In Verbindung mit einem entsprechend ausgestatteten Smartphone ermöglicht der QR-Code eine virtuelle Kirchenführung. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Der QR-Code am Portal ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch das Gotteshaus

Von Manfred Köncke

Simmersfeld. Auf den ersten Blick fällt die Tafel vor dem Eingang zur evangelischen Johanneskirche in Simmersfeld kaum auf. Dabei stößt der sakrale Bau bei Kurgästen und Auswärtigen "bestimmt auf Interesse", dachte sich Pfarrer Alexander Schweizer.

Und so stellte der Geistliche Überlegungen an, wie man Informationen am besten übermittelt, ohne dass man das Gotteshaus extra aufzuschließen und der Seelsorger als Kunsthistoriker in Erscheinung treten muss. In Zeitschriften und Prospekten hatte Schweizer schon öfters einen "QR-Code" erblickt – eine Art "Punkte-Bild", das moderne Smartphones entziffern können. Also stellte er vor der Kirche ein blaues Schild auf.

Die Vorgehensweise ist folgendermaßen: Man hält sein mit einer kostenlosen Software – einer so genannten App – ausgestattetes Mobiltelefon mit der kostenlosen Software auf den QR-Code, Sekunden später erhält man eine Menge Details über die Johanneskirche und sogar eine kleine Führung. Der Innenraum wird dem Besucher ebenso näher gebracht wie der Glockenturm. Und man erfährt etwas über die Baugeschichte. Unterlegt sind die Erklärungen mit Bildern, damit man sich das Gelesene besser vorstellen kann.

Die evangelische Johanneskirche in Simmersfeld ist inzwischen 125 Jahre alt. Die Grundsteinlegung fand am 31. Mai 1886 statt, nach dreijähriger Bauzeit wurde die Kirche im September 1889 in einem festlichen Gottesdienst seiner Bestimmung übergeben. Planer war der damals sehr bekannte Carl von Sauter aus Stuttgart. Für den Innenausbau - Empore, Gestühl, Decke- verwendete man Tannenholz. An Sitzplätzen waren damals 416 im Erdgeschoss und 311 auf der Empore vorhanden. Beheizt wurde das Gotteshaus mit zwei großen Holz-Großraum Öfen. Besonders schön gestaltet sind die Glasgemälde.

Das Geläut bestand aus drei Glocken - die älteste stammte aus dem Jahr 1498. Unerklärlich ist bis heute, warum auf der Kirchturmspitze ein Kreuz angebracht wurde statt eines Hahns, was in evangelischen Gotteshäusern damals wie heute als üblich gilt.