Durch die politische Vorgabe, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent des Stroms aus Windenergie zu generieren, werden die Windräder auf der Gemarkung Seewald in den nächsten Jahren wahrscheinlich Zuwachs bekommen. Foto: Schalscha

Rat befasst sich mit Teilflächennutzungsplan Windkraft. Bevölkerung frühzeitig informieren.

Seewald-Besenfeld - In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat Seewald, einen Teilflächennutzungsplan Windkraft aufzustellen und die Bevölkerung darüber frühzeitig zu informieren.

Mit dem Ziel der Landesregierung, bis 2020 zehn Prozent der Strommenge aus heimischer Windkraft zu generieren, werden die bestehenden Vorranggebiete, die in einem gültigen Flächennutzungsplan mit der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Freudenstadt festgelegt sind, in Zukunft nicht reichen, erläuterte Bürgermeister Gerhard Müller. Denn die Standorte der vorhandenen fünf Windkrafträder auf der Gemarkung Seewald in Bezug auf Windhöfigkeit sind nicht die günstigsten. Und auch ein neuer Windenergieerlass, der ab August des kommenden Jahres gelte, schaffe neue Rahmenbedingungen, auf die man reagieren müsse, ergänzte Müller.

Deshalb will die Gemeinde mit der Aufstellung eines Teilflächennutzungsplans und der damit verbundenen Ausweisung von Gebieten für neue Windkrafträder agieren, bevor die Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft verbindliche Gebiete festlegt und die Gemeinde nur noch wenig Einspruchsmöglichkeiten hat, führte der Bürgermeister aus.

Von den vier in Frage kommenden Bereichen Alte Weinstraße, Hilpertsberg, Hart Göttelfingen und Erzbühl lehnte der Gemeinderat, allen voran Karin Bosch (Frauenliste) und Karl Sackmann (Vereinigter Seewald), die Alte Weinstraße als Konzentrationszone – die Windenergieanlagen sollen möglichst gebündelt sein – ab. Das Gebiet sei Lebensraum für das Auerhuhn und komme somit nicht in Frage, begründeten sie ihre Haltung. Auch das Gebiet Hilpertsberg fand keine Zustimmung.

Thomas Frey (Vereinigter Seewald) wollte von Bürgermeister Gerhard Müller wissen, welche Erfahrungen man mit den bereits aufgestellten Windkrafträdern sammeln konnte. So habe ein Fledermausmonitoring ergeben, dass die Tiere durchaus Probleme mit den Anlagen haben und diese zeitweise abgeschaltet werden müssten, erläuterte Müller. Nach Abwägung aller Argumente beschloss der Gemeinderat, die Öffentlichkeit frühzeitig mit der zweimonatigen Auslegung des Plans zu informieren und gleichzeitig prüfen zu lassen, ob die bereits vorhandenen Gebiete doch ausreichen würden.