Bei der Sportlerwahl des Vorjahres in Freudenstadt wurden die Zweit- und Drittplatzierte Andrea Rothfuss und Fatlinda Morina (von links) ausgezeichnet. Die Siegerin Svenja Würth war bei einem Weltcupspringen in Lillehammer und meldete sich mit einer Videobotschaft. Foto: Schwark

Sportkreis Freudenstadt: Olympischer Pechvogel Svenja Würth Titelverteidigerin bei Wahl zur Sportlerin des Jahres. 

Zehn Kandidatinen stellen sich in diesem Jahr dem Votum der Leserinnen und Leser bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres im Kreis Freudenstadt. Mit Svenja Würth steht auch die Siegerin des Vorjahres auf dem Wahlzettel.

Jüngste Kandidatin und Newcomerin im erlesenen Feld ist die 13-.jährige Sophia Luisa Aland vom RSC Salzstetten. Trainiert vom erfolgreichen Springreiter Andreas Brünz, wurde die gebürtige Estländerin Vizemeisterin von Baden-Württemberg im Springen bei den Children. In Schutterwald siegte die Sechstklässlerin des Gymnasiums Oberndorf dabei in der dritten Wertungsprüfung der Klasse M* mit Stechen durch ihren Doppel-Null-Ritt auf ihrem Pferd Mercedes Dream AK und wurde im Gesamtklassement mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Ihre sportliche Zukunft sieht Sophia Luisa Aland auch in internationalen Starts für ihr Heimatland Estland.

Der gleichen Altersklasse gehört mit Nathalie Armbruster vom SV-SZ Kniebis eines der vielversprechendsten Ski-Talente an. durch ihren Sieg beim Abschlusswettkampf des Damencamps des DSV in Oberstdorf wurde sie beim FIS-Schüler-Grand-Prix in Ruhpolding nur knapp geschlagene Zweite der Klasse S13. Das Mitglied des Landes-Talentteams Ski überzeugt zudem bei Kombinationwettbewerben regelmäßig mit Bestzeiten auf der Laufstrecke und könnte in Zukunft bei der demnächst auch den Frauen bei Olympischen Spielen angebotenen Disziplin eine der deutschen Hoffnungsträgerinnen werden.

Geradezu kometenhaft in die europäische Spitze der Langstreckenläuferinnen empor geschossen istbinnen weniger Monate Elena Burkard von der LG farbtex Nordschwarzwald. Beginnend mit dem fünften Platz noch Ende des letzten Jahres bei der Crosslauf-Europameisterschaft, reihte sie in der Saison 2018 Erfolg an Erfolg und pulverisierte fast alle Bestzeiten von 800 bis 5000 Meter. Dabei erfüllte sie auf gleich drei Distanzen die EM-Norm, wurde deutsche Vizemeisterin über 1500 m und schaffte als Neuling über 3000 m Hindernis auf Anhieb nicht nur die Qualifikation für den Saisonhöhepunkt, sondern den Einzug in das EM-Finale von Berlin, das sie auf dem sechsten Platz beendete.

Bei vielen Wettbewerben gleich doppelt bei Juniorinnen und Damen erfolgreich ist die Kickboxerin Sarah Fahrner aus Baiersbronn. Die für das Taekwondo Team Koryo aus Bad Wildbad startende Vize-Weltmeisterin von 2017 siegte unter anderem bei den US Open und den Britischen Meisterschaften in Birmingham. Mit einem doppelten Sieg im Pointfighting der Juniorinnen bis 55 kg sowie in der Damenklasse überzeugte sie auch bei den deutschen Meisterschaften in Sinsheim und startet demnächst noch bei der ICO-WM in Rom.

