Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Marathon-Strecke am Wochenende zu laufen. Aber eben nicht in großen Gruppen oder gar mit einem Massenstart oder Verpflegungsständen. Foto: Ackermann

Gesundheitsrisiko in Bräunlingen zu groß. Kein offizieller Wettkampf und keine Straßensperrungen.

Bräunlingen - Viele Läufer haben das ganze Jahr trainiert, um an diesem Wochenende in Top-Form zu sein. Schließlich ist so ein Marathon kein Pappenstiel. Doch die Laufsportgemeinschaft (LSG) Bräunlingen, die den Schwarzwald-Marathon organisiert, musste die Veranstaltung schweren Herzens absagen.

Zu groß das Risiko, das mit einer solchen Großveranstaltung in Corona-Zeiten verbunden ist.

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Doch der eine oder andere Läufer will sich trotzdem messen. Schließlich hat er sich das ganze Jahr über auf diesen Punkt hin vorbereitet. Dagegen spricht auch nichts – sofern kein Massenstart geplant wird oder gar Verpflegungsstände aufgebaut werden. Und das alles ohne ein Hygienekonzept. Denn genau so eine Einladung geisterte in den vergangenen Tagen unter den Laufsport-Fans herum. Man solle sich einfach zur Startzeit in Bräunlingen treffen und dann gemeinsam laufen. Verpflegungsstände würde es geben und man könne anderen Laufbegeisterten Bescheid sagen, damit sie am inoffiziellen Marathon teilnehmen können.

Keine Straßensperrungen

Ein Vorgehen, das in Bräunlingen für reichlich Kopfschütteln gesorgt hatte. Schließlich war der Marathon genau aus dem Grund abgesagt worden, dass es keinen Massenstart geben soll und unzählige Läufer auf der Strecke unterwegs sind. Doch bei Kopfschütteln ist es nicht geblieben, es gab auch das eine oder andere Telefonat, in dem es um die inoffiziellen Pläne ging, die aber weder in Bräunlingen, noch bei einem Mitglied der LSG ihren Ursprung haben.

"So etwas wird es nicht geben", sagt Bürgermeister Micha Bächle. Der Versender der Einladung habe ihm zugesagt, dass es sich nur um einen Trainingslauf handle – mit maximal zehn Personen. Einer Massenveranstaltung erteilt Bächle eine klare Absage. Zum einen werde es natürlich keine Veranstaltung geben, die in Konkurrenz zum eigentlichen Schwarzwald-Marathon steht. Zum anderen müssten auch bei Trainingsläufen die Corona-Auflagen eingehalten werden. Es werde auch keine Straßensperrungen geben, wie sie sonst immer am Marathon-Wochenende von der LSG organisiert werden.

Kein offizieller Wettkampf

"Uns war schon lange klar, dass Leute die Strecke laufen werden", sagt Frank Kliche, Chef des Organisationsteams, der nun erstmals am Marathon-Wochenende frei hat. "Aber es wird keinen offiziellen Wettkampf geben und wir sind komplett draußen." Schließlich hatte die LSG auch die Verantwortung übernommen, indem sie den Schwarzwald-Marathon abgesagt hatte und daran habe sich nichts geändert.

Was die LSG für Laufbegeisterte anbietet, ist ein virtueller Lauf: "Dann kann man laufen, wann man will. Der Früheste, den ich gesehen habe, war um 5.35 Uhr unterwegs." Aber auch bei diesem virtuellen Lauf verweist die LSG Bräunlingen darauf, dass Corona-Regeln eingehalten werden. Laufen: ja. In großen Massen: nein.

Der zweite virtuelle Lauf hat am 3. Oktober begonnen und wird noch bis Sonntag, 11. Oktober, dauern. Teilnehmer können auf einer der markierten und ausgeschilderten Bräunlinger Originalstrecken laufen oder auch ihre persönlichen Lieblingsstrecke in ihrer Heimatstadt wählen. Sie können dann ein Foto von der Strecke, ein Bild der Lauf-App oder Lauf-Uhr oder ein Selfie per Mail an vlauf@schwarzwaldmarathon.de. schicken und bekommen dann eine personalisierte Urkunde. Mit etwas Glück gibt es auch einen Gewinn. Jeder Läufer ist für die Einhaltung der Corona-Verordnungen selbst verantwortlich.