Das Klinikum schult die Mitarbeiter für die Corona-Patienten. Foto: Klinikum

Intensivbetten im Schwarzwald-Baar-Klinikum aufgestockt. Entspannung der Lage nicht in Sicht.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Zahl der Corona-Infizierten im Schwarzwald-Baar-Kreis steigt weiter. Wie das zuständige Gesundheitsamt mitteilt, gibt es mittlerweile 133 Menschen, die mit dem Virus infiziert sind. Und: Die Zahl derer, die schwere Symptome ausweisen, ist ebenfalls gestiegen. Eine Entspannung der Lage ist daher nicht in Sicht.

23 neue Fälle

Mit Stand Donnerstag, 11 Uhr, seien nach Auskunft des Landratsamtes 23 weitere Infektionen mit dem Coronavirus vorgelegen. Von den insgesamt bisher bestätