Der starke Aleksan Mikayelan (vorne) hatte den Weltmeister Davor Stefanek schon am Rande einer Niederlage – kurz vor dem Ende lag aber der Triberger auf der Schulter. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenTriberger fühlen sich bei ihrer 8:18-Niederlage gegen Adelhausen benachteiligt

Mike Schäuble, Trainer SV Triberg: "Als ich die Adelhausener Aufstellung beim Wiegen gesehen habe, rechnete ich mir schon aus, dass es einen engen Kampf geben könnte. Und so hätte es auch laufen können. Ich sage eigentlich nie etwas gegen den Kampfrichter. Aber heute hat er mir nicht gefallen. Er muss nicht für uns pfeifen, aber er muss auch nicht gegen uns pfeifen. In Deutschland gibt es wirklich viele gute Kampfrichter, nur der heute zählt nicht dazu." Florian Philipp und Thomas Weber, Trainergespann des TuS Adelhausen: "Wir haben nicht so einen klaren Sieg erwartet. Die Kampfrichter-Entscheidungen waren für uns nicht fragwürdig."

Jan Furtwängler, Ringer SV Triberg: "Es ist für mich eine sehr gute und lehrreiche Zeit in der Bundesliga. Heute hatte ich mir vorgenommen, gegen einen starken Gegner einen Vierer zu verhindern. Dies ist mir nicht gelungen. Aber ich konnte zumindest ein paar Akzente setzen. In den ersten Kämpfen hat der Kampfrichter schon recht parteiisch für Adelhausen gepfiffen." Ceyhun Zaidov, Ringer des SV Triberg: "Auch ich fühlte mich benachteiligt. Er hat Angriffsaktionen von mir zu schnell abgepfiffen." Aleksan Mikayelyan, Ringer des SV Triberg: "Schade, ich hatte mit Davor Stefanek von der WM 2011 noch eine Rechnung offen. Einige Entscheidungen waren für mich nicht nachvollziehbar. Der Verband darf niemals so einen Kampfrichter hierher schicken." Bernd Reichenbach, früherer Trainer des SV Triberg: "Es ist eine Sauerei, was in der ersten Kampfhälfte seitens des Kampfrichters passiert ist. Laufen die Entscheidungen normal ab, dann kann Triberg zur Pause sogar mit 10:1 führen – und dann wäre alles drin gewesen. Nach hinten raus hätte es richtig eng werden können."

Von Michael Bundesmann

Der SV Triberg wartet in dieser Bundesliga-Saison immer noch auf seinen ersten Sieg. Im ersten Rückrundenkampf mussten die Gastgeber mit 8:18 die Matte gegen den Favoriten Adelhausen verlassen. Vom Kampfrichter Bernd Vollmer (Mühlenbach) sah sich das Triberger Team stark benachteiligt.

In den ersten fünf Kämpfen des Abends kam es vor 350 Zuschauern aus Triberger Sicht zu recht fragwürdigen Entscheidungen. Es hätte ansonsten ein sehr enger Kampf werden können. Die Kämpfe/57 kg/G: Ceyhun Zaidov – Vyugar Ragymov 0:1 (2:4) PN. Zaidov konnte seine Angriffsaktionen nicht komplett durchführen. Der Kampfrichter unterbrach zu oft. 130 kg/F: Rares Chintoan – Felix Krafft 4:0 SS nach 1:31 Minuten. Chintoan machte kurzen Prozess, bewies seine starke Form. 61 kg/F: Marin Filip – Manuel Wolfer 0:1 (8:10) PN. Filip lag schnell zurück, blies dann aber zur Aufholjagd, die am Ende nicht belohnt wurde, weil es auch in diesem Kampf zu strittigen Entscheidungen gekommen war. 98 kg/G: Gabriel Fix – Felix Radinger 0:1 (1:2) PN. Dass Fix den Kampf aufgrund seiner dritten angeblichen Passivitätsverwarnung verlor, war schon kurios. Radinger war klar der zu defensiv eingestellte Ringer. 66 kg/G: Aleksan Mikayelan – Davor Stefanek 0:4 SN nach 5:42 Minuten. Eine 8:0-Führung des Tribergers gegen den Weltmeister reichte nicht aus. Angriffsaktionen von Mikayelyan wurden mehrmals abgepfiffen. Stefanek legte schließlich den starken, aber wohl auch zu diesem Zeitpunkt entnervten Triberger am Ende auf die Schulter. 86 kg/F: Jan Furtwängler – Carsten Kopp 0:4 TÜS. Der junge Triberger zeigte anfangs gute Aktionen, war aber nach viereinhalb Minuten ohne Chance. 66 kg/F: Mihail Sava – Gergö Wöller 2:0 (5:1) PS. Wie Sava den starken Adelhausener beherrschte, spricht für den Rumänen. 86 kg/G: Jan Rotter – Konstantin Schneider 2:0 (5:2) PS. Mit seiner bislang besten Saisonleistung siegte Rotter verdient. 75 kg/G: Nico Schäuble – Bozo Starzevic 0:4 ÜG. Der verletzte Schäuble hatte schon zu viel Gewicht auf die Waage gebracht. 75 kg/F: Roman Dermenji – Krystian Brzozowski 0:3 (4:13) PN. Der bislang so überzeugende Triberger Neuzugang fand in dem Weltklasse-Ringer aus Adelhausen seinen Meister.

In der Oberliga bestätigte sich für den SV Triberg II zum Rückrunden-Auftakt, dass mit dem Stilartwechsel nun die Trauben für das junge Team in der Restsaison höher hängen werden.

Am Freitag siegten die Triberger zunächst daheim gegen den StTV Singen mit 20:18 – aber am Samstag gab es eine 5:25-Klatsche gegen den KSV Haslach. "Dabei war unsere Mannschaft einfach mal aus der Spur", blickt auch Tribergs Vorsitzender Mike Pfaff zurück.

Die Punkte gegen Singen holten: Marin Filip (61 kg/F, 4), Dorian Becker (66 kg/G, 4), Lukas Springmann (66 kg/F, 4), Marius Quinto (75 kg/F, 4) und Patrick Becker (86 kg/G, 4). Gegen den KSV Haslach waren am Feiertag nur Pascal Becker (75 kg/G, 3) und Patrick Becker (98 kg/G, 2) erfolgreich.