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Jahresbericht zu Fun-Fabrik und Treff überaus erfreulich. Besucherzahl wegen Corona auf 20 begrenzt

Bereichert durch Foto-Impressionen zu den Aktivitäten in Fun-Fabrik und Jugendtreff, legte Wolfgang Borkenstein vom Kreisjugendreferat den Gemeinderäten den Jahresbericht zur Jugendarbeit in Simmozheim vor.

Simmozheim. Die Jugendreferentin Anette Bartels, die seit Februar die Jugendarbeit verantwortet, konnte wegen Krankheit nicht dabei sein. Sie will sich jedoch in einer der nächsten öffentlichen Sitzungen dem Rat persönlich vorstellen. Aus verschiedenen Gründen war das bisher noch nicht möglich.

"Es ist schon ein wenig Ironie des Schicksals, dass, wenn wir kommen, der Lockdown beginnt", startete Borkenstein in seinen Bericht und nahm Bezug auf den Jahresbericht 2019, der in der März-Sitzung vom Bürgermeister verlesen worden war. Jedoch hatte Borkenstein ausschließlich Positives und Erfreuliches zu berichten. "Unser Bericht zeigt, wie stark die Jugendarbeit hier in der Gemeinde ist. Es war für uns überraschend, dass es ab Februar und dann im Juni nach dem Wiederanlaufen mit hohen Zahlen weitergegangen ist".

Unterschiedliche Wünsche

Anette Bartels ist mit einer 35-Prozent-Stelle in Simmozheim angestellt. Sie betreut donnerstags von 16 bis 17.30 Uhr die Fun-Fabrik, ein Angebot für Schüler der 3. und 4. Klasse. Freitags dann ist von 17 bis 22 Uhr der Jugendtreff geöffnet.

20 bis 25 Kinder sind regelmäßig in der Fun-Fabrik, so Borkenstein. Die Interessen der Jungen und Mädchen seien sehr unterschiedlich, die einen brauchen und wollen nicht viel Betreuung, sie machen ihr eigenes Ding, spielen Billard, hören Musik oder sind draußen zum Kicken. Andere erwarten ein festes Programm wie Basteln, Backen oder Spielen. "Die Viertklässler, die jetzt abgingen, bedauern, dass sie nicht mehr dabei sein können. Das zeigt, wie beliebt die Fun-Fabrik ist", machte Borkenstein deutlich. Hier schob er einen "Werbeblock" ein: Es bräuchte eine weitere Person auf Honorarbasis zur Unterstützung, zum Beispiel für den überaus beliebten Süßigkeitenverkauf. Dieser beansprucht eine halbe Stunde Zeit, in der Anette Bartels nicht zum eigentlichen Programm kommt.

Schon vor der Corona-Pause wurde der Jugendtreff wesentlich mehr frequentiert als noch 2019, Ende September konnten 33 Jugendliche am Freitagabend begrüßt werden. Es gibt ab nächster Woche eine neue Verordnung, nach der theoretisch bis zu 30 Jugendliche möglich wären. "Uns ist das aber unter den gegebenen Umständen in den Räumen zu viel, wir wollen es auf 20 begrenzen." Heißt, es soll aufgeteilt werden in zwei Gruppen. Die Zehn- bis Zwölfjährigen von 17 bis 19 Uhr, danach wird gelüftet und desinfiziert, so dass ab 19.30 bis 22 Uhr sich die Jugend ab 13 Jahren aufwärts treffen kann.

Gemeinsames Kochen

Die Jugendlichen im Jugendtreff brauchen keine inhaltlichen Vorgaben, wie Borkenstein weiter darlegt, sie gestalten ihr eigenes Programm mit Billard, Tischkicker oder der neuen gespendeten Tischtennisplatte. Ab und zu würzt jedoch die ein oder andere Aktion das Zusammenkommen, wie gemeinsames Kochen und Essen (natürlich werden die Hygieneregeln strikt eingehalten) oder Turniere. Sie haben und genießen ihre Freiräume, allerdings mit klar kommunizierten Regeln: kein Alkohol, keine Gewalt, keine Sachbeschädigung, das klappe recht reibungslos, auch weil kleinere Verstöße sofort von Bartels angesprochen werden. Der offene Treff ist auch in den Ferien geöffnet. In den Sommerferien hat Bartels zweimal zweitägige Näh-Termine angeboten, beide waren ausgebucht. Andere Angebote waren das Thema "Glückssteine" und "Slacklinen".

Die Gemeindejugendreferentin ist jeden Freitagvormittag in der Grundschule, aktuell in der zweiten Klasse. Hier unterstützt sie einzelne Jungen und Mädchen. Weiter kooperiert sie auch mit den Vereinen und Kirchen bei Aktionen für Kinder und Jugendliche.

"Ist es noch so wie früher, dass aus den umliegenden Orten Jugendliche hier dabei sind?", wollte Gemeinderat Rainer Bauser wissen. Dies bejahte Borkenstein, "obwohl auch Althengstett eine sehr gute Jugendarbeit hat, kommen Jugendliche von dort, aus Neuhengstett und Ottenbronn sowie auch aus Ostelsheim und Gechingen". Dies komme durch die Schulbeziehungen unter den Jugendlichen. "Dass es keine weiteren Fragen aus dem Rat gibt, spricht für Frau Bartels und für Sie", betonte Bürgermeister Stefan Feigl.