Im Anschluss an das Schwimmen wartet das Rennrad. In der Wechselzone darf Dominik Sowieja nicht zu viel Zeit verlieren. Foto: Schwarzwälder-Bote

TriathlonHochemminger Dominik Sowieja freut sich riesig auf seine erste Weltmeisterschaft

Von Michael Bundesmann

Der 23-jährige Dominik Sowieja ist bereits zu einem spannenden "Abenteuer" nach Zell am See (Österreich) gestartet. An diesem Sonntag fällt für ihn erstmals der Startschuss bei einer Triathlon-WM über die Mitteldistanz.

1,9 Kilometer Schwimmen – 90 Kilometer mit dem Rad – 21,1 Kilometer Laufen. Dies sind die Distanzen, in denen der Student für Robotik und Automatik sportlich daheim ist. Im Juni hat er sich mit seinem Sieg in seiner Altersklasse (AK 20 bis 24) in Rapperswil Jona für die kommende Weltmeisterschaft qualifiziert. Bei den Profis wurde er am Zürichsee immerhin Zehnter.

Anschließend hat er sich intensiv für sein WM-Debüt vorbereitet. Dies bedeutet rund 20 Stunden Training in der Woche. Dazu hat er sich vor wenigen Tagen schon die Begebenheiten am WM-Ort genau angeschaut. "Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt in einer Vorbereitung. Ich hatte eigentlich beim Radfahren aufgrund der Berge eine noch schwerere Strecke erwartet. Doch erst am Ende wird es mit den 14 Prozent Steigung am Filzensattel knackig", berichtet er von seinen Beobachtungen.

Trotz einer bisher nicht ganz optimalen Vorbereitung, mit fünf Wochen verletzungsbedingter Laufpause, hat sich der Hochemminger einiges vorgenommen. "Wenn es gut läuft, rechne ich mir schon einen Podestplatz in meiner Altersklasse aus. Aber das Niveau wird natürlich auch sehr hoch sein." Er hofft zudem, dass sich sein Lampenfieber in Grenzen hält. Aber klar, so eine erste Weltmeisterschaft ist schon etwas Besonderes", so der in Hochemmingen wohnende Triathlet, der früher Fußball spielte und dann das Laufen entdeckte. "Eine Sportart allein wäre für mich aber nichts gewesen. Ich liebe die Vielfältigkeit. So kamen die drei Disziplinen für mich zusammen." Seine stärkste ist das Laufen, danach folgt das Radfahren. Das Schwimmen ist eher die Pflichtübung für ihn. Weiter in seiner Entwicklung brachte den sympathischen 23-Jährigen der Wechsel von der Schramberger Triathlon-Mannschaft zum Team von NSU Neckarsulm. Ideal war es für ihn, denn Dominik Sowieja studiert in Heilbronn. "Durch unseren Sieg in der 2. Triathlon-Bundesliga in Tübingen, bei dem ich auch die Einzelwertung gewinnen konnte, haben wir jetzt sehr gute Chancen, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. In Neckarsulm gibt es deutlich professionellere Bedingungen. Durch die Vielzahl an sehr starken Athleten macht das Training noch einmal mehr Spaß. Man wird in jeder gemeinsamen Einheit richtig gefordert", betont er.

Was bemerkenswert ist: Einen Trainer hat der deutsche Meister in seiner Altersklasse des Vorjahres gar nicht. Er baut sich seine Pläne alleine zusammen, holt sich aber, unter anderem natürlich von seinen Teamkollegen, gerne Tipps. Nach einigen Jahren Leistungssport weiß er schon genau, was im Trainingsalltag für ihn passt –oder was er eher weniger machen sollte. "Ich versuche Belastung und Entlastung immer in gutem Einklang mit dem Studium zu halten. Mit einem Trainer würde das vermutlich noch besser funktionieren. Aber bisher hat das ganz gut funktioniert."

Das "Abenteuer" in Zell am See kann also beginnen. Dort, wo viele Menschen gerade ihren Urlaub genießen, möchte er unbedingt seinen nächsten Karriereschritt schaffen, um seinem Ziel "Profisport" etwas näher zu kommen