Vor allem in der dunklen Jahreszeit sind Einbrecher unterwegs. Foto: obs/CosmosDirekt/Thinkstock

Polizeipräsidium Tuttlingen zieht Bilanz: 2013 liegt mit 116 Einbruchsdelikten über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Weniger Wohnungseinbrüche im Schwarzwald-Baar-Kreis: Etwa 30 Fäll seien es bis zum Monat Mai des laufenden Jahres, berichtet Matthias Preiss, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Tuttlingen. Allerdings ist Preiss vorsichtig mit einer Prognose, denn die "dunklen" Monate, beginnend mit September, kommen noch. Und dann passieren nach Erfahrung des Polizeibeamten besonders viele Einbruchsdelikte, weil die Täter im Dunkeln unbemerkt handeln könnten. "Ab September beginnen die Tageswohnungseinbrüche so gegen 16.30 Uhr." Am häufigsten seien aber Wohnungseinbrüche zu nächtlicher Stunde, "Tageswohnungseinbrüche sind nur ein kleiner Teil", berichtet Preiss.

Das Jahr 2013 liegt mit 116 Einbruchsdelikten allerdings ein wenig über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 106 Delikten. Die meisten Wohnungseinbrüche im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es in diesem Zeitrahmen im Jahr 2004. Damals waren es 141 Einbrüche.

Einen weiteren Schwerpunkt weist die Statistik für 2008 mit 138 Fällen auf. Am geringsten war die Zahl der Einbrüche im Jahr 2006 mit 72 Delikten.

"Keiner der fünf Landkreise in unserem Zuständigkeitsbereich folgt 2013 dem landesweiten Trend einer starken Zunahme von Wohnungseinbrüchen", erklärt Preiss, der dem Schwarzwald-Baar-Kreis momentan sogar eher eine abnehmende Tendenz bescheinigt. Eigentlich herrsche 2013 das gleiche Niveau wie im Vorjahr 2012.

Einbrüche in Arztpraxen oder auch Fahrraddiebstähle und Ähnliches werden als "besonders schwerer Diebstahl" statistisch separat von den Wohnungseinbrüchen aufgelistet. In diese Kategorie gehören außerdem auch schwere Diebstahlsdelikte aus Fahrzeugen, Firmen und Industriegebäuden.

216 Delikte dieser Art zeigt die Polizeistatistik für 2014 bis zum Monat Juni. Wenn man 2014 mit den Vorjahresmonaten im Zehn-Jahres-Durchschnitt vergleicht, so erscheint die Anzahl der Delikte annähernd gleich, wobei die Jahre 2004 (873 Fälle), 2005 (735 Fälle), 2008 (752 Fälle) und 2012 (741 Fälle) besonders herausragen. 2013 gab es einen Rückgang dieser Diebstahlsdelikte; es sind nur 538.

"Anzumerken ist jedoch, dass gerade in diesem Deliktsbereich jeder Fall einer zu viel ist", merkt Preiss an. "Denn die Opfer eines Einbruchs werden, abgesehen von dem materiellen Schaden, auch psychisch teils längerfristig beeinträchtigt."

"Örtliche Schwerpunkte" lägen schon aufgrund von Bevölkerungszahlen, Demografie und Infrastruktur in den größeren Städten des Schwarzwald-Baar-Kreises. Hier nennt Preiss Villingen-Schwenningen, Donaueschingen und Bad Dürrheim. Eine besonders bemerkenswerte Diebstahl- oder Einbruchsserie hat es nach Auskunft des Pressesprechers im vergangenen Jahr im Kreis nicht gegeben.

238 Fälle von besonders schwerem Diebstahl gab es 2013 in Villingen-Schwenningen, das ist ungefähr die Hälfte des Jahres 2012 (413). Donaueschingen weist 93 Delikte dieser Art im Jahr 2013 auf, in Bad Dürrheim waren es 48 im gleichen Zeitraum. In Dauchingen, Mönchweiler, Gütenbach und Königsfeld wurde im Jahr 2013 wenig gestohlen, zumindest was "besonders schweren Diebstahl" betrifft. Im Hinblick auf Wohnungseinbrüche, deren Verhinderung 2013 ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit im Schwarzwald-Baar-Kreis war, erklärt Matthias Preis, dass schon die kleinsten Dinge von Bedeutung seien. So sollte man regelmäßig den Briefkasten leeren, Türen und Fenster abschließen und keinesfalls einen Schlüssel unter die Türmatte legen. Bewegungsmelder um das Haus herum signalisieren, wenn Einbrecher sich nähern. Bei Mehrfamilienhäusern sollte die Tür tagsüber geschlossen bleiben. Gute Nachbarschaft sei wichtig. Wer etwas beobachtet , sollte sich nicht scheuen, unter 110 bei der Polizei anzurufen.

Kostenlos berät die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle für Prävention Haus- und Wohnungsbesitzer im Schwarzwald-Baar-Kreis vor Ort, was sie verbessern können, um Einbrechern keine Chance zu lassen und gibt Tipps, wo und wie die notwendigen Nachrüstungen in Auftrag gegeben werden können.

Wer zur Prävention beraten werden möchte, sollte die Polizei in Villingen unter Telefon 07721/6010 anrufen.

Außerdem gibt es Hinweise im Internet auf der Homepage www.polizei-beratung.de.