Ein Trio möchte in der neuen Masters-Saison für Furore sorgen. Teamchef Frank Aust (Mitte) setzt auf den Doppelstädter Daniel Keilwitz (links) und auf Sebastian Asch. Beide Fahrer zählen zu den Top-Piloten in der langen Geschichte der Serie. Foto: Motorsport Aust Foto: Schwarzwälder Bote

Motorsport: Doppelstädter greift wieder bei der ADAC-GT-Masters-Serie an

Kurz vor dem Saisonbeginn ist der Deal perfekt. Daniel Keilwitz (Villingen-Schwenningen/31) wird das Team Aust Motorsport Aust zusammen mit Routinier Sebastian Asch verstärken.

Der Startschuss fällt am 14. Mai in Oschersleben. 62 Piloten, 20 Renn-Teams, Fahrer aus zehn verschiedenen Ländern – so präsentiert sich das diesjährige Starterfeld bei den ADAC GT Masters.

Komplizierte Gespräche

Lange schien es so, dass Daniel Keilwitz nach zehn erfolgreichen Jahren bei dieser Serie in diesem Sommer nur zuschauen würde. Nach der überraschenden Trennung von seinem vergangenen Team Zakspeed ("Beide Seiten hatten sicherlich in der vergangenen Saison höhere Erwartungen" – Daniel Keilwitz) im Herbst 2020 führte der 31-jährige Rennprofi viele Gespräche mit diversen Teams. "Klar war immer, dass ich unbedingt meine Karriere beim ADAC GT Masters fortsetzen möchte", war seine Devise.

Doch die Verhandlungen über einen neuen Vertrag gestalteten sich schwierig. Das Feld der Sponsoren ist aktuell aufgrund der Pandemie zu einem recht unwegsamen Gelände in der Rennszene geworden. Im Prinzip läuft die Zusammenarbeit so, dass das Rennteam sein Budget einbringt, aber ebenso auch der Fahrer selbst seine Sponsoren mit ins Boot nimmt. "Da mein Anteil – relativ gesehen – in verschiedenen Fällen bei den Verhandlungen zu hoch war, musste ich lange Zeit passen", berichtet Daniel Keilwitz.

Zwei Top-Fahrer vereint

Doch nun hat es auf den letzten Drücker vor der neuen Saison mit Motorsport Aust gepasst. Erfolgreich verliefen für Keilwitz die Testfahrten zuletzt in Oschersleben mit dem Audi R8 LMS GT3. Seinen neuen Partner Sebastian Asch schätzt und kennt der Schwarzwälder schon lange. Es sind zwei Top-Fahrer unter einem Dach nun vereint: Daniel Keilwitz gewann die Serie vor acht Jahren – der 34-jährige Asch, aus dem Raum Tübingen stammend, war bereits schon zweimal Gesamtsieger. "Das ganze Paket bei meinem neuen Team stimmt einfach. Die Chemie ist sehr gut. Und dies ist für den Erfolg wichtig. Ich freue mich sehr auf die Saison", betont der Doppelstädter, der in den vergangenen Jahren als Allrounder auf verschiedenen Rennwagen-Marken sein Können bewies.

Bescheidene Blicke

Für Sebastian Asch ist der Audi ebenfalls Neuland. Zwar pilotierte der Sohn von Roland Asch schon einmal einen Audi R8 LMS ultra im Jahr 2013. Dieser stellte jedoch eine ganz andere Generation von GT3-Fahrzeugen dar.

Keilwitz und Asch werden zwar von der Konkurrenz bereits jetzt zum Favoritenkreis gezählt, doch der Villinger bleibt bei seinen Blicken auf die Saison bescheiden. "Wir beide wollen natürlich viel erreichen, doch wir machen uns jetzt nicht den ganz großen Druck. Klar ist auch, dass immer noch weitere technische Verbesserungen im Detail an unserem Audi wichtig sind."

Gelungene Generalprobe

Im Winter trainierte Daniel Keilwitz in Schweden auf Schnee und Eis. Dann stieg er vor wenigen Wochen mit dem WTM-Team bei der Nürburgring-Langstrecken-Serie auf einem Ferrari 488 GT3 erfolgreich ein. Eine Serie, die der 31-Jährige schon von den vergangenen Jahren her vertraut ist.

Auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings fuhr Keilwitz – als Top-Fahrer des Teams – im Qualifying auf den siebten Startplatz. Der Start beim ersten Langstrecken-Rennen lief auch nach Wunsch, doch nach zwei Runden führte der zu hohe Reifenverschleiß am Ferrari zu Problemen, die in den kommenden Wochen noch zu bearbeiten sind.

Neben dem ADAC GT Masters wird Keilwitz dann auch das ADAC-24-Stunden-Rennen am 5./6. Juni mit dem WTM-Team bestreiten. An diesem Wochenende findet als Vorbereitung dazu ein weiteres Langstrecken-Rennen auf dem Nürburgring statt.

Ebenfalls war der Villinger zuletzt beim Histo-Cup (österreichische Youngtimer-Meisterschaft) auf dem Red Bull Ring dabei. Er fuhr auf einem BMW-Alpina – und gewann das Rennen souverän.

Die Hauptkonzentration gilt für den erfolgreichen Profi nun aber der neuen Saison in der ADAC-GT-Masters-Serie. Es ist bereits die 15. in der Erfolgsgeschichte der GT3-Serie."Sie hat sich hervorragend entwickelt, zählt in der Welt zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Serien", betont Daniel Keilwitz.

Zwar werden beim Saisonstart am nächsten Wochenende in Oschersleben noch keine Zuschauer zugelassen sein, doch sollte sich die Pandemie im Sommer tatsächlich entschärfen, werden vielleicht im zweiten Saisonteil wieder Rennsportfans die Fahrer an der Strecke anfeuern.