Klicken Sie sich durch die Impressionen der Slow Food 2010. Foto: Messe Stuttgart

Messe Stuttgart kulinarisch: Slow Food mit hohem Qualitätsanspruch und Fair Handeln.

Stuttgart - Genveränderte Getreide- und Sojaprodukte gehen gar nicht. Backmittel für Schnellgärungen auch nicht. Und Weine, die mit Holzspänen aromatisiert wurden, erst recht nicht. Denn für die Teilnehmer an der Messe Slow Food gelten strenge Auswahlkriterien. Sie findet zusammen mit der Ausstellung Fair Handeln von Donnerstag bis Sonntag, 14. bis 17. April, auf der Landesmesse statt. Beide wollen einen Beitrag zum neuen Bewusstsein beim Essen und Einkaufen leisten.

In Italien 1986 von Carlo Petrini anlässlich der Eröffnung einer McDonald's-Filiale an der Spanischen Treppe als Gegenbewegung zum Fast Food gegründet, hat die Idee des Slow Food mittlerweile mehr als 85.000 Mitglieder in über 130 Ländern. Im Zeichen der Weinbergschnecke steht sie für eine regionale und authentische Küche mit ökologisch einwandfreien Produkten. "Der Markt des guten Geschmacks" ist daher der Slogan für die Slow-Food-Messe, auf der mehr als 400 Aussteller aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Spanien, Tschechien, Polen und der Schweiz ihre Produkte präsentieren. Die Palette reiche von handwerklich hergestellten Käsesorten, Nudeln, Fleisch und Wurstwaren und "slow" gebackenen Broten bis zu Schokolade, Öl und Essig, Weine und Biere. "Die Messe ist für uns eine wichtige Plattform für die Rückbesinnung auf gute Ernährungstraditionen", so Andreas Eichler, Slow-Food-Vorsitzender in Deutschland. Ein Rahmenprogramm auch für Kinder mit einem Kochwettbewerb, Vorträgen oder der Nacht der Sinne (Donnerstag, 14. April, von 19 bis 22 Uhr) soll die Botschaft verbreiten.

Das gilt auch für die parallel stattfindende Messe Fair Handeln, mit der zusammen mit der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) ein Marktplatz für alle geschaffen werden soll, die sich für global verantwortungsvolles Handeln einsetzen. Unter den mehr als 80 Ausstellern aus elf Ländern sind auch kleine Kooperativen aus Burkina Faso, Madagaskar, Nepal, Peru und Ruanda dabei. Fairer Handel mit Lebensmitteln, Kunsthandwerk und Mode ist für SEZ-Vorstand Karl-Hans Schmid "endgültig im deutschen Wirtschaftsleben angekommen: Weg vom Almosendenken und hin zur Anerkennung der Produktqualität." Damit hätten die Weltläden ihr Nischendasein verlassen, von den 800 Läden in Deutschland seien 200 allein hier im Land. Der Weltladen Degerloch wird auf der Messe einen Musterladen aufbauen.

Beide Messen sind Donnerstag, 14. April, 14 bis 22 Uhr, und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kombitickets (zwölf und ermäßigt neun Euro) gelten auch für die gleichzeitig stattfindenden Messen Garten outdoor ambiente, Mineralien- und Fossilienbörse, i-Mobility und Haus Holz Energie.