Die Party im Park sucht ihresgleichen

Unsere Landeshauptstadt ist derzeit in aller Munde. Aber bitte jetzt nichts von Protest, Demonstrationen und erbittertem politischem Zwist. Lieber sollte der Rest der Republik fast neidvoll staunen über ein unvergleichlich attraktives Fest, das seinesgleichen sucht und seit 21 Jahren als Höhepunkt des Sommers jeweils eine halbe Million Besucher aus Stadt, Region und noch weit darüber hinaus anzieht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Sommerfest.

Wo findet das Fest statt?

Wo findet das Fest statt?

Mit Recht gilt der Stuttgarter Schlossplatz als einer der schönsten Plätze Europas. Mit Neuem Schloss, Kunstgebäude, Staatsoper und Eckensee als Mittelpunkt des Schlossgartens bildet er die zauberhafte Kulisse für das Fest, dem weiße Zelte und nächtliche Illumination eine einzigartige Atmosphäre und besonderes Flair verleihen. Sobald es dämmert, erstrahlen entlang der Wege auf dem Schlossplatz 4500 Lichterbecher in allen Farben. Fleißige Helfer entzünden jeden Abend die Kerzen. Und auf dem Eckensee schwimmen 60 bunte Leuchtkugeln.

Was bieten die Wirte?

Was bieten die Wirte?

Keine roten Würste! Das rustikale Minimalangebot hatte der Erfinder des Stuttgarter Sommerfestes von Anfang an nicht zugelassen. Marktamtschef Lothar Breitkreuz hatte auf ein anspruchsvolles kulinarisches Angebot und hohes Niveau in Gastronomie und Ausstattung gesetzt, als er 1991 dieses Fest zu Ehren der Rad-WM in Stuttgart veranstaltete. Was einmalig bleiben sollte, begeisterte 230000 Besucher und selbst Ministerpräsident Erwin Teufel so sehr, dass es zur Dauereinrichtung wurde. Wie seither verwöhnen auch in diesem Jahr 29 gastronomische Betriebe ihre Gäste mit Delikatessen. Ein Renner ist Flammkuchen, aber auf den Speisekarten stehen auch Spanferkel mit schwarzem Trüffel, Wild, Paella, gegrillter Hummer, Lachs-Garnelen-Spieße auf Zitronengrasrisotto und schwäbische Gerichte wie Zwiebelrostbraten, saure Kutteln und hausgemachter Ofenschlupfer. Dazu erstklassige Weine, Sekt, Champagner, Bier, Eistee und die beliebten exotischen Cocktails wie Rum-Punch oder Caipirinha, die in den dicht umlagerten Bar-Betrieben gemixt werden.

Wer fehlt in diesem Jahr?

Wer fehlt in diesem Jahr?

Es ist auf dem Sommerfest wie überall in der Gastronomie: Die Szene wird von einem permanenten Wechsel bestimmt. Auch in diesem Jahr haben einige der Wirte auf eine Teilnahme verzichtet und damit anderen, die auf der Warteliste des Veranstalters in.Stuttgart stehen, eine Chance geboten, bei der Party im Park dabei zu sein.

Die bekannteste Wirtin, die in diesem Jahr laut Andreas Kroll, dem Geschäftsführer von in.Stuttgart, "eine Pause macht", ist Helli Schmieg mit ihrem VfB-Club-Restaurant. Verzichtet haben außerdem die gastronomischen Betriebe Linda Ade, Corazon Latino, die Manufaktur Jörg Geiger, die im letzten Jahr mit einem Bratbirnen-Menü aufwartete, das Calwer Classic und die italienischen Lokale Amici und Incontro.

Und wer ist neu dabei?

Und wer ist neu dabei?

Aus der Stuttgarter Gastro-Szene geben ihr Sommerfest-Debüt das Restaurant Tauberquelle (der Wirt Frank Schäfer war allerdings bisher schon unter der Bezeichnung Schäfer's vertreten), das Café Stella, der Schlachthof (ein Wilhelmer-Betrieb genau wie die ebenfalls vertretene Ampulle), und die 1/1 bar and events. Die Alte Kanzlei ist nach einigen Jahren Pause wieder mit von der Partie. Premiere feiern zudem Heiling's Restaurant im Paladion aus Böblingen, der Landgasthof Heldenberg aus Göppingen und das Waldgasthaus Krummbachtal aus Gerlingen.

Was gibt es auf die Ohren?

Was gibt es auf die Ohren?

Das musikalische Programm auf den fünf Bühnen bietet für jeden Geschmack etwas. 36 Bands und Ensembles spielen an vier Tagen rund 120 Stunden lang im Musikpavillon am Schlossplatz, auf den Bühnen an beiden Schlosstreppen, an der Treppe zum Opernhaus und am Eingang zum Schauspielhaus Rock, Pop, Reggae, Latin Music, Irish Folk, Jazz, Blues, Rock'n'Roll, Schlager und sogar Opern- und Operettenmusik. Ein Wiederhören gibt es mit den Sommerfest-Klassikern Wirtschaftswunder, Macy's Mob, den Hard Stompers und dem Stuttgarter Operettenensemble. Zum ersten Mal dabei sind Jelly Toast, SO!, Yakuzi sowie aus Stuttgart About Schmitt, Dizzy Bee, Dropzone und Jake & the Convolution. Als "beste schwäbische Rockband der Welt" wollen Grachmusikoff ihre Fans erstmals auf dem Sommerfest begeistern. Die manchmal eher nervtötende Kakofonie ergänzen die Live-Musik-Gruppen, die viele Wirte als besondere Attraktion engagieren.

Wie wird das Wetter?

Wie wird das Wetter?

Ein bisschen wetterfest sollten die Besucher schon sein, rät Sabrina Kampe vom Veranstalter in.Stuttgart. Denn mit dem einen oder anderen Regenschauer müsse laut Auskunft des Wetteramtes gerechnet werden. Aber auf jeden Fall wird es warm: Donnerstag und Freitag um die 25 Grad und am Wochenende sogar bis 27 Grad.

Wann darf gefeiert werden?

Wann darf gefeiert werden?

Mit dem Start eines Heißluftballons von Dinkelacker im Ehrenhof des Neuen Schlosses (bei gutem Wetter) beginnt das Sommerfest heute um 17 Uhr. Am ersten Abend kommen erfahrungsgemäß vor allem die Stuttgarter, gefeiert werden darf bis 1 Uhr. Am Freitag sind Gäste von 17 bis 2 Uhr willkommen, am Samstag von 11 bis 2 Uhr und am Sonntag von 11 bis 23 Uhr.

Wird es nicht etwas eng mit der mb! Lounge?

Wird es nicht etwas eng mit der mb! Lounge?

Keine Platzprobleme verursacht hat die bereits aufgebaute mb-Lounge von Mercedes-Benz auf dem Schlossplatz, die Mittelpunkt der "Sternstunden" vom 10. bis 14. August sein wird, wenn das Unternehmen anlässlich des 125. Geburtstags des Automobils einlädt. Der Betrieb Schmücker Catering kann seinen gewohnten Standplatz einnehmen und muss nur etwas näher an den Musikpavillon heranrücken.

Wie kommt man zum Fest?

Wie kommt man zum Fest?

Am Samstag und Sonntag am besten mit dem öffentlichen Nahverkehr. Am Samstag verkehren alle Stadtbahnlinien außer U5 und U12 bis Betriebsschluss im 15-Minuten-Takt. Die Linien U6 und U7 fahren ganztägig als Doppelzug. Auch in den S-Bahnen wird mehr Platz zur Verfügung stehen