Nach dem klaren Erfolg beim Heidelberger TV stehen die Cracks des RC Rottweil im Halbfinale. Foto: Rudolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit 40:32 in Heidelberg feiern die "Schwarz-Gelben" aus Rottweil den Einzug ins DRV-Halbfinale.

"Ein hochklassiges und spannungsgeladenes Spiel auf dem Niveau eines Finales und mit dem RC Rottweil als verdienten Sieger", so der scheidende HTV-Coach Thomas Kurzer.

Im Spitzenspiel in der Kurpfalz machten die Cracks vom Rugby-Club Rottweil gegen den "Dauerrivalen" Heidelberger TV dort weiter, wo sie am Wochenende zuvor gegen den RC Dresden aufgehört hatten.

Mit 40:32 feierten die "Schwarz-Gelben" den Einzug in das Halbfinale im bundesweit ausgetragenen Ligapokal des DRV. Für die RCR‘ler ist dies ein Riesenerfolg, zumal das Team in der abgeschlossenen Punktrunde nicht alle angestrebten Ziele erreichen konnte. Im Halbfinale sind die Teams des TSV Handschuhsheim II und die Neckarsulmer SU (beide 2. BL-Süd) sowie der TG 75 Darmstadt (2. BL-West) die möglichen Gegner.

Doch zurück zum Spiel in Heidelberg. Steve Ball, der neue Trainer der RCR‘ler, war natürlich hochzufrieden, zumal er der Partie gegen den HTV durchaus mit gemischten Gefühlen entgegensah. Es gab kein Abtasten. In nur acht Minuten legten die "Schwarz-Gelben" drei Versuche und führten mit 15:0. Bereits mit dem Ankick kamen die Rottweiler in Ballbesitz und konnten nach schnellen Ballstafetten durch Innen-Drei-Viertel Fabian Schüler den ersten Versuch zum 5:0 legen. Danach war es Lucian David, der nach mehreren Offenen Gedrängen mithilfe seiner Sturmkollegen auf 10:0 ausbaute. Schließlich konnte Außen Martin Ross nach schnellem Passspiel der Drei-Viertelreihe zum 15:0 ablegen.

Die Platzherren schienen nach diesem überraschenden Dreierpack zunächst irritiert, fanden aber doch ins Spiel. Mit viel Aufwand konnten sie das Ballgeschehen in die Spielhälfte der „Schwarz-Gelben“ verlagern und bauten mit ihren schnellen Dreivierteln immer wieder gute Angriffe auf. Die RCR-Defensive konnte die HTV-Bemühungen stören und stoppen – nicht immer aber ganz regelkonform. So kam es im Abstand von jeweils nur wenigen Minuten zu vier Straftritten für die Gastgeber, die deren starker Innen-Drei-Viertel Ben Oluoch jeweils verwandelte (Zwischenstand 18:12). Nach zwei weiteren Straftritten für beide Teams (für den RCR verwandelt von Außen Simon Wilde) ging es beim Stand von 18:15 in die Halbzeitpause.

Den Ankickball konnte nach einem Bilderbuchangriff mit dem geschlossenen Sturm der 2. Reihe-Stürmer Swen Engelhardt zum 23:15 für den RC Rottweil ablegen. Simon Wilde erhöhte auf 25:15. Danach war es das Geburtstagskind Gabriel Jäger, der nach mehreren offenen Gedrängen das "Ei" zum 30:15 ablegte. Mit der erfolgreichen Erhöhung von Simon Wilde und einem weiteren Versuch von Schlussspieler Costi Croituru führte der RCR nach etwas mehr als einer Stunde mit 37:18. Der RCR bestimmte das Spielgeschehen mit mannschaftlich beeindruckender physischer Präsenz und technisch gutem Spiel, das dem Gegner viel Einsatz abverlangte.

Die Schlussminuten allerdings gehörten den Kurpfälzern, die mit allen noch verfügbaren Kräften sich gegen die drohende Niederlage stemmten und die von den RCR‘lern nur unter größter Mühe vom Malfeld abgehalten werden konnten. Trotz aller Gegenwehr schafften die HTV-Stürmer nach mehreren offenen Gedrängen im Viertelfeld der Rottweiler noch zwei Versuche, die jeweils erhöht werden konnten 37:32. Nach einem weiteren Straftritt von Simon Wilde endete das Spiel 40:32.

S teve Ball (RCR-Trainer): "Der Sieg gegen den RC Dresden gab den RCR-Jungs viel Selbstvertrauen und die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie hoch konzentriert und willensstark war. Wir konnten mit unserer Taktik und Technik den körperlich gleichwertigen HTV‘lern deutlich ihre Grenzen aufzeigen und beherrschten den Gegner über einen Großteil der gesamten Spieldauer."

Karl-Heinz Bahr (RCR-Vorsitzender): "Ein faires Spiel mit Härte, Athletik und Dynamik auf beiden Seiten mit einem phänomenalen Auftakt. Das war unser bestes Spiel der zu Ende gehenden Saison. Natürlich sind meine Spieler stolz, und wir alle blicken gespannt auf die Auslosung des Halbfinales. Alle haben eine tolle kämpferische und spielerische Leistung gebracht, die auch beim Gegner große Anerkennung fand. Leider steht uns im Halbfinale mit Gedrängehalb Marian Toader ein wichtiger, sonst äußerst fairer Spieler nicht zur Verfügung, da es in der Nachspielzeit zu einer Tätlichkeit kam, die mit der Roten Karte geahndet wurde. Er ärgert sich darüber am meisten – seine Mitspieler wollen seine Sperre mit noch mehr Einsatz kompensieren."

RC Rottweil: Gabriel Jäger, Lucian David, Ladislau Szani, Swen Engelhardt, Markus Wiener, Nick Long, Robert Lehmann, Michael Oswald, Martin Storck und Julian Dupont (alle Sturm); sowie Marian Toader, Stephan Holpp, Simon Wilde, Fabian Schüler, Tobias Oswald, Martin Ross, Costinel Croituru und Leonard Holpp (alle Verbindung und Drei-Viertel).