Das Turnier um den Europapokal ist für den TSV Dennach immer wieder eine neue Herausforderung. Auch beim siebten Gewinn in Folge war die Freude bei den titelhungrigen Faustballerinnen aus dem Enzkreis ebenso groß wie beim ersten Mal. Foto: Kraushaar

Die Faustball-Frauen des TSV Dennach sind beim Women’s Champions Cup in Calw ihrer Favoritenrolle gerecht geworden.

Sie haben sich damit zum siebten Mal in Folge den kontinentalen Titel gesichert.

Im Endspiel besiegte die Mannschaft um Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger das Gastgeberteam des TSV Calw mit 4:2 Sätzen. Platz drei ging an den SVD Diepoldsau-Schmitter aus der Schweiz, der sich gegen die Österreicherinnen von ASKÖ Seekirchen in sechs Sätzen durchsetzen konnte.

Sie sind immer dann voll da, wenn es geht, große Titel zu gewinnen, und Europapokalsieger zu werden, das ist selbst für erfolgsverwöhnten Faustball-Frauen des TSV Dennach immer wieder etwas Besonderes. So war der Jubel am Samstagabend nach dem Sieg in der Calwer Walter-Lindner-Sporthalle vor gut 200 Zuschauern nicht minder groß, als bei den Titelgewinnen zuvor.

Es war für beide Finalisten, die sich aus unzähligen Aufeinandertreffen sehr gut kennen, ein Traumendspiel – und zwar eins auf sportlich sehr hohem Niveau.

Letztes Spiel für Stephanie Dannecker

Emotionen mit Tränen des Abschieds waren nach dem Spiel angesagt, als die dreifach Welt- und Europameisterin Stephanie Dannecker verabschiedet wurde. Verletzungsbedingt zieht sie sich aus dem aktiven Geschehen zurück. Das Europapokal-Finale in Calw war ihr Abschied von der großen Bühne. In den Sätzen drei bis sechs durfte sie vor heimischer Kulisse ein letztes Mal ran.Es war ein großes Finale mit einem am Ende verdienten Sieger. Nach dem Gewinn der ersten drei Sätze hatte es so ausgesehen, als könne der TSV Dennach dieses Mal einen vergleichsweise schnellen Sieg landen. Doch der TSV Calw hielt dagegen und machte die ganze Sache mit den Erfolgen in den Durchgängen vier und fünf noch einmal spannend.

"Pink Ladies" nach Punkten nur knapp vorn

Wie knapp die Angelegenheit war, zeigt die Statistik. Nach fünf gespielten Sätzen hatten die "Pink Ladies" aus Dennach, die auch als Favorit in das Turnier gestartet waren, exakt zwei Punkte mehr erzielt, als die "Löwinnen" des TSV Calw.

Bereits im ersten Satz zeigte sich der Kampfgeist der beiden Teams, die sich nichts schenkten. Variable Angriffe und tolle Abwehraktionen wechselten sich ab. Fenja Stallecker gelang mit dem 28. Punkt im ersten Durchgang der Satzgewinn für den TSV Dennach. Auch Satz zwei blieb bis zum 8:8 völlig offen. Dann erspielte sich der Turnierfavorit zwei Satzbälle. Den zweiten verwandelten die Dennacherinnnen.

TSV Dennach gewinnt auch den dritten Satz

Würde dem Team um Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger jetzt das vorentscheidende 3:0 gelingen oder würde der TSV Calw die Begegnung offen halten können? Die Hoffnung der Calwer hatte einen Namen: Stephanie Dannecker. Sie wollte ihre Karriere nicht einfach irgendwie ausklingen lassen. Sie wollte beim Europacup ihren Abschied geben. Und sie wollte ihren Teil dazu beitragen, dass ihre Mannschaft dem Spiel vielleicht doch noch eine Wende geben kann. Zumindest war lag die Hauptverantwortung im Schlag jetzt nicht mehr überwiegend bei Henriette Schell. Doch es lief zunächst fast alles für den TSV Dennach, der 5:1 und 9:4 in Führung ging, um sich dann noch zu einem 11:9 zu quälen.

TSV Calw wehrt vier Matchbälle ab

Im vierten Satz war der TSV Dennach drauf und dran, den Satz endgültig zuzumachen, doch eine 9:6-Führung reichte zum Sieg. Im fünften Satz hatten die Dennacherinnen beim 10:6 gleich vier Matchbälle, doch auch die sollten nicht ausreichen. Der TSV Calw hielt dagegen und konnte Durchgang Nummer fünf mit 13:11 Bällen für sich entscheiden. Der entscheidende Punkt ging auf das Konto von Stephanie Dannecker.

Noch einmal wollte sich der Pokalverteidiger die Butter nicht vom Brot nehmen. Im sechsten Satz erspielten sich die Dennacherinnen recht schnell einen 4:1-Vorsprung. Wenig später stand es 9:4. Beim Stand von 10:5 wurde der Matchball verwandelt. Der Rest war Jubel pur.