Im Chor herrscht trotz des großen Altersunterschieds ein guter Zusammenhalt. Foto: Biermayer Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Liederkranz Simmozheim gibt Weihnachtskonzert / Witzige Anekdoten ins Programm eingebaut

Für eine besinnliche Stimmung braucht man besinnliche Musik. Und die lieferte der "Chor 4 You" in Simmozheim. Dort luden die Sänger unter dem Motto "Ein Abend im Advent" zum Weihnachts- und Jahresabschlusskonzert in die Dreifaltigkeitskirche ein.

Simmozheim. Das Publikum wartete gespannt in der voll besetzten Kirche. Als der Chor schließlich in Blau und Schwarz gekleidet die Bühne betrat, nahm eine stimmgewaltige Performance ihren Lauf. Die Akustik der Dreifaltigkeitskirche tat ihr Übriges.

Zu Beginn stimmte der Chor das Adventslied "Veni Emmanuel" an. An dem Abend sang der Liederkranz aber nicht nur weihnachtliche Lieder. Auch Klassiker wie "Der Mond ist aufgegangen", "Amazing Grace" oder "Go tell it on the mountain" standen auf dem Programm. Aber die Liebhaber festlicher Musik kamen ebenfalls nicht zu kurz. Mit "Es ist ein Ros entsprungen", "Cantique de Noel" oder "Fröhliche Weihnacht überall" stimmten die Sänger die Zuhörer auf die besinnliche Zeit ein.

Der Liederkranz präsentierte jedoch nicht nur Gesang. Mit kleinen Geschichten zwischen den Liedern lockerte Kassier Klaus Seubert die Stimmung auf. So trat er beispielsweise als Knecht Ruprecht auf die Bühne. Sein Sohn folgte ihm als Christkind. "Draußen vom Walde komm‘ ich her", begann der Knecht seinen bekannten Vers. Er sei gekommen um die artigen Kinder mit Geschenken zu beglücken und die unartigen zu strafen. Für Heiterkeit im Publikum sorgte der kleine Kampf des Christkinds mit den Unannehmlichkeiten seiner künstlichen goldenen Haarpracht. Die Perücke wollte partout nicht an Ort und Stelle bleiben.

Später im Programm erzählte Seubert vom Ohrensessel neben dem Altar aus eine gereimte Weihnachtsgeschichte. Wie er an Weihnachten vergessen habe Lametta zu kaufen und anstatt dessen gezwungen war Sauerkraut aus der Dose anzumalen, sorgte beim Publikum für Schmunzeln. Als er dann weiter erzählte, wie er das neue "Lametta" zu Silvester wieder seiner eigentlichen Bestimmung zuführte, hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Mit Herzblut dabei

Der Chor überzeugte mit schönen Arrangements und einem kraft- und dennoch gefühlvollen Gesang. Dafür ist Chorleiterin Angela Castellani verantwortlich. Die 22-Jährige kommt aus Ehningen und studiert in Trossingen Schulmusik. Seit zweieinhalb Jahren führt sie den Chor. "Mein ehemaliger Stimmbildner hat mich auf die Idee gebracht, den Chor in Simmozheim zu machen", erzählte Castellani.

Es bereite ihr sehr viel Spaß mit den rund 40 Sängern und Sängerinnen zu Proben. Alle seien mit viel Herzblut dabei und es sei eine tolle Gemeinschaft trotz der Altersunterschiede. Die Jüngsten im Chor seien um die 30, die Ältesten schon mehr als 80 Jahre alt. "Nur ein paar mehr Männer wären gut", warb sie um Unterstützung für die drei Tenöre und sechs Bässe des Chors. Man probe einmal die Woche im Sängerheim. Interessierte seien immer eingeladen.

"Seit September bereiten wir uns auf diesen Abend vor", so Castellani. Die vier Stimmen wurden eingehend geprobt. Bei der Liedauswahl schaue sie immer nach einem roten Faden. Und auch eine Abwechslung von a-Cappella und Liedern mit Klavierbegleitung finde sich im Programm. Am Sonntag unterstützte Thomas Duttenhöfner den Chor am Piano.

All die Mühen haben sich gelohnt. Das Publikum war begeistert. Es durfte sich zurücklehnen und genießen. Allerdings nur bis kurz vor Schluss. Denn als der Chor mit "Oh du fröhliche" sein letztes Lied anstimmte, forderten die Sänger das Publikum zum Mitsingen auf, was dieses auch Tat. Nach dieser getanen Arbeit ließen die Gäste den Abend noch bei Punsch und Glühwein vor der Kirche ausklingen.