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Gesundheitsamtsleiter betrachtet Entwicklung in der Region mit Sorge. Problem: steigende Zahlen bei Reisetätigkeit.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Trotz bislang glimpflichen Verlaufs in der Region bereitet den Verantwortlichen am Landratsamt die aktuelle Entwicklung in der Corona-Pandemie Sorgen.

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Die Corona-Pandemie im Schwarzwald-Baar-Kreis ist, parallel zur Entwicklung im Rest des Landes, seit ihrem Beginn im März einigermaßen glimpflich verlaufen. Nun betrachten die Behörden die steigenden Fallzahlen in zahlreichen Urlaubsländern und das zunehmende Auftreten von lokalen Hotspots in Deutschland allerdings mit wachsender Sorge. Dies hat der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Rombach bei einem Vor-Ort-Termin von dem Gesundheitsamtsleiter Jochen Früh, erfahren.

Reiserückkehrer bringen Virus mit

Die Entwicklung der Pandemie und die entsprechenden Vorkehrungen und Handlungsoptionen vonseiten des Landkreises waren Thema bei dem Austausch in Villingen-Schwenningen. Bis Mitte März habe es im Schwarzwald-Baar-Kreis nur wenige Erkrankungsfälle gegeben. "In der Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes mit der Ärzteschaft in Pflegeheimen, in Kliniken und anderen Ämtern konnten wichtige Vorbereitungen getroffen werden. Zum einen wurden kontaktintensive Veranstaltungen bereits ab Anfang März untersagt, eine öffentliche, leichtzugängliche aber abgelegene Abstrich-Stelle wurde durch den Katastrophenschutz ab 14. März aufgebaut und am gleichen Tag in Betrieb genommen. Dies ermöglichte die schnelle Identifikation und Inquarantänestellung nachgewiesener Erkrankungen", so Jochen Früh. Dank der Lockdown-Maßnahmen sei der exponentielle Anstieg der Infektionen ab Anfang April stetig, aber kontinuierlich rückläufig gewesen.

Dazu habe auch das im Großen und Ganzen disziplinierte und kooperative Verhalten der Bevölkerung beigetragen. Die nun wieder aufgetretenen Einzelfälle seit Mitte Juni seien überwiegend auf Reiserückkehrer oder Aufenthalte in anderen Teilen Deutschlands zurückzuführen. "Zunächst ist es erfreulich festzustellen, dass die seit Mai nach und nach in Kraft getretenen Lockerungen nicht zu einem erneuten oder erhöhten Ausbruchsgeschehen hier vor Ort geführt haben. Auch ich kann bestätigen, dass zu Beginn der Krise die allermeisten Menschen rücksichtsvoll mit der Situation umgegangen sind", sagt Rombach. Eine Überlastung der Krankenhäuser habe so verhindert werden können. "Das Schwarzwald-Baar-Klinikum ist mittlerweile wieder bei der Möglichkeit des Rückfahrens nahe daran, die Aufgabe einer Schwerpunkt-Klinik zu erfüllen. Allerdings machen uns die nun wieder steigenden Zahlen Sorge, vor allem im Zusammenhang mit der Reisetätigkeit. Die Warnungen des Robert-Koch-Instituts und des Gesundheitsministeriums sind vor dem aktuellen Hintergrund der Urlaubswelle zu betrachten. Mehrere lokale Ausbrüche sind im ungünstigsten Fall zu befürchten. Ein breites Übergreifen auf die Bevölkerung wird nur zu verhindern sein, wenn alle Bürger sich umsichtig und vorsichtig verhalten", sagt Früh.

Karl Rombach pflichtete dieser Einschätzung bei und dankte dem Gesundheitsamt für seine überaus wertvolle Arbeit, erst Recht in diesen Zeiten.