Landwirtschaft: Einstieg in den sogenannten Agroforst / Beginn mit Walnussbäumen

Seewald-Schernbach. Zur Übergabe des Bioland-Betriebs Häcker an die Gemeinschaft Sonnenwald kamen auf Einladung des Nabu Freudenstadt gut 20 Interessierte. Die Gemeinschaft hatte den Hof von der Bruderhaus-Diakonie gekauft.

Landwirt Thomas Häcker hatte das Anwesen vor 29 Jahren in Pacht übernommen und auf Bioland-Betrieb umgestellt. Er bewirtschaftete etwa 81 Hektar, wobei neben Kartoffel- und Getreide-Anbau (38 Hektar) der Schwerpunkt seiner Wirtschaft auf der Mutterkuhhaltung mit gut 45 Deutsch-Angus-Rindern lag. Diskutiert wurde dabei hauptsächlich über naturnahe Landwirtschaft.

Was in der Unterschriften-Aktion "Rettet die Bienen", um die es bei dem Termin auch ging, gefordert wird – nämlich 50 Prozent Ökolandbau bis 2035 und Halbierung des Pestizid-Einsatzes bis 2025 – ist in Schernbach schon weitgehend verwirklicht.

Trotz des Verzichts auf Gifte und Kunstdünger tat man sich in der Runde schwer, wie man zum Beispiel die Feldlerche, die inzwischen nur noch selten vorkommt, schützen und unterstützen kann. Auch ein Öko-Betrieb brauche möglichst arrondierte, befahrbare Flächen, hieß es.

Die Nabu-Leute, die für eine Erweiterung der biologischen Landwirtschaft eintreten, wurden allerdings von anwesenden Bio-Landwirten auf das Problem von Angebot und Nachfrage verwiesen.

Paul Hofmann berichtet über Ideen für die Zukunft

Der Vertreter der Gemeinschaft Sonnenwald, Paul Hofmann, berichtete über seine Ideen für die Zukunft: Neben Gemüse-Anbau möchte die Gemeinschaft vor allem im sogenannten Agroforst einsteigen.

Ein aktuelles Beispiel waren Walnussbäume. Ziel ist eine Mischung von Bäumen erster Ordnung wie Walnuss, Speierling und Zuckerahorn mit schnell wachsenden Baumarten, zurückgeschnitten auf entsprechender Höhe, und diversen Sträuchern wie Aronia.

Die Teilnehmer zollten den mutigen Ideen Respekt, sahen das Vorhaben aber wegen des langen Investitionsvorlaufs und der doch etwas raueren Lage von Schernbach skeptisch, teilt der Nabu mit.