Hermann und Iris Schreiyäck kümmern sich um die Versorgung bedürftiger Menschen in Afrika. Foto: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

Hilfe: Iris und Hermann Schreyäck unterstützen Projekte / Aufruf für Spenden

Seit sechs Jahren ist das Helfen für Iris und Hermann Schreyäck aus Schwenningen eine Selbstverständlichkeit. Denn seither pflegen sie Kontakte zu Hilfseinrichtungen in Gambia, den ehemaligen GUS-Staaten und auf den Kapverden.

Schwenningen. Ein Schwerpunkt der karitativen Arbeit von Iris und Hermann Schreyäck ist es, Buschkliniken in Gambia mit Verbandsmaterial, Medikamenten und Kleidung zu beliefern. "Mittlerweile haben wir durch die Unterstützung der Schwenninger Firma Bäramed Instrumente die Buschkliniken Batabut, Somita und Kassagne mit Spendenmaterial in 108 Umzugskartons mit einem Gesamtgewicht von mehr als zwei Tonnen versorgen können", so Schreiyäck stolz.

Ein weiterer Meilenstein: Mit dem Inhalt aus 1235 gespendeten abgelaufenen Kfz-Verbandskästen und dem Material wie etwa Infusionsbesteck, Kanülen, Desinfektionsmittel der Firma Copia Med aus Heiligenzimmern, der Aesculap AG Tuttlingen und einiger weiterer kleineren Firmen ist in einem ländlichen Gebiet in Gambia eine Notversorgung unterstützt und ausgebaut worden. Über die organisatorische Unterstützung eines Vereines in Wangen im Allgäu seien weitere 30 Kartons mit medizinischem Material und Kleidung in die Buschkliniken Salikene und Badibud geliefert worden, berichtet Hermann Schreiyäck.

Voller Stolz berichtet der 63-jährige, dass Baby-, Kinder- und Sommerkleidung von Schwennigner Spendern bei den Patienten in den Kliniken in Gambia angekommen seien.

Für den Transport mit Lastwagen werden auch immer Geldspenden benötigt

Die Schreyäcks sind gut vernetzt. Gespendete Winterkleidung, die sie von Privatpersonen erhalten, geben sie an Familie Kreussel in Balgheim weiter, die damit Waisen-, Pflege- und Altersheime in Rumänien, Bulgarien und Weißrussland versorgt. Für den Transport mittels Lastwagen werden auch immer Geldspenden benötigt.

Drittes Standbein der Arbeit der Schwenninger Familie ist die Unterstützung des "Christlichen Vereines Hoffnung und Hilfe" in Freudenstadt, der sich hauptsächlich um Kliniken und Heime von Albanien bis Kasachstan kümmert.

Anfang 2020 hatte die Gemeinde Schwenningen Betten und Matratzen für das albanische Erdbebengebiet zur Verfügung gestellt, die jahrelang für eine mögliche Unterbringung von Flüchtlingen im Schulgebäude eingelagert gewesen waren.

Außerdem stellte die Kommune 25 aus Bundeswehrbeständen erworbene Spinde für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung. Gemeinsam mit ausgemusterten Schulbänken wurden diese mit Lastwägen nach Osteuropa ausgeliefert. Und auch aus dem aufgelösten Ameos-Pflegeheim in Stetten am kalten Markt ist fast das komplette Mobiliar zur Ausstattung moldawischer und ukrainischer Krankenhäuser umgeleitet worden.

"Das alles war für uns bisher nur möglich, weil wir von vielen Leuten aus Schwenningen und Umgebung finanziell und mit Sachspenden unterstützt wurden", betont der Schwenninger. Von den 4240 Euro Spendengeldern seien mittlerweile 4116 Euro für Transportkosten aufgebraucht. "Und coronabedingt haben wir momentan leider keine Möglichkeit, bei Veranstaltungen die Spendenkasse aufzubessern", bedauert Schreiyäck.

In den beiden vergangenen Jahren hatte Familie Schreiyäck bei der Veranstaltung "Schwenninger Adventsfenster" mit dem Verkauf von Glühwein und kleinen Speisen Geld für ihre Arbeit erlöst, im vergangenen Jahr kamen 300 Euro zusammen.

In diesem Pandemie-Winter werden die Adventsfensteröffnungen nicht bewirtet. Deshalb appelliert das Ehepaar Schreiyäck über ein Flugblatt, Mund-Nasen-Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial, Blutdruckmessgeräte, Fieberthermometer, Schuhe, Bettwäsche und Kleidung aller Art zu spenden.