Es gibt nichts Schöneres als die Zielankunft. Foto: Roger Müller

Schwarzwald Marathon: Marius Stang und Kerstin Bertsch gewinnen Bräunlinger Langdistanz. 

"Erwartet, erhofft, erreicht!" – Mit 3028 Anmeldungen erreichten die Verantwortlichen des Bräunlinger Schwarzwald Marathon um OK-Chef Frank Kliche die "magische" Zahl von über 3000 Athleten im 52. Umlauf.

Sieger wurden bei den Männern Marius Strang (LAV Stadtwerke Tübingen) in 2:35,02 Stunden, die deutsche Berglaufmeisterin von 2019 Kerstin Bertsch sicherte sich in 3:13,06 Stunden die Frauenkonkurrenz.

Schon am Samstag, dem ersten Tag des Laufspektakels in der Zähringerstadt, nahmen fast 750 Laufbegeisterte in den Schülerlaufen, bzw. dem Zehn-Kilometer Lauf die Strecke unter die Sohlen ihrer Laufschuhe. Der Laufsonntag sprengte dann jedoch alles. Wenn man den grinsenden OK-Chef Kliche antraf, zeigte er die Addition der Anmeldungen auf seinem Handy, wo die Zahl 3028 aufpoppte. "Der Wettergott muss ein Läufer sein", war es in den sozialen Medien der Schwarzwald Marathon-Seite zu lesen, und dem war tatsächlich so.

Bessere Bedingungen kann es für die Läufer kaum geben

Bessere Bedingungen kann es kaum geben, was auch die Läufer attestierten. Dachte man zunächst, es wäre den Läufern eventuell zu warm, so sah man sich getäuscht. So auch der Sieger über die Marathondistanz, Marius Stang, bei seinem ersten Marathon überhaupt. "Ich habe mich relativ kurzfristig entschieden in Bräunlingen zu laufen, es sollte die Vorbereitung auf Frankfurt in zwei Wochen werden", so der 34-jährige Tübinger. "Eigentlich wollte ich so um die 2:40 bis 2:45 Stunden laufen, doch beim zweiten Teilstück, wo es dann wieder bergab ging, hatte ich sehr gute Beine, und setzte mich dann so bei Kilometer 34 ab."

Peter Fane läuft "etwas dosiert, da ich nicht überziehen wollte"

Überhaupt stand der Bräunlinger Marathon im Zeichen von Frankfurt, auch der Zweitplatzierte Peter Fane aus Hüfingen nutzte Bräunlingen zur Vorbereitung auf Frankfurt. Wie schon im letzten Jahr wurde er Zweiter. "Ich lief etwas dosiert, da ich nicht überziehen wollte. In zwei Woche steht Frankfurt an, da werde ich mich dann völlig verausgaben. Heute merkte ich, dass Marius Stang bei Kilometer 34 anzog, da wollte ich jedoch dann nicht mitgehen", so der 39-Jährige. Auf Rang drei folgte Vorjahresseiger Nils Schallner aus Freiburg in 2:38,30 Stunden.

Kerstin Bertsch: "sollte nur Vorbereitungslauf werden"

Die Frauensiegerin Kerstin Bertsch aus Heusenstamm bei Frankfurt ist vor drei Wochen deutsche Berglaufmeisterin geworden, und nutzte den Marathon auch zur Vorbereitung für Frankfurt. "Es sollte ein Trainingslauf werden, umso cooler dann der Sieg", freute sich die 30-Jährige. „Ich hatte keine Lust, als Vorbereitung auf Frankfurt einen Marathon als Training zu laufen, daher entschied ich mich, hier in Bräunlingen unter Wettkampfbedingungen zu starten." Auf den Plätzen zwei und drei folgten Anja Jakob (3:18, 41 Stunden) aus Klingenthal, vor Heide Merkel von der TG Ötigheim. Sie benötigte 3:21, 51 Stunden.

Halbmarathonsieger Fabian Schneckenburger von Strecke begeistert

Der Halbmarathonsieger Fabian Schneckenburger aus Stuttgart, der in 1:14,10 Stunden souverän siegte, war von der Strecke begeistert. "Ich kannte das Streckenprofil aus dem Internet, und es war klar, am Anfang nicht zu schnell anzugehen. Als es dann im zweiten Abschnitt bergab ging bekam ich die zweite Luft, und konnte noch einmal richtig aufs Tempo drücken", der 36-jährige Mathematiker. Auf den Positionen zwei und drei folgten Dominik Haberstroh (Winden im Elztal) mit 1:18,07 Stunden, und Patrick Hartmann (LT Unterkirnach) in 1:22,34 Stunden.

Groß war die Freude bei der Halbmarathonsiegerin Melanie Schmeider. Nach ihrem dritten Platz in 2017, Rang zwei in 2018 konnte sie nun in diesem Jahr in 1:28,38 Stunden gewinnen. "Es war einfach perfekt heute, Wetter, Strecke Stimmung, und dann konnte ich es im zweiten Streckenabschnitt einfach ins Ziel rollen lassen", so die 31 jährige Schweizerin. Sie verwies damit Valerie Müller (Team Leistungsdiagnostik) in 1:29,59 Stunden und Lisa Janko (Tübinger laufladen) mit 1:32,13 Stunden auf die Plätze.

Splitter

Teilnehmerzahl: Die magische Zahl von 3000 Teilnehmern wurde beim diesjährigen Schwarzwald-Marathon geknackt, was für strahlende Gesichter im OK-Komitee sorgte.

Ein kleiner Star: Eine kleine Sensation gelang am Samstag dem erst 14-jährigen Lukas Ehrle aus Villingen-Schwenningen. Er gewann nicht nur die Strecke über 1,75 Kilometer im Schülerlauf, sondern auch die Distanz von zehn Kilometern am Samstagnachmittag.

Altersrekorde: Wolfgang Kiderlen aus Offenburg war mit 80 Jahren der älteste Teilnehmer im Marathonwettbewerb, älteste Teilnehmerin im Zehn-Kilometer-Lauf war Annemarie Vogel aus Königsfeld-Buchenberg. Noch regelmäßig an Läufen nimmt auch Walter Blessing aus Tannheim teil, der fast 80-Jährige lief in Bräunlingen dieses Jahr den Halbmarathon.

Zahlenspiel: Marathonsieger Marius Stang trug dieses Jahr die Startnummer 547, die Marathonsiegerin Kerstin Bertsch die Startnummer 548. Beide waren zum ersten Mal in Bräunlingen am Start.

Neuheit: Neu im kommenden Jahr wird die Zeitmessung werden: Der bisher am Fuß befestigte Chip für die Zeitmessung wird 2020 durch ein neues System ersetzt.

Nachhaltigkeit: Der Ringzug wird im nächsten Jahr die Läufer, die im Ringzugbereich wohnen, kostenlos nach Bräunlingen zur Marathonveranstaltung bringen, das Thema Nachhaltigkeit wird damit auch im Organisationskomitee erfüllt.