Enthüllung im Stadtgraben (von links): Andreas Haas, Rebekka Haas, Ingrid Haas, OB Ralf Broß, Wolfgang Stute (Steinwolke-Bandmitglied) und Konrad Haas Foto: Sucker Foto: Schwarzwälder Bote

Siegfried Haas: Würdigung anlässlich 100. Geburtstags

Eine späte, aber gelungene Würdigung zum 100. Geburtstag des Künstlers Siegfried Haas feierten Stadt, die Familie mit der 100-jährigen Ehefrau Ingrid Haas, Freunde und Wegbegleiter nach der Vernissage seiner Ausstellung "Kunst und Glaube" im Stadtgraben.

Rottweil. Festredner Thomas Broch hob nach der Überbringung eines persönlichen Grußwortes vom Rottenburger Bischof Gebhard Fürst nochmals die tiefe Verwurzelung Siegfried Haas’ in einem christlich-humanistischen Menschenbild, das in seiner Kunst Ausdruck gefunden hat: So seien der "Gefangene" und die "Macht" in der Gedenkstätte Eckerwald ein "politisches Manifest" des Widerstands und des Mitleidens tiefster Erniedrigung. Sein Christus in der Lorenzkapelle vor rotem Grund versinnbildliche das Leiden im Bürgerkrieg Biafra und sein Davidkopf zeige die Gespaltenheit des Menschen. Im Stadtgraben um die von Siegfried Haas geschaffene Diotima feierten die Gäste mit der Stadt Rottweil die festliche Übergabe der Skulptur in den Besitz der Stadt und die Enthüllung des Schildes "Siegfried-Haas-Platz" als Dank an die Stifterfamilie Haas. Ingrid Haas und Oberbürgermeister Ralf Broß vollzogen unter großem Beifall den Schenkungsakt.

In familiärer Heiterkeit konnten alle Gäste mitfeiern und der Musik lauschen, die die Geschwister Haas und ihre Freunde für die Übergabe inszenierten.

Doch das große Fest erreichte seinen Höhepunkt mit dem Auftritt der legendären Band Steinwolke – mit den Brüdern Andreas Haas und Bandleader Konrad Haas mit Bandweggefährten. Steinwolke war und ist für viele Rottweiler ein Qualitätsbegriff, daher durchströmten Erinnerungen und Freude an der Musik den neuen Platz an diesem milden Sommerabend.

Der Urheber des Festes Siegfried Haas hätte sich sicher wohl gefühlt, "wie er sich auch in der Lorenzkapelle mit seinen bildhauerischen Werken inmitten der mittelalterlichen Steinmetzkunst Rottweils wohlgefühlt hätte", resümierte Kunstkenner und Freund Thomas Broch zuvor in seinem Vortrag.