Kommunales: Ländliche Apotheken haben es schwer

Seewald-Besenfeld. Der Seewald-Apotheke in Besenfeld geht es gut, dennoch wird sie wegen steigender Personalkosten am Samstag in Zukunft nicht mehr geöffnet sein.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Seewald legte Apotheker Burkhard Schmierer seine Gründe für die Entscheidung für die Fünftagewoche dar. "Die Apotheke läuft prima. Ich habe viele Kunden, und das Internet ist keine so große Konkurrenz für uns hier in Seewald", so Schmierer.

Das Problem sei, dass die Politik wohl die Landapotheken vergessen habe, denn die Vergütung der Krankenkassen sei seit zehn Jahren die selbe. Wegen der stetig steigenden Lohnkosten und der gleichbleibenden Vergütung, die sich wohl auch in Zukunft nicht ändern werde, müsse er schauen, wie es weitergeht, betonte der Apotheker.

Senkung der Lohnkosten bleibt als einzige Möglichkeit

"Das einzige, was ich machen kann, ist die Lohnkosten zu senken und das Personal zu reduzieren", erklärte Schmierer den Gemeinderäten. Er habe sich dazu entschieden, die Apotheke samstags nicht mehr zu öffnen, dafür aber freitags noch eine zusätzliche Tour durch Seewald zu machen. "Es ist jemand in den Ruhestand gegangen. Daher bietet sich nun diese Gelegenheit", erläuterte Schmierer. Mit der Reduzierung der Lohnkosten sei die Seewald-Apotheke zukunftsfähig, dies sei vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung. "Ich werde nicht fauler", betonte Burkhard Schmierer. Auf Nachfrage teilte er mit, dass der Notdienst wie bisher weiterlaufe. Auch der Weggang der Bruderhaus Diakonie aus Schernbach sei ein Problem.

Bürgermeister Gerhard Müller betonte, dass es sehr unerfreulich sei, dass der ländliche Bereich in Sachen Kostendeckung wieder mal vergessen werde. "Erfreulich ist es allerdings, dass Herr Schmierer versucht, dies selber zu regeln. Wir sind froh, wenn die Apotheke noch an fünf Tagen geöffnet ist", so der Bürgermeister.