Wilde Katzen sollten kastriert werden, meinen die Tierschutzvereine. So könnte die Vermehrung eingedämmt werden. Foto: Archiv

Kreistierheim und Tierschutzverein Villingen-Schwenningen hoffen auf Schutzverordnung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Vermehrung der wild lebenden Katzen nimmt im Schwarzwald-Baar-Kreis immer mehr zu.

Tierschutzvereine und das Kreistierheim kämpfen zunehmend mit der starken Vermehrung der Tiere. Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen und das Kreistierheim hoffen deshalb auf eine baldige Umsetzung der Katzenschutzverordnung, die sowohl Halter als auch Gemeinden und Kommunen in die Pflicht nehmen soll, die Tiere zu kastrieren und mit einem Chip zu versehen. Das würde den beiden Institutionen viel Arbeit ersparen.

Durch den Chip könnten Katzen schneller ihren Besitzern zugeordnet werden und müssten nicht so lange im Tierheim ausharren. Die Kastration dämmt dann das unkontrollierte Vermehren der Tiere ein. Nadine Vögel, Leiterin des Kreistierheimes in Donaueschingen, plädiert außerdem für die Einrichtung von Futterstellen. "So könnte man die Population überwachen und Tiere rausnehmen, die noch nicht kastriert sind." Die wildlebenden Katzen, die im Tierheim trotzdem abgegeben werden, seien häufig dem Menschen gegenüber sehr scheu oder gar aggressiv. So sei es fast unmöglich, solche Tiere zu vermitteln. Das entlastet natürlich nicht, und nimmt auch noch den Katzen den Platz, die problemlos vermittelt werden könnten.

Der Tierschutzverein hat mit den verwilderten Katzen alle Hände voll zu tun. "Wir stellen Fallen auf, um die Katzen einzufangen und kastrieren zu lassen", erklärt Theresia Lydia Schonhardt, Vorsitzende des Vereins. Zu den Drahtkäfigen werden Futterspuren gelegt und darin wartet dann ein echter Leckerbissen, zum Beispiel Fisch. Ist ein Tier in die Falle getappt, wird diese sofort abgedeckt, um sie zu schonen. "Eine Falle sollte nicht unbeobachtet aufgestellt werden. Die Aktionen sind mit einem großen Zeitaufwand verbunden", erklärt die Tierschützerin. Dann geht es zum Tierarzt, und der beendet dann die Fortpflanzungsmöglichkeit. Die Kastration beziehungsweise auch Sterilisation bei weiblichen Tieren ist wichtig, wenn man sich vor Augen hält, dass allein eine Katze bis zu drei Mal im Jahr bis zu fünf Junge werfen kann. Die Kosten hierfür trägt der Verein.

Wer Welpen findet, sollte sich mit dem Tierschutzverein in Verbindung setzen. Die Welpen werden dann von einer der fünf Pflegefamilien aufgenommen und aufgepäppelt. "Das bedeutet Schwerstarbeit, denn kleine Katzenjungen müssen alle zwei Stunden gefüttert werden, auch nachts", erklärt Schonhardt.

Katzen, die wild leben, sollten nach Meinung von Nadine Vögel auch frei bleiben, vorausgesetzt sie sind kastriert und gechipt. In der Natur seien sie am besten aufgehoben.

Weitere Informationen:

Der Tierschutzverein VS ist erreichbar unter den Nummern: 07720/94 17 96 9 oder 0151/58 184 820

Außerdem online vertreten: tierschutzvereinvs.de oder bei Facebook.