Polizei warnt vor fragwürdiger Verkaufsveranstaltung. Gewinn in Höhe von 650.000 Euro versprochen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Nach Hinweis einer Einwohnerin aus Königsfeld-Erdmannsweiler, die vor kurzem eine Polizeiliche Präventionsveranstaltung zum Thema "Tricks an der Haustür" besucht hatte, prüft nun der Sachbereich Gewerbe/Umwelt eine Einladung zu einer fragwürdigen Verkaufveranstaltung. Die Einladung trug den Titel "Unsere Käserei überreicht den Gewinn in Höhe von 650.00 Euro am Dienstag, den 09. April 2013".

Neben einem "kostenlosen Angebot für VIP-Gäste" werd in der Einladung auch ein 19-Zoll-LCD-Farbfenseher "offeriert", heißt es in einer Meldung der Polizei. Im Rückschein wird um Anmeldung zum "Persönlichen Empfang mit Gewinnübergabe" gebeten.

Nach ersten polizeilichen Überprüfungen ist beim örtlich zuständigen Gewerbeamt kein solches Unternehmen bekannt, auch liegt keine Anmeldung im Handelsregister des örtlichen Amtsgerichtes vor.

Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle gibt folgende Tipps zur Teilnahme bei solchen Verkaufsveranstaltung:

- Auf solchen Verkaufsveranstaltungen unterhalten lassen, Speisen verzehren und Geschenke mitnehmen - niemals zu einer Bestellung oder einem Kauf verpflichtet fühlen

- Nichts unterschreiben, was nicht genau verstanden wurde. Unterschriften sind nie "reine Formsache", mündliche Absprachen immer unwirksam

- Bei Verträgen auf "Kaffeefahrten" auf Datum und Unterschriften achten

- Belehrung über Widerrufsrecht muss im Vertrag gesondert unterschrieben werden, fehlendes oder falsches Datum erschwert Widerrufsrecht

- Vertragsdurchschrift fordern, auf der Name und Anschrift des Vertragspartners deutlich lesbar sind

- Schriftlichen Widerruf binnen zwei Wochen nach Vertragsschluss an Verkäufer schicken (Einschreiben mit Rückschein). Das deutsche Widerrufsrecht gilt auch für Kaffeefahrten in das Ausland, wenn in Deutschland dafür geworben wurde und Busfahrt, Veranstaltung und Verkauf von einem deutschen Unternehmen durchgeführt wurden.

Die Polizei weist außerdem darauf hin, dass es auf "Kaffeefahrten" nur um das Geschäft gehe. Da auch Bus, Saal, Essen und Geschenke bezahlt werden müssen, sind Angebote nach polizeilicher Erfahrung nie günstiger, häufig minderwertiger und regelmäßig teurer als im Fachhandel.

Trotzdem kommen Teilnehmer an Kaffeefahrten oft mit finanziellen Verpflichtungen von teilweise mehreren hundert Euro nach Hause, wo sie Qualität und Preis vergleichen, dieselbe Ware billiger entdecken oder merken, dass sie sich übernommen haben.