Gabriele Mei, Berufsberaterin. Foto: AA Rottweil-Villingen-Schwenningen

 5 vor 12 und noch keine geeignete Ausbildungsstelle gefunden? Wir helfen!

5 vor 12 und noch nichts gefunden?
Wir sprachen mit Gabriele Mei, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen


 

Die Hotline ist am Donnerstag, den 25.06.2015 von 16.00 bis 18.00 Uhr unter 07423/8750-13 für Sie erreichbar. Bei Fragen sind wir vorab unter jobtipps@schwarzwaelder-bote.de für Sie da.

Die Prüfungen sind vorbei, die Schulzeit ist erstmal offiziell beendet. Mit den Bewerbungen für die Wunschausbildung hat es leider (noch) nicht geklappt und man steht immer noch ohne Ausbildungsplatz da. Welche Möglichkeiten stehen den Schulabgängern jetzt noch offen?
Es gibt teilweise immer noch offene Ausbildungsstellen. Das bedeutet, dass man immer wieder recherchieren sollte, bei welchen Arbeitgebern es noch –oder wieder- offene Ausbildungsstellen für dieses Jahr gibt. Dazu sollte man regelmäßig auch in die Jobbörse unter www.arbeitsagentur.de schauen. Die Arbeitsagentur pflegt zu vielen Arbeitgebern enge Kontakte, so dass in der Jobbörse ein hoher Prozentsatz Ausbildungsstellen gemeldet werden. Man sollte vielleicht seinen Berufswunsch nochmals überdenken und sich auch in ähnlichen Berufen bewerben. Wichtig ist nun, dass man schnell reagiert, sich sofort bewirbt und evtl. auch ein Schnupper-Praktikum anbietet. Zudem empfiehlt sich in jedem Fall ein Beratungstermin bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit (am besten tel. unter 0800/ 4 5555 00 anmelden), dann kann individuell über die Möglichkeiten für den Einzelnen gesprochen werden. Am 29.Juli findet Vormittags in der Agentur für Arbeit Rottweil eine „Last-Minute-Börse“ für noch offene Ausbildungsstellen 2014 statt. Wer noch eine Stelle sucht, sollte dazu an diesem Tag unbedingt zur Arbeitsagentur Rottweil ins BIZ kommen. Eine telefonische Voranmeldung unter 0741/492-224 ist von Vorteil.

Wie stehen Ihrer Meinung nach die Chancen jetzt noch einen freien Ausbildungsplatz zu finden?
Je nach Noten im Schulabschluss und nach Berufswunsch sind die Chancen noch sehr gut, aber evtl. auch recht knapp. Bewirbt man sich in einem sehr beliebten Beruf, hat aber eher knappe Noten, sind die Chancen selbstverständlich relativ gering. Ist man räumlich etwas flexibler (d.h. würde z.B. einen etwas weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen) oder erweitert seine Berufswünsche etwas, erhöht das die Chancen auf einen Ausbildungsplatz selbstverständlich. Häufig ist es sehr positiv, dem Arbeitgeber die Bereitschaft für eine Probearbeit zu signalisieren. Manchmal werden sogar noch bis September immer wieder Ausbildungsstellen gemeldet, weil Betriebe kurzfristig entscheiden, doch noch einen Ausbildungsplatz anzubieten oder weil Jugendliche die Ausbildung gar nicht antreten oder nach kurzer Zeit schon wieder abbrechen. Es lohnt sich also bis September Augen und Ohren offen zu halten und alle Möglichkeiten zu nutzen, über offene Ausbildungsstellen informiert zu werden – sei es über die Agentur für Arbeit, die lokale Presse, Internet-Auftritte der Firmen, Kontakte im eigenen „Netzwerk“ usw. Es gibt also durchaus noch Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Welche Möglichkeiten zur Überbrückung gäbe es, falls es mit der Ausbildung für dieses Jahr nicht mehr klappen sollte?
Es gibt verschiedene Überbrückungsmöglichkeiten. Je nach Berufswunsch ist evtl. eine weitere (ggf. berufsbezogene) Schule als Überbrückung sinnvoll. Allerdings ist es hierbei auch immer davon abhängig, ob die Schulen noch über freie Plätze verfügen oder eh schon eine lange Warteliste haben. Eine weitere Möglichkeit ist ein längeres Praktikum, ein freiwillig soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD). Aber auch hierfür ist es höchste Zeit, sich um einen Platz zu bemühen, denn: viele FSJ/BFD-Stellen sind ebenfalls schon vergeben. Weitere Überbrückungsmöglichkeiten sind Bildungsmaßnahmen über die Agentur für Arbeit. Hierzu müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, was die Arbeitsagentur in jedem Einzelfall zu prüfen hat. Dann ist evtl. die Teilnahme an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) oder einer Einstiegsqualifizierung (EQ) möglich. Also: auch wegen Überbrückungsmöglichkeiten lohnt sich ein Termin bei der Arbeitsagentur vor Ort