In Simmozheim stehen die bereitgestellten Container zur Unterbringung von Asylbewerbern bisher noch leer. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Behelfswohnungen für Flüchtlinge haben rund 80 000 Euro gekostet

Von Bettina Bausch

Simmozheim. Noch stehen die neuen Wohncontainer für Asylbewerber in der Simmozheim Hauffstraße leer. Schon zu Beginn des Jahres wurden sie aufgestellt. Sie waren vorausschauend bestellt worden, da die Gemeinde keinen anderen Wohnraum zur Verfügung stellen konnte.

Dass sie bisher nicht belegt sind, verschafft der Kommune vorerst noch ein kleines Polster. Denn die nächste Zuweisung von Flüchtlingen ist nach derzeitigem Stand laut Mitteilung des Landratsamtes erst im September vorgesehen. Die neuen Behelfswohnungen haben rund 80 000 Euro gekostet und wurden mit 23 000 Euro bezuschusst.

"Wir möchten in jedem Container nur drei Menschen unterbringen. Wenn Familien kämen, können es auch vier Personen sein", sagt Bürgermeister Hartmut Mayer. Er freut sich darüber, dass inzwischen auch aus der Bevölkerung zwei Wohnungsangebote zur Unterbringung von Asylbewerbern kamen, die jedoch erst benötigt werden, wenn die Containerunterkünfte belegt sind. Anders als in Gechingen, wo Familien untergebracht wurden, sind es in Simmozheim bisher nur neun Männer, und zwar sechs Algerier, zwei Georgier sowie ein Afghane. Nur einer der Männer hat bisher eine Arbeitserlaubnis. Alle anderen sind im Status der Duldung.

"Aus Datenschutzgründen haben wir vom Landratsamt nicht alle Informationen über die Männer bekommen", so der Bürgermeister. Im Ortsbild seien sie kaum wahrzunehmen, denn sie seien viel im Raum Pforzheim-Karlsruhe unterwegs. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Männer teilweise aus Großstädten stammen und das Leben in ländlicher Umgebung nicht gewohnt sind, wird vermutet.

"Sie möchten so schnell wie möglich Arbeit finden und Geld verdienen", weiß Gemeinderat Klaus-Uwe Koske. In der Gemeinde wurde bisher schon in mehreren Schritten auf die Asylbewerber zugegangen. So gab es einen Begrüßungstag. "Bei uns sind Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde engagiert mit im Boot", unterstreicht Koske. Außerdem wird Deutschunterricht vom Freundeskreis Asyl angeboten. Allgemein wird allerdings bedauert, dass die Männer sich sehr zurückziehen und "extrem autark leben", wie Koske sagt.

Der Gemeinderat und Vorsitzende des TSV Simmozheim hatte ebenfalls eine gute Idee. "Im Fundbüro des Rathauses gab es gebrauchte Fahrräder, die niemand abholte. Wir habe sie zusammen mit Asylbewerbern wieder hergerichtet. Jetzt haben sie Fahrräder zur Freizeitgestaltung", freut er sich.