Gemeinderat: Gremium beschließt Investitionen für die beiden Ortsteile / Zuschuss ist Voraussetzung

Seewald. Der Breitbandausbau in Erzgrube und Hochdorf kann jetzt kommen. Der Gemeinderat Seewald gab dafür einstimmig grünes Licht.

Bereits im Dezember hatte der Rat beschlossen, den Ausbau mit Glasfaserkabeln bis vor die Haustüren in den Ortsteilen Erzgrube und Hochdorf in Angriff zu nehmen. Gemeinsam mit dem Landratsamt und der Firma Rala hatte man sich an die Berechnung der Kosten gemacht und die Anträge für die Zuschüsse bearbeitet. Bürgermeister Gerhard Müller stellte in der jüngsten Sitzung klar, dass die Gemeinde an die Rücklagen müsse, die danach weitgehend aufgezehrt seien.

Matthias Nass und Peter Falkenstein-Seifert von Rala präsentierten ihre Zahlen. Die Ausbaukosten für Erzgrube belaufen sich demnach auf rund 1,2 Millionen Euro, davon können rund 686 000 Euro an Fördermitteln erwartet werden, sodass der Gemeinde noch ein Eigenanteil von etwas über 400 000 Euro bleibt. Ähnlich sieht es in Hochdorf aus, wo die Kosten auf rund eine Million Euro geschätzt werden. Nach Abzug der Fördermittel von 588 000 Euro muss die Kommune dort 389 000 Euro selbst tragen. Die Besonderheit in Erzgrube ist, dass eine Trasse zwischen Pfalzgrafenweiler und Kälberbronn mitgenutzt werden kann. Im Fall Hochdorf muss ein Leerrohr angemietet werden.

Sollte der Gemeinderat beschließen, das Projekt fortzuführen, würden unmittelbar die Anträge für die Fördermittel gestellt, so Matthias Nass. Er stellte zudem klar, dass es ohne Fördermittel keinen Leitungsbau geben werde. Nass erläuterte das weitere Vorgehen. Wichtig sei im Vorfeld die Information der Bürger. Hierzu seien zwei Informationsveranstaltungen am 12. und 13. Juni in jeweils einem Ortsteil geplant. Ein Hausanschluss werde die Eigentümer zwischen 750 und 1250 Euro kosten, die genauen Kosten hingen aber von Faktoren wie Untergrund oder Eigenleistungen ab.

Keine Konkurrenz

Irritationen gab es, da bei einer ersten Bürgerumfrage von jährlichen Zahlungen an den Netzbetreiber von 2000 bis 10 000 Euro die Rede war. Das sei auch in dem Formschreiben des Ministeriums formuliert, um das man nicht herumkomme, erläuterte Carsten Pütz, Beauftragter für den Breitbandausbau im Landkreis. Die reellen Kosten lägen bei 50 bis 70 Euro pro Monat. Der Preis werde vom Netzbetreiber festgelegt. Auf ihn habe man schließlich auch Einfluss, da diese Dienstleistung ebenfalls ausgeschrieben werde. Erzgrube und Hochdorf hätten für Netzbetreiber auch Vorteile, denn es gebe dort keine Konkurrenz. Andere als marktübliche Preise zu verlangen, mache keinen Sinn, da dann die Kunden das Angebot nicht annehmen würden, so Pütz. Einen Rückfluss von Geldern gebe es auch, da der Netzbetreiber die Leitungen von der Gemeinde mieten müsse.