Schwere Entscheidung Foto: Melanie Geitlinger

CDU oder Freie Wähler? Freie Wähler oder CDU? CDU oder ...? Wir können nicht in Köpfe schauen. Aber so in etwa stellen wir uns das innere Dilemma von Markus Ibert vor, wenn er zuletzt an den 9. Juni 2024 dachte.

An diesem Tag wählen die Ortenauer neben Ortschafts- und Gemeinderäten auch einen neuen Kreistag. Und da will, nein muss der Lahrer OB künftig sitzen.

Den Sprung auf den Chefsessel im Lahrer Rathaus hat Ibert vor vier Jahren als parteiloser Kandidat geschafft. Bei der Kreistagswahl funktioniert das nicht, da braucht es eine Partei im Rücken, genauer: einen Platz auf einer Liste. Lange soll Ibert zwischen Freien Wählern und CDU, deren Lagern er (politisch) am nächsten steht, geschwankt sein. Beide, so ist zu hören, hätten den OB als mutmaßlichen Stimmenbringer gerne in ihren Reihen willkommen geheißen. Am Ende hat sich Ibert für die Christdemokraten entschieden – und die Christdemokraten für ihn. Ilona Rompel, Fraktionschefin der CDU im Gemeinderat, ließ die Katze am Freitag aus dem Sack: Fraktion und Stadtverbandsvorstand werden den OB der final entscheidenden Mitgliederversammlung für Platz eins der Lahrer Liste empfehlen. Das ist nicht überraschend, aber durchaus interessant.

Denn was viele nicht mehr auf dem Schirm haben: Markus Ibert hat 2014 schon einmal für den Kreistag kandidiert – und zwar: für die Freien Wähler. Damals noch als IGZ-Chef auf dem Flugplatz tätig, verpasste der Wallburger im Wahlkreis Ettenheim-Seelbach mit 1097 Stimmen den Einzug deutlich. Bei der Kreistagswahl 2019 ließ sich Ibert dann nicht mehr aufstellen. Möglicherweise lag sein Fokus da bereits auf der wenige Monate später stattfindenden OB-Wahl.

Nun also der Schwenk zur CDU. Daran ist freilich nichts Verwerfliches, es wirft allerdings die ein oder andere Frage auf – zum Beispiel, ob sich Markus Ibert jetzt auch ein schwarzes Parteibuch zulegt.