Ein Augenschmaus für VW-Käfer-Fans: Rupert und Kai Kammer aus Waldachtal sind stolz auf ihr Kult-Auto. Foto: Maier

Lack und Chrom von über 330 Show-Cars blitzelten in der Sonne beim großen 12. Internationalen Autotreffen in Salzstetten. Erstmals gesellten sich etwa 100 Oldtimer-Autos aller Marken älter als 30 Jahre zu den modernen Tuning-Cars von VW und Audi.

Waldachtal-Salzstetten - Zahlreich strömten die Fans extravaganter Autos und schmucker Veredlungen zum Mekka der Tuning-Szene im Nordschwarzwald. Das Areal um die Betriebsgebäude von Röchling Medical und Kunststofftechnik Schmid im Industriegebiet bot interessierten Besuchern aus der Region ein Füllhorn an Entdeckungen und beeindruckender Details. Auto- Liebhaber präsentierten "ihre Schätzchen".

Besucher werfen Show-Cars bewunderte Blicke zu

Die Tuning-Welt lebt. Sie ist heiß. Sie pulsiert. Auch nach den Pandemie-Jahren haben die Aktiven der gastgebenden VW-Society Salzstetten ihre Motivation und ihren Enthusiasmus aufrechterhalten. Stolz zeigten sie ihre Tuning-Cars. Christoph Sadzik präsentierte seinen 2019 aus Baden-Baden neu erworbenen roten BMW-Oldtimer E 28 520i, Baujahr 1983, mit 150 PS. "Bis auf das Fahrwerk und die Felgen ist alles komplett Original und aus erster Hand."

Das Mega-Event avancierte zum großen Schaulaufen motorisierter Karossen. Viele Besucher warfen diesen bewundernde Blicke zu. Ins Blickfeld des Interesses bei den Edelfans rückte der grün lackierte Golf 2 R 32 von Markus Scheid aus Baienfurt/Ravensburg, der 2018 beim Meeting in Salzstetten mit einem Golf 2 Brownie mit der Trophäe "Best of the Show" ausgezeichnet worden ist.

Kai Kammer war schon als kleiner Junge VW-Käfer-Fan

Cheforganisator Christoph Sadzik kommentierte: "In diesem Scheid-Auto stecken mehr als 50.000 Euro an Veredlung." Mit diesem Show-Car hat sich der Baienfurter schon beim European Tuning Showdown 2022 in Friedrichshafen unter die Besten einreihen können.

Nostalgie-Feeling pur stellte sich ein beim Anblick des 82 PS leistenden beigen VW-Käfers, Baujahr 1965, im Originalzustand von Kai Kammer aus der Waldachtalgemeinde Lützenhardt. Er erzählte: "Schon als kleiner Junge habe ich mich für VW-Käfer begeistert. Meine Mutter fuhr gleich zwei davon, einen in pink und einen in rot." Wie Sohn Kai und Vater Rupert stolz erzählten, haben sie mit ihrem Oldtimer schon viele Pokale eingesammelt.

Etwa 400 Autos auf der Show-Meile

Uwe Krauss aus Beihingen fuhr mit seinem silbermetallenen Mercedes 280 SE W 126, Baujahr 1980, mit Vorhängen im Fond vor. Bestückt hat der Beihinger sein Vehikel mit einer Fahnenstandarte von einer französischen Bananen-Republik. "Diese Flagge ist nur durch Beziehungen erhältlich, meinte der Nostalgie-Freak, der sein Stern-Auto umgebaut hat mit einem Zender-Spoiler-Set und Melber-Felgen.

Mit seinem Redlook bestach der Golf 3 eines Pfälzers. Einen ganzen Fuhrpark mit brachte das auffällige Retro-Südpfalz Ratz Inc. mit. "Ein DKW Baujahr 1963 stellt wohl das älteste Fahrzeug auf dem Platz dar", sagte Sadzik, der die Gesamtzahl der Autos auf der Show-Meile auf 400 schätzte.

Abkühlung im Pool gefällig?

Bei Glutofen-Hitze sprangen manche in den bereitgestellten Pool, um etwas Abkühlung zu erlangen. Begehrt und vorzeitig ausverkauft waren die Krautschupfnudeln des Verschönerungsvereins. Auch Freunde der Narrenzunft halfen in der Bewirtung mit.

Die gastgebende VW-Society Salzstetten landete mit dieser Großveranstaltung einen Volltreffer. Überwältigt von der großen Teilnehmerzahl zeigte sich Christoph Sadzik und sein Team: "Es waren sehr viele Autos aus den 1970er- und 1980er-Jahren dabei."

Tombola-Lose für Flutopfer im Ahrtal

650 Tombola-Lose zugunsten der Flutopfer im Ahrtal fanden reißenden Absatz. Hans Schmelzle, Vorsitzender des Motor- und Radsportvereins (MRSV) Waldachtal schwärmte von der reibungslos verlaufenden Hand-Hand-Organisation. Er strahlte: "Top Wetter! Top-Veranstaltung!"

Ortsvorsteher-Stellvertreter Bernd Schittenhelm überbrachte die Grußbotschaft des erkrankten Ortsvorstehers Freddy Hassel. Dieser lobte die "vollendeten Tuning-Autos", die vielen Teilnehmer, den Gemeinschaftssinn und die Top-Organisation von Christoph Sadzik und seinem Team. Hassel formulierte: "Das Auto war einst Deutschlands liebstes Kind. Heute sieht man immer weniger Fahrzeuge, die leidenschaftlich hergerichtet sind. Ich mag solche Autos, auch wenn ich kein Schrauber bin."