 die Halbmarathon-WM in China. Das ist auch noch ein Höhepunkt für mich. Jetzt geht es aber erst einmal um schnelle 5000 Meter-Rennen. Umso schneller ich die 5000 Meter absolvieren kann, umso schneller kann ich dann auch die 10 000 Meter, den Halbmarathon und später den Marathon laufen."

Über Tokio 2021

"Ich bin quasi der deutsche Marathon-Ersatzmann. Nur wenn einer der drei qualifizierten Läufer aus Deutschland ausfällt, könnte ich bei den Olympischen Spielen einspringen. Mein Problem ist aber, dass ich jetzt schon mit der Vorbereitung auf den Marathon beginnen müsste. Wenn ein Läufer absagen würde, kann ich deshalb nicht so einfach einspringen. Das geht nicht, sonst müsste ich nun ganz anders trainieren, könnte auch keine weiteren Wettkämpfe mehr bestreiten. Mit einer abgespeckten Trainingsvariante geht im Prinzip im Marathon eben nichts. Aber ich gehe auch nicht davon aus, dass ein Läufer noch absagt. Olympische Spiele sagt man ja nur ab, wenn man sich den Fuß bricht. Allerdings darf ich Dinge wie die Olympia-Einkleidung mitmachen, damit ich theoretisch Möglichkeit hätte, im Notfall einzuspringen."