Gut ausgeschildert, und auf der Hechinger Etappe immer die Zollerburg im Blick – der Hohenzollernradweg hat eine seiner schönsten Etappen im Bereich Hechingen. Foto: Stopper

Er geht in sechs Etappen über 272 Kilometer von Weinstadt bis nach Konstanz: der Hohenzollern-Radweg. Die Hechinger Etappe dürfte als eine der Höhepunkte auf dieser Strecke gelten.

Grundsätzlich liegen Themenradwege im Trend. Viele Touristengegenden haben entdeckt, dass vor allem seit der flächendeckenden Verbreitung von E-Bikes auch nicht ganz so sportliche Ehepaare auf diese Art gerne Gegenden durchstreifen. Schöne Landschaft, historische Gebäude, gerne auch mal als Pauschalangebot mit vorgebuchten Unterkünften. Seit wenigen Wochen ist mit dem Hohenzollern-Radweg auch Hechingen Station einer solchen Tour. Ob sich das wohl schon rumgesprochen hat?

Logo ist eine Krone mit Rad

„Nach so einer kurzen Zeit können wir über die Resonanz hier speziell noch nichts sagen“, erklärt Lea Tschimmel, beim Tourismusverband Schwäbische Alb Koordinatorin für Landesradfernwege. Gemeinsam mit dem Fahrradfahrer-Verein ADFC wurde diese Strecke entworfen. Logo ist eine Krone mit Rad. Nachfragen habe es schon gegeben, so Lea Tschimmel. Erfahrungsgemäß müsse sich so ein Angebot auch herumsprechen.

Herumsprechen geht in solchen Fällen meist über das Internet. Einfach „Hohenzollernradweg“ in eine Suchmaschine eingeben, schon landet man auf einer Homepage, auf der einem die sechs Etappen des Wegs mit Karte geschildert werden. Man kann auch einfach weitergehendes schriftliches Material per Mausklick ordern, oder man bucht gleich ein Pauschalangebot, das dann auch teilweise freien Eintritt für bestimmte Sehenswürdigkeiten gewährt.

Zweite Etappe von Bebenhausen bis Hechingen

Start ist bei Weinheim östlich von Stuttgart. Die erste Etappe führt bis Bebenhausen, die zweite bis Hechingen, dann die dritte Etappe hoch bis Gammertingen, die vierte bis Sigmaringen, dann weiter bis Ludwigshafen am Bodensee und die Schlussetappe führt nach Konstanz. Kleines Problem. Abgesehen von den Zollern-Adelssitzen bei Hechingen und Sigmaringen wird nicht so ganz klar, wo der Bezug zu Hohenzollern liegt. Aber das Kloster Bebenhausen, die Mainau oder andere Lokalitäten haben auf jeden Fall irgendwas mit Adel zu tun. Und der war ja bekanntlich irgendwie immer untereinander verwand. Höchstwahrscheinlich auch mit einem Hohenzollernstamm.

Nur auf Hechinger Gemarkung wird der Bezug klar

Auf Hechinger Gemarkung jedenfalls ist der Bezug klar, denn praktisch die ganze Zeit dürfte hier die Burg im Blick liegen. Von Bodelshausen her geht es hier über Stein nach Hechingen, wo neben dem Burgbesuch auch noch ein Abstecher ins Hohenzollerische Landesmuseum empfohlen wird. Angesichts von 53 Kilometer Strecke und dreieinhalb Stunden Radelzeit sollte dafür ja auch noch genügend Zeit und Energie zur Verfügung stehen.

Die nächste Etappe von Hechingen weg führt dann über Boll und Schlatt das Killertal hoch bis Gammertingen. Bisingen wird nicht gestreift, obwohl die Burg doch eigentlich den Nichthuldigern gehört, oder genauer gesagt: Zur Gemeinde Bisingen. Radler ohne Elektroantrieb dürfte aber mehr die spürbare Steigung auf die Alb hoch interessieren. Und spätestens am nächsten Etappenziel Sigmaringen ist wieder klar, wo die Burg dort genau hingehört.

Strecke ist gut ausgeschildert

Wenn es dann mit dem hohenzollerischen Bezug auch weniger einsichtig wird, gilt aber für die gesamte Strecke: Sie ist sehr gut ausgeschildert und führt überwiegend durch schöne Landschaften. Teilweise allerdings auch auf Schotterwegen. Von Hechingen nach Schlatt etwa geht es über den Kiesweg direkt an der Bahnlinie entlang. Nicht alle Radler sind von solchen Herausforderungen begeistert. Und ob der Tourismus speziell in Hechingen von dem Radweg profitiert, könnte auch davon abhängen, welche Möglichkeiten zum Übernachten und Essen gehen die Radler hier finden. Aktuell soll es da derzeit an manchen Tagen eher dünn aussehen.