Giovanni Zarrella fliegen auch beim Sommersound VS die Herzen zu. Foto: Marc Eich

Der letzte Festivaltag beim Sommersound VS, ein Konzert mit Giovanni Zarrella und seiner Band, stand wettertechnisch unter keinem guten Stern.

Eigentlich ist Giovanni Zarrella mit seinen deutsch-italienischen Hits und ganz viel Gefühl ein Garant dafür, Herzen zum Schmelzen zu bringen. Doch würde dies auch bei 13 Grad an einem regnerischen Sonntag gelingen?

Mit seiner Fernsehshow lockte er am Samstagabend wieder 3,4 Millionen Zuschauer vor die Mattscheibe, als Showmaster, Schlagerstar und ehemaliger Bro’Sis-Sänger begeistert er seit Jahrzehnten das Publikum – doch Wetterkapriolen kann auch das sonnigste Gemüt, bewaffnet mit den schnulzigsten Gute-Laune-Songs, ausgeliefert sein. Nicht so Giovanni Zarrella am Sonntag.

„Heimat!“

Villingen-Schwenningen! Heimat!“ – Zarrella ließ keinen Zweifel daran, dass das Konzert sein Heimspiel war. Und das ließ er sich auch nicht von immer wiederkehrenden Regengüssen verderben – seine Fans im Übrigen auch nicht. Stundenlang harrten sie in Regencapes gehüllt vor den Toren des Druckzentrums in Villingen-Schwenningen aus und gingen schon beim Soundcheck begeistert mit.

Doch wehe, wenn sie dann wirklich losgelassen: Die Songs, bekannte deutsche Schlager übrigens ebenso wie waschechte Hits von Welt, kannten sie alle. Die Originale konnten Zarrellas italienischen Versionen an diesem Abend aber ohnehin das Wasser nicht reichen. Dieser Abend war italienisch von A bis Z – inklusive des italienischen Temperaments und Komplimenten, wie sie nur ein waschechter Italiener machen kann.

„Sempre sempre“

Die vornehmlich weiblichen Fans, egal ob sie des Italienischen mächtig waren oder nicht, schmetterten mit Inbrunst einen Hit nach dem anderen begeistert mit, tanzten, schwangen die Hüften.

Sie ließen sich anstecken von der puren Lebenslust in seiner Musik. Kein Wunder, denn die lässt einen Abend mit Giovanni Zarrella selbst Schlager-Muffel begeistert mitfeiern – und das miese Wetter fast vergessen.

1500 Besucher wollten an diesem Abend nämlich trotzdem, „Sempre Sempre“, immer wieder dieses Fieber spüren. Doch, auch wenn's so „bella, bella, bella“ (statt: Hölle, hölle, hölle, hölle) war, so kommt auch das Finale eines solchen Konzertabends bestimmt.