Regisseur Andreas Jendrusch (links) informierte die Simmersfelder Gemeinderäte und Bürgermeister Jochen Stoll über das Regionentheater aus dem Schwarzen Wald. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Regionentheater: Regisseur gewährt Einblick in die Arbeit

Simmersfeld. Vor sechs Jahren haben Andreas Jendrusch aus Tübingen und Birgit Heintel aus Altensteig das Regionentheater aus dem Schwarzen Wald gegründet. Mit der Kulturwerkstatt Simmersfeld besteht eine Kooperation. Im Simmersfelder Festspielhaus wird geprobt, dort finden auch die meisten Premieren statt, bevor das Ensemble auf Tournee geht – inzwischen bis an die holländische Grenze, nach Hamburg, Magdeburg und in die benachbarte Schweiz.

2019 wollte die Kompanie ihr fünfjähriges Bestehen mit einer Neuinszenierung und einem Jubiläumsfest in Simmersfeld feiern. Daraus wurde nichts. Ein Sturm hatte im März das Dach des Festspielhauses abgedeckt und Schäden im Bühnenraum verursacht. Darüber und wie sich das Regionentheater in der Kulturlandschaft behauptet, berichtete Regisseur Andreas Jendrusch in der jüngsten Simmersfelder Gemeinderatssitzung.

Mit 130 Veranstaltungen im Jahr sei man ziemlich ausgelastet. Zurückgreifen könne das Theater auf einen Pool von 25 Berufsschauspielern. "Wir spielen auch in Schulen und Kindergärten", beschreibt der Intendant die Gratwanderung zwischen künstlerischem Anspruch und finanziell Machbarem. Anders als zum Beispiel das Stadttheater Pforzheim mit einem Budget von zwölf Millionen Euro im Jahr müsse sich das Regionentheater zum großen Teil aus eigenen Mitteln finanzieren. Er wolle aber nicht wehklagen, sondern mit Zuversicht in die Zunft blicken, so Jendrusch.

Aufführung am 1. März

Humorvolle und nachdenkliche Stücke, "mal konventionell, mal frech" und mit neuen Sichtweisen zu spielen, mache den Erfolg der Bühne aus. Als Beispiel führte er die szenische Lesung "Der Name der Rose", die schwarzhumorige Komödie "Zartbitter", die Abenteuer von "Don Quijote und Sancho Panza" und "Noch ’n Gedicht" über den Humoristen Heinz Erhardt auf.

Die erste Premiere in der laufenden Saison sei das Lustspiel "Herr Lehmann" am Samstag, 4. April, im Festspielhaus. Ob bereits ein weiteres Stück auf dem Spielplan stehe, wollte Gemeinderätin Marianne Herter-Luz vom Regisseur wissen. "Wir werden etwas mit Pumuckel machen", bekam sie zur Antwort. Es bleibe aber bei einer Neuinszenierung im Jahr, weil man bei Eintrittspreisen zwischen fünf und acht Euro selbst bei ausverkauftem Haus kaum die Gage der Berufsschauspieler bezahlen könne.

Die nächste Aufführung im Festspielhaus steht am Sonntag, 1. März, ab 18 Uhr auf dem Spielplan. In der derb-süßen Komödie "Zartbitter" von Lars Lienen geht es um eine Chocolaterie mitten im ländlichen Raum. Zwei Chocolatieres arbeiten in einer gemeinsamen Küche. Tom liebt Schokolade, Samantha liebt Schokolade. Aber Tom liebt nicht die Frauen, und Samantha hasst schwule Männer. Zur Aufführung gibt es nicht nur eine eigens kreierte Zartbitterpraline, sondern auch weitere Köstlichkeiten.

Tickets: im Vorverkauf unter Telefon 07453/7 00 01 53 oder online unter www.regionentheater.de/spielplan.