Die Linachtalstaumauer wird zum Projektionsfläche von Ton und Bild. Foto: N. Müller

Einmalige Kulisse wird Schauplatz für musikalisches Festival. Erlebnis für alle Sinne.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Ein noch nie dagewesenes Event findet am kommenden Samstag, 20. Juli, an der Linachtalsperre statt. Die einmalige Kulisse wird Schauplatz für ein musikalisches Festival für jeden, der gerne mal etwas Neues erfahren möchte.

Abseits vom üblichen Rock und Pop wird dem Zuschauer ein Erlebnis für alle Sinne geboten. Das Genre lautet "experimenteller Musik" – eine besondere Gattung der Musik, die bestehende Grenzen und Definitionen überschreitet und etwas völlig Neues versucht. Mittels fünf Hochleistungsprojektoren wird die Staumauer im Verlauf des Abends in gleißendes Licht getaucht. Die Videoprojektionen über die Staumauer sollen hierbei die Musik-Performances ergänzen und dem Zuschauer ein ganz besonders Erlebnis bieten.

Für das Festival reisen bekannte internationale Künstler an und werden in den einzelnen Kammern des Bauwerks ihre Performance zeigen. Vorteil für den Zuschauer: Er kann jederzeit zwischen den Kammern wechseln – so kommen alle Geschmäcker auf ihre Kosten.

Die Organisatoren des Festivals sind – neben des Kulturvereins Global Forest – Studenten und Professoren der Hochschule Furtwangen. Drei "Music Design"-Studenten nutzen das Event sogar für die Präsentation ihrer Masterarbeiten.

Besonderer Programmpunkt: Der 50. Jahrestag der Apollo-Mondlandung

Die Idee des Festivals kam von Norbert Schnell, Professor für "Music Design". Anfangs stellte das Festival nur ein Masterprojekt seiner Studenten dar. Doch irgendwann war es "nicht mehr skalierbar", so Schnell. Die insgesamt 15 beteiligten Studenten haben sich ins Zeug gelegt und voller Eifer das Event voran gebracht. Gegen Anfang des Jahres stand dann fest: Das wird ein richtiges Festival mit internationalen Künstlern. "Wenn man als Hochschule Music Design anbietet und die Studenten in diesem Studiengang performative Arbeiten präsentieren, muss man vielleicht auch mal ein Konzert veranstalten", meint der Musik-Professor begeistert.

Der Samstag stellt allerdings noch ein weiteres besonderes Datum dar: Der 50. Jahrestag der Apollo 11 Mondlandung. Die Macher des Festivals haben von diesem Umstand erst später erfahren, wollen es aber in ihr Programm aufnehmen. Die Besucher können sich um 22.17 Uhr – die Uhrzeit, als die Kapsel die Mondoberfläche erreichte – auf einen ganz besonderen audiovisuellen Programmpunkt freuen.

Ein weiteres Highlight stellt eine überdimensionale Schaukel dar, die von der Staumauer herunter hängen wird. Zuschauer können gesichert auf dieser Schaukel Platz nehmen. Mittels eines Sensors kann der Künstler anhand des Hin- und Herschwingens dann vorher aufgenommene Klänge beeinflussen.

Das Festival beginnt am Samstags bereits nachmittags. Besucher können hierbei bei freiem Eintritt die Installation und Performances in den Bögen der Staumauer bewundern. Um 20 Uhr beginnt dann die eigentliche Show, für die aktuell noch Tickets erhältlich sind. Tickets für das "Reservoir, Festival für experimentelle Musik und Medienkunst" sind aktuell im Vorverkauf für 15 Euro, ermäßigt zwölf Euro, sowie an der Abendkasse für 18 Euro, ermäßigt 15 Euro, erhältlich.

Die Eintrittskarten gibt es online unter www.reservoir.space

Seite 2: Programm

11 bis 16 Uhr: der Künstler Simon Whetham bietet einen Workshop über Active Listening und Field Recording an, in dem die Teilnehmer ihr eigenes Hydrophon bauen, um damit Unterwasserklänge aufzunehmen und diese in Kompositionen einfließen zu lassen.

15 Uhr: frei zugängliches Nachmittagsprogramm mit Performances und audiovisuellen Installationen für ein sehr breites Publikum. Präsentiert werden Beiträge internationaler Künstler sowie Arbeiten Studenten der Hochschule Furtwangen (interaktive Installationen), der Musikhochschule Trossingen (Kompositionen elektronischer Musik) und der Hochschule Trier.

20 Uhr: Eine Auswahl internationaler Künstler bringen die Linachtalsperre mit Performances elektronischer Musik zum klingen. Nach Sonnenuntergang kommen visuelle Elemente dazu, die über die ganze Breite der Staumauer projiziert werden.