Motorsport: Altensteiger Truck-Rennfahrer baut Führung in der EM-Wertung weiter aus.
Jochen Hahn hat seine Führung in der Truck-Race-Europameisterschaft weiter ausgebaut. Auf dem Hungaroring nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest konnte der Altensteiger zwei von vier Rennen zu seinen Gunsten entscheiden.
Nachdem es donnerstags, am Anreisetag, noch wie aus Eimern geschüttet hatte, blieb es an den Wettkampftagen trocken, am Sonntag herrschte gar hochsommerliches Wetter mit Temperaturen bis zu 33 Grad Celsius bei fast 60 Grad heißem Asphalt.
Beim Team Hahn-Racing passte zunächst erst einmal alles. Jochen Hahn mit seinem Iveco war im ersten Rennen auf Startplatz zwei hinter dem Titelverteidiger Adam Lacko (Buggyra Freightliner) aus Tschechien ins Rennen gegangen, gefolgt vom Engländer Ryan Smith (MAN) und dem ungarischen Lokalmatadoren Norbert Kiss (Mercedes).
Einen kleinen Moment der Unachtsamkeit beim Tschechen nutzte Jochen Hahn, um vorbeizuziehen und die Führung zu übernehmen. Nach einer kurzen Berührung zwischen Kiss und Lacko, fiel der Freightliner zurück, geriet noch einmal in ein Gerangel mit Smith und kam schließlich als Neunter ins Ziel. Der vierfache Champion aus Altensteig fuhr den dritten Sieg in der laufenden Saison ein.
Infolge der umgekehrten Startaufstellung im zweiten Rennen des Tages durfte Adam Lacko, der zuvor Achter geworden war, das nächste Rennen von der Pole Position aus bestreiten. Jochen Hahn ging vom achten Startplatz aus ins Rennen.
Lacko ließ sich diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen, übernahm gleich die Führung und gab sie bis zum Zieleinlauf nicht mehr ab. Jochen Hahn hatte sich im Verlauf des Rennens noch um zwei Plätze nach vorne arbeiten können und passierte die Ziellinie auf Platz sechs. Immerhin, dieses Mal hatte der Altensteiger dazu beigetragen, dass sein Iveco-Team Platz zwei errungen hatte.
Der Sonntag begann verheißungsvoll. Überlegen fuhr der vierfache Europameister aus Altensteig die Pole für das erste Tagesrennen heraus. Ebenso überlegen war sein anschließender Start-Ziel-Sieg. Ryan Smith und Adam Lacko belegten die weiteren Podi-umsplätze.
Das Schlussrennen verlief für die Ivecos weniger gut. Die MAN-Piloten Reinert und Sascha Lenz wurden als Erster und Zweiter abgewunken. Jochen Hahn war erneut auf Platz acht gestartet, hatte sich aber im Verlauf des Rennens auf Rang fünf nach vorne gearbeitet und beobachtete Kiss und Lacko, die um den dritten Platz kämpften und sich nur eine gute Wagenlänge vor Jochen Hahn befanden. Doch ein technisches Problem an seinem Iveco zwang Jochen Hahn in der drittletzten Runde zur Aufgabe. Der mögliche dritte Podestplatz am Hungaroring war somit dahin.
In der FIA-Fahrerwertung konnte Jochen Hahn seine Führung weiter ausbauen. Er hat jetzt 95 Punkte gefolgt von den punktgleichen Steffi Halm und Norbert Kiss (je 64) und Adam Lacko (58).
Am Sonntagabend meinte Jochen Hahn: "Trotz dieses Pechs im letzten Rennen kann ich mich nicht beklagen. Andere haben noch mehr Pech gehabt. Ich habe schon vorher gesagt, die Leistungsdichte ist enorm. Eigentlich haben rund zehn Fahrer, beziehungsweise eine Fahrerin und neun Fahrer Podiumspotenzial. Mit vier Siegen in den wichtigen 20-Punkterennen bin ich bisher ausgesprochen gut weggekommen, da kann ich auch einen Ausfall im zweiten Tagesrennen mit der halben Punktzahl gut verkraften."
Vom 29. Juni bis 1. Juli treffen sich die Truck-Rennfahrer auf dem Nürburgring. Jochen Hahn: "Jetzt freuen wir uns erst einmal auf das Heimrennen. Die Erwartungshaltung der Fans wird sehr hoch sein. Ich hoffe natürlich, sie erfüllen zu können."
Der Truck Grand Prix am Nürburgring ist der 3.Lauf der FIA Truck-Racing-Europameisterschaft. Wer nicht live dabei sein kann, der hat die Möglichkeit die Rennen über Live-Streaming anzuschauen. Alle Informationen dazu gibt es im Internet auf der Seite www.team-hahn-racing.de.
