Die Schlüssel zum Eigenheim werden auch im Kreis immer kostspieliger. Foto: © psdesign1/Fotolia.com

Bestand wächst seit 1986. Sehr viele Singlehaushalte in der Region. Auch Mieten ziehen an.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Kontinuierlich ist im Schwarzwald-Baar-Kreis seit 1986 der Bestand an Wohngebäuden gewachsen. Aber auch die Kauf- und Mietpreise steigen gewaltig.

1986 gab es laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg insgesamt 36 148 Wohnungen im Kreis. 2017 waren es schon 10 000 mehr, nämlich 46.033. Noch deutlicher gestiegen ist im gleichen Zeitraum der Bestand an Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohnungen: Von 6782 auf 8767. Die Wohnungen in diesen Gebäuden wurden auch mehr, aber nicht im gleichen Verhältnis. 37.565 Wohnungen waren es 1986 und 49.330 im Jahr 2017.

Allerdings hat sich die Zählweise auch verändert. 1986 waren Wohnheime noch nicht erfasst, erst seit 2010 sind diese mit im Gebäudebestand, den das Statistische Landesamt ermittelt hat. Nur bis 2009 wurden Wochenend- und Ferienhäuser mit 50 und mehr Quadratmetern Wohnfläche mitgezählt. Die Anzahl der Gebäude mit nur einer Wohnung hat sich seit 1986 erhöht: Von 19 349 auf 25 977 im Jahr 2017. Im Vergleich dazu unwesentlich gestiegen ist im gleichen Zeitraum der Bestand an Gebäuden mit zwei Wohnungen, nämlich von 10 017 auf 11 219.

Allerdings waren es in den Jahren 2007 bis 2009 vorübergehend mehr Gebäude mit Zwei-Zimmer-Wohnungen: 12.429 im Jahr 2009. Wie viele Personen leben in den Wohnungen? Die Statistik hat die gesamte Region erfasst, zu der auch die Kreise Rottweil und Tuttlingen gehören. 2016 gab es in der Region 15,6 Prozent Haushalte mit vier oder mehr Personen, geringfügig mehr als im Landesdurchschnitt (15,4). Mehrpersonenhaushalte mit zwei Personen waren es 32,9 Prozent (Landesdurchschnitt 33 Prozent). 12,4 Prozent waren Mehrpersonenhaushalte mit drei Personen (Landesdurchschnitt 12,7 Prozent). In Bezug auf Singlehaushalte bewegte sich die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg 2016 mit 39 Prozent so ungefähr im Landesdurchschnitt (38,9), was für eine ländliche Region beachtlich scheint. Denn immerhin liegt die Quote in der Region Stuttgart (einschließlich Stadtkreis Stuttgart) genauso hoch.

Nahezu die Hälfte der Haushalte in der Region Singlehaushalte

Die Regionen Südlicher und Mittlerer Oberrhein haben allerdings ungefähr zehn Prozent höhere Quoten. Das heißt, analog zum Land Baden-Württemberg ist nahezu die Hälfte der Haushalte in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg Singlehaushalte.

Immobilenkäufer und Mieter müssen in der Region deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch einige Jahre zuvor. Die Preise steigen, wenn auch nicht im gleichen Maße wie in Großstädten. Alexander Grohmann, PR-Manager bei dem Immobilienportal "immowelt", listet den Durchschnitt der Kaufpreise im Schwarzwald-Baar-Kreis auf. So kostete der Quadratmeter Wohnfläche im Jahr 2014 durchschnittlich 1280 Euro. 2015 waren es bereits 1370 Euro, 2016 stieg der Quadratmeterpreis auf 1450 Euro und 2017 lag er bei 1660 Euro. Auch die Mietpreise sind im gleichen Zeitraum im Schwarzwald-Baar-Kreis gestiegen.

Die Nettokaltmiete pro Quadratmeter lag im Jahr 2014 bei 6,20 Euro pro Quadratmeter und ist inzwischen auf sieben Euro gestiegen. Das sind Durchschnittspreise. In manchen Städten des Kreises kann die Entwicklung auch abweichen. Im nachgefragten Kurort Bad Dürrheim wurden vor einem Jahr Quadratmeterpreise zwischen 749 und 4057 Euro bezahlt. Allerdings waren es vor zwei Jahren schon mal zwischen 1115 und 3090 Euro pro Quadratmeter. Der Quadratmeterpreis in der Kurstadt lag im Juli zwischen 1345 und 3891 Euro pro Quadratmeter.

In Villingen-Schwenningen bietet sich ebenfalls ein differenziertes Bild. 58 Wohnungen wurden bei "immowelt" in den vergangenen 14 Tagen zu Preisen zwischen 1500 und 2000 Quadratmeter angeboten. Das waren die meisten, dicht gefolgt von 44 Wohnungen, die zum Preis von 3500 Euro und mehr pro Quadratmeter zu haben waren. Weitere 20 Wohnungen waren für Preise zwischen 3000 und 3500 Euro pro Quadratmeter im Netz. Nur 14 kosteten unter 1500 Euro pro Quadratmeter. Für 37 Wohnungen sollten zwischen 2000 und 2500 Euro pro Quadratmeter berappt werden. Die meisten Zwei- bis Vierzimmerwohnungen gibt es in Schwenningen und Villingen.

Auch in kleinen Gemeinden wie Unterkirnach, Schönwald und Schonach sind die Preise gestiegen. Im August wurden zum Beispiel laut "immowelt" in Unterkirnach 55 Quadratmeter Wohnfläche für 1469 Euro pro Quadratmeter inseriert. Im April waren es dort 716 Euro pro Quadratmeter für 54 Quadratmeter, im Juni aber 1545 Euro pro Quadratmeter für eine 77 Quadratmeter große Wohnung.