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Frage wird im Gemeinderat Seewald heiß diskutiert. Bürger starten Unterschriftenaktion.

Seewald-Besenfeld - Heiß diskutiert wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Seewald die Frage, wie mit der Ablehnung des Antrags auf eine Tempo-40-Zone in Besenfeld umzugehen sei.

Die Gemeinde hatte dies für die Ortsdurchfahrt in Besenfeld beantragt. In diesem Zusammenhang war auch der Bau einer Ampel abgelehnt worden.

Bereits im Jahr 2014 hatte die Gemeinde einen Antrag auf Einrichtung eines auf 40 Stundenkilometer beschränkten Abschnittes der Ortsdurchfahrt eingereicht. Dabei ging es um die Möglichkeit der Querung der Bundesstraße 294 im Bereich der Bushaltestelle zwischen Altem Rathaus an der Freudenstädter Straße auf der einen und Bäckerei und Metzgerei auf der anderen Straßenseite.

Dort befindet sich bereits ein Zebrastreifen, der den Fußgängern, insbesondere Schülern und Kindergartenkindern, eine sichere Überquerung der Bundesstraße ermöglichen soll. Dennoch sei dies dort oft schwierig, sagten einige Gemeinderäte. Denn dort würden trotz Verbots ständig Autos von Kunden der Geschäfte parken oder halten.

Rechtskurve erschwert die Sicht

Dadurch sei die Sicht auf die Bundesstraße oft deutlich eingeschränkt, zudem hielten durchfahrende Autos keineswegs immer, weil sie vor allem Kinder, die die Straße überqueren möchten, erst zu spät sehen.

Auch eine Rechtskurve in Richtung Calmbach schränke die Sicht ein, war aus den Reihen der Räte zu hören. Nicht zuletzt deshalb war seinerzeit auch die Errichtung einer Bedarfsampel erwogen worden.

Im November 2015 antwortete das Baurechts- und Ordnungsamt der Stadt Freudenstadt auf die Eingabe der Gemeinde. Nach einer Verkehrsschau war man zu der Meinung gelangt, dass die Zahl der Fußgänger, die den Bereich zwischen Sonnen- und Brunnenstraße überqueren, zu gering sei, um eine Tempo-40-Zone oder eine Bedarfsampel zu rechtfertigen. Die Bundesstraße sei gut einsehbar, die Gehwege seien breit genug, heißt es in der Stellungnahme des Amts.

Polizei soll auf Falschparker achten

Mit dieser Antwort wollten sich die Räte nicht zufrieden geben. Auch unter den zahlreichen Zuhörern machte sich Unruhe breit. Kurzfristig hatte es eine Unterschriftenaktion gegeben, mit der die Bürger ihrem Protest gegen den Bescheid aus Freudenstadt Ausdruck gaben. Die Liste wurde Bürgermeister Gerhard Müller mit dem Hinweis übergeben, dass noch weitere Unterschriften folgen würden.

Letztlich fasste der Gemeinderat den Beschluss, noch einmal beim Straßenbauamt des Landratsamts und bei der Unteren Verkehrsbehörde Freudenstadts nachzufragen, ob sie der Gemeinde nicht doch entgegenkommen könnten, bevor an dem neuralgischen Punkt ein Unglück geschehe, wie es Gerda Müller-Häcker von der Frauen-Liste befürchtete.

Nun soll sich Bürgermeister Müller im Auftrag des Gemeinderats erkundigen, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen, wenn sie sich am Bau einer Bedarfsampel beteiligt. Zudem soll das Polizeirevier Freudenstadt häufiger die Verkehrssituation an den besonders problematischen Zeiten zu Schul- und Kindergartenbeginn überwachen und gegebenenfalls Falschparker auf Gehweg und Straße zur Rechenschaft ziehen. Auch diesem Vorschlag stimmten alle Gemeinderäte zu.