Pfarrer Martin Uhl bekam als Abschiedsgeschenk vom Gemeinsamen Ausschuss der Seelsorgeeinheit Pfaffenberg eine Holzstele geschenkt, die den Heiligen Martin von Tours zeigt. Foto: Fotos: Baum

Kirche: Nach 15 Jahren in der Seelsorgeeinheit Pfaffenberg wechselt er nach Möhringen / Festlicher Gottesdienst

15 Jahre lang leitete Pfarrer Martin Uhl die Seelsorgeeinheit Pfaffenberg, am Sonntag wurde er in einem festlichen Gottesdienst feierlich verabschiedet.

Kreis Tübingen. Viele Hände musste der scheidende Pfarrer anschließend schütteln, und schon im Gottesdienst und der anschließenden Verabschiedung auch durch die weltliche Gemeinde wurde eines deutlich: Pfarrer Uhl hinterlässt tiefe Spuren und er war sehr beliebt in Wurmlingen, Wendelsheim, Oberndorf und Ammerbuch. Die drei evangelischen Pastoren Tilman Knödler, Frank Albrecht Schirm und Maximilian Schmid-Lorch lobten die Ökumene, die während Uhls Amtszeit sehr forciert worden war. Der evangelische Pfarrer aus Pfäffingen, Tilman Knödler, etwa erinnerte sich an einen gemeinsamen Abend im Reformationsjahr 2017, als 500 Jahre Reformation gefeiert wurde – und ihm von Martin Uhl das Reformationsjahr aus katholischer Perspektive näher gebracht wurde. Oder an den ökumenischen Männerstammtisch, den er gemeinsam mit Pfarrer Uhl besuchte. Er habe ihn als Kunstkenner, Ästhet und Musiker erlebt. "Unsere Begegnungen waren von Wertschätzung, Humor und Freude geprägt", dankte er Pfarrer Martin Uhl. Auf den Weg nach St. Hedwig, Uhls neuer Kirchengemeinde in Stuttgart-Möhringen, gab er ihm einen guten Rotweintropfen "aus den Tiefen des Pfäffinger Pfarrhauses" mit auf den Weg – ein Wein aus dem Jahr 2000.

Rottenburgs Erster Bürgermeister Thomas Weigel dankte Pfarrer Uhl für dessen "Toleranz, Liebe und Respekt", mit denen Pfarrer Uhls Umgang mit seinen Mitmenschen gekennzeichnet sei. Auch erinnerte er an die wichtigen Bauprojekte, etwa in Oberndorf, wo ein "Haus für die Kinder und die Zukunft" gebaut wurde. In Wurmlingen sei der Baubeschluss für ein neues Gemeindehaus gefasst worden. Immer sei die Zusammenarbeit mit Pfarrer Uhl und damit mit der Seelsorgeeinheit Pfaffenberg sehr positiv gewesen, so Weigel. Er bedaure, dass Uhl nach Möhringen geht und wünschte ihm viel Glück für seine Zukunft. Als Geschenk hatte er eine Lokalheldentasche aus dem Rottenburger Weltladen dabei.

Dank für Vertrauen

Poltringens Ortsvorsteher Reinhold Hess war traurig, dass Pfarrer Uhl die Seelsorgeeinheit nach 15 Jahren nun verlässt. "Die Zusammenarbeit mit Ihnen, Pfarrer Uhl und der katholischen Kirchengemeinde war immer auf Augenhöhe." Er dankte für das gegenseitige Vertrauen und auch für die positive Bereitschaft, den Kindergarten zu bauen. Uhl habe in Ammerbuch "positive Spuren hinterlassen", man bedaure seinen Weggang. Christoph Rodewyk als gewählter Vorsitzender des Gemeinsamen Ausschusses der Seelsorgeeinheit meinte, er sei zunächst etwas geschockt gewesen über die Nachricht vom Weggang Martin Uhls. Doch stand in seiner Rede der Dank für die vergangenen 15 Jahre an erster Stelle. Rodewyk dankte für den Einsatz "in fünf Gemeinden, sieben Teilorten und neun Kirchen" – inklusive der wunderschönen Wurmlinger Kapelle, die Uhl sehr ans Herz gewachsen war. Fürsorge um die Gemeindemitglieder, Seelsorge und immer ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte zu haben hätten die Arbeit des Priesters geprägt. 2005 startete Uhl in Wurmlingen als Pfarrer, ihm sei es zu verdanken, dass der Kooperationsvertrag für die Seelsorgeeinheit erarbeitet werden konnte. Viele gemeinsame Aktionen, und auch Uhls Liebe und Begeisterung für und um die Kunst und Musik hätten ihn sehr beeindruckt.

Als Dank überreichte der Gemeinsame Ausschuss Pfarrer Uhl eine Stele, die den Heiligen Martin von Tours zeigt. Der evangelische Pfarrer Frank Albrecht Schirm aus Entringen dankte Pfarrer Uhl für die gemeinsam praktizierte Musik – Pfarrer Uhl singt etwa im Männerchor der katholischen Kirchengemeinde und trommelt gerne auf dem Cajon. So war denn auch Schirms Präsent liebevoll ausgesucht: ein antiquarisches Buch über Schuberts Lieder und dazu ein guter Tropfen Rotwein.

Geschenke zum Abschied

Auch der evangelische Pfarrer aus Reusten, Maximilian Schmid-Lorch kam nicht mit leeren Händen: Er überreichte Pfarrer Uhl zum Abschied ein Segenskreuz aus Äthiopien. Ammerbuchs Bürgermeisterin Christel Halm dankte Uhl für die vergangenen 15 Jahre, die Ortsvorsteher Reinhold Hess und die Gemeinde Ammerbuch gemeinsam mit Pfarrer Uhl verbracht hatten. Uhl sei während ihrer sieben Jahre als Bürgermeisterin immer auch ein "Mediator zur Diözese Rottenburg-Stuttgart" gewesen. Viel habe man gemeinsam angepackt, Bauprojekte wie der Neubau des Kindergartens wurden geplant. Halm erinnerte sich daran, dass Pfarrer Uhl in einer Band mit den Pfarrerskollegen im Ammerbuch spielte. Sie dankte Uhl für seine 15-jährige Amtszeit in der Seelsorgeeinheit und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, "dass Sie in Möhringen netten Menschen begegnen". Im Präsentkorb, den Ortsvorsteher Reinhold Hess und Christel Halm überreichten, lag auch eine Flasche Rotwein des Jahrgangs 2007.