Wechsel in die 3. Liga

Zu den Leistungsträgerinnen beim Tischtennis-Regionaligisten SSV Schönmünzach, der in der Rückrunde 2017/18 den Klassenerhalt in der vierthöchsten deutschen Liga realisierte, gehört die erst 13-jährige Laura Kaim. An Position eins erspielte sie eine positive Bilanz. Auch mit ihren Erfolgen bei den Hungarian Open, als sie ungeschlagen im Einzel- und Teamwettbewerb siegte, machte sie andere Vereine auf sich aufmerksam. Daher folgte zur neuen Runde der Wechsel zum deutschen Mannschaftsmeister DJK Kolbermoor, wo sie im Nachwuchsteam der Bayern schon wieder erfolgreich in der dritten Liga antritt.

Im Vorjahr bei der Sportlerinnen-Wahl auf Platz zwei gelandet, gehört die Karatekämpferin Fatlinda Morina auch in diesem Jahr zum Kreis der Anwärterinnen auf einen vorderen Platz. Die Freudenstädterin von der Karateschule Morina qualifizierte sich wiederum über die nationalen Ausscheidungswettkämpfe für das internationale Hauptereignis des Jahres. Im russischen Olympiaort der Winterspiele 2014 erreichte sie dann in der U18-Klasse Kumite (Freikampf) in der Kategorie bis 59 kg das Viertelfinale.

Gleich zwei deutsche Meistertitel sicherte sich in der immer populärer werdenden 3-D-Bogendisziplin Elli Roller von den BS Mühlen. Sie siegte zunächst bei den vom Deutschen Schützenbund zum zweiten Mal ausgetragenen Titelkämpfen in Hinzweiler (Pfalz) mit klarem Vorsprung bei den Damen und gewann später auch bei den Bowhuntermeisterschaft des Deutschen Feldbogenverbandes. Bei den vom gleichen Verband beschickten Europameisterschaften in Oberwiesenthal wurde sie Zweite mit dem Langbogen.

Gold nur knapp verpasst

Die angestrebte Goldmedaille und damit die Wiederholung ihres größten Erfolgs in Sotschi blieb Andrea Rothfuss zwar versagt. Dennoch überzeugte die alpine Para-Skifahrerin aus Loßburg auch bei den Winter-Paralympics dieses Jahres im südkoreanischen Pyeongchang mit Podestplatzierungen in allen fünf Rennen. Vier Mal Silber mit einem knapp verpassten Erfolg im einleitenden Super-G sowie Bronze im Slalom stellten die 29-jähige angehende Sport- und Fitnesskauffrau ebenfalls zufrieden.

Zum olympischen Pechvogel Nummer eins scheint sich die Skispringerin und letztjährige Sportlerin des Jahres zu entwickeln. Das Ticket nach Pyeongchang hatte Svenja Würth nach den Plätzen fünf, sechs und sieben in den ersten Weltcupspringen der Saison 2017/18 schon in der Tasche. Dann stürzte die Team-Weltmeisterin vom SV Baiersbronn ausgerechnet beim "Heimspringen" in Hinterzarten kurz vor Weihnachten schwer, und mit einem Kreuzbandriss war die Hoffnung vielleicht sogar auf eine Medaille jäh zerstört. 2022 soll der dritte Anlauf folgen.

Noch war die in Klosterreichenbach wohnende Triathletin Laura Zimmermann Zuschauerin beim großen Triumph von Patrick Lange mit einem fantastischen Streckenrekord bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Wenige Wochen zuvor hatte Lange beim Mitteldistanz-Wettbewerb Ironman 70.3 auf Deutschlands größter Insel Rügen noch den zweiten Platz belegt, bei dem Laura Zimmermann bei den Frauen mit Rang drei nach 4:33,21 Stunden ihren ersten Podestplatz geholt hatte. Die ansonsten auch erfolgreich mit dem ersten Damenteam des WSV 05 Würzburg in der Triathlon-Bundesliga startende Profi-Triathletin erwägt jetzt im kommenden Jahr erste Starts über die klassische Ironman-Distanz.

Wer seine Stimme online abgeben mächte kann das unter www.schwabo.de/sportlerwahl-fds tun.