Die Ortsdurchfahrt von Haiterbach ist durch das hohe Verkehrsaufkommen stark belastet. Durch die Erweiterung des Industriegebiets dürfte die Belastung weiter zunehmen. Foto: Thomas Fritsch

Die Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald möchte sich auch im neuen Jahr weiter der Anbindung Haiterbachs und dem Thema Hessebahn widmen. Auch die zuletzt allerorts angelegten 30er-Zonen sind den Mitgliedern der Initiative ein Dorn im Auge.

Haiterbach - Bei der jüngsten Versammlung der Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald (IIN) lieferten Peter Schuon und Karl Braun einen Bericht zum Thema Hessebahn und der Veranstaltung in Weil der Stadt im November ab. Dabei war dort auch Calwer Kreisrat Thomas Klostermann, der die Veranstaltung als sehr gelungen wahrgenommen hat.

Die Bemühungen des Landkreises Calw, die Hessebahn erfolgreich ans Netz zu bringen und eine gute Anbindung an Stuttgart und Böblingen zu schaffen, würden durch Aktivitäten der Region Stuttgart immer wieder gestört.

"Bemühungen werden von Region Stuttgart gestört"

Mit einer "relativ sinnlosen" Express-S-Bahn würden Benutzungszeiten auf der Gleistrasse zwischen Weil der Stadt und Fellbach blockiert ohne dass diese auch nur einen Nutzen für den Bereich Böblingen bringt. Zudem wolle man jetzt die Bahnsteige für die vorhandenen Bahnsteige auf der Strecke komplett auf die Bauhöhe der S-Bahn abstimmen. Dies würde dazu führen, dass auf der Strecke weder die Hesse-Bahn noch irgendein anderer Zug der DB oder eines Privatanbieters halten könnte.

Erreichen wollte man mit der Veranstaltung Die Möglichkeiten für die Zukunft zu erhalten, dass eine Direktverbindung von Calw zum Hauptbahnhof Stuttgart möglich ist. Darauf aufbauend einen Metropolexpress, der im Außenbereich wie eine S-Bahn jeden Bahnhof erschließt, aber wenn er in den gut ausgebauten S-Bahn Bereich kommt, nur an wenigen großen Orten hält. Sowie eine Vertaktung der Kulturbahn zwischen Nagold und Pforzheim, damit beispielsweise Bürger aus Wildberg und Bad Liebenzell über Calw schnell nach Stuttgart kommen können

Das Umfrage unter den Haiterbachern Bürgern habe ergeben, dass sich rund 70 Bürger für eine Umfahrung in Haiterbach ausgesprochen haben und acht Bürger dies nicht für wichtig hielten. Die anwesenden IIN-Mitglieder beurteilen die Situation ähnlich.

Verkehrsbelastung wird zunehmen

Herausgestellt wurde, dass der Verkehr auch durch die Erweiterung des Industriegebiets weiter zunehmen wird, vor allem der Lastwagen-Verkehr und dass dies zu einer immer größeren Belastung der Bürger von Haiterbach wird. Mit einer Umfahrung sei auch eine Aufwertung der Innenstadt möglich und eine Belebung, wie in vielen anderen Kommunen, die diesen Weg bereits gegangen seien .

Man habe vor, mit der Stadtverwaltung in Kontakt zu treten, um möglicherweise bereits vorhandene Planungsvarianten zu besprechen. Gemeldet hätten sich beim Vorstand auch direkt betroffene Anlieger, die berichtet hätten, dass ihre Klagen im Rathaus bisher nicht angehört worden seien.

Aus Altheim wurde berichtet, dass es in Sachen Verkehrsanbindung Richtung Autobahn nichts Neues gebe, außer dass der Verkehr ständig zunehme und die Belastung des Orts weiter ansteige.

Positiv sei , dass aktuell die Überführungen der Bahnlinie zwischen Talheim und Horb im Bau seien.

Nicht geklärt sei nach wie vor, wie die Umfahrung von Horb ab Autobahnanschluss Richtung Freudenstadt gestaltet werden solle.

Hier seien dringend Lösungen gefragt. Schließlich mache es wenig Sinn, das Stauproblem in Horb auf den Hohenberg zu verlagern, wenn die Autobahnbrücke in Betrieb gehe.

Kalmbach: 30er-Zonen sind Schikane

Von Gerhard Kalmbach wurde das Thema Tempo-30-Zonen an Ortsdurchfahrtsstraßen ins Gespräch gebracht. Er bezeichnet die Einführung dieser Regelung in vielen Kommunen als "absoluten Blödsinn" und eine "sehr ärgerliche Schikane" für die autofahrenden Bürger.

Laut Peter Schuon ist das exzessive Einführen von Tempo-30-Zonen in Ortsdurchfahrten erst möglich geworden durch 2017 geänderte Vorgaben der Bundesregierung.

In der Diskussion stellte sich heraus, dass die Einschätzung von Gerhard Kalmbach keine Einzelmeinung ist, im Gegenteil, die Anwesenden waren der Meinung, Tempo-30-Zonen müssten zurückgenommen werden.

Studien würden zudem nachweisen, dass Tempo 30 zu mehr Verbrauch von Kraftstoffen und zur Erhöhung des Schadstoffausstoßes führe.

Für 2023 plant die Initiative weitere Veranstaltungen, bei denen auch lokale Themen gezielt angesprochen werden sollen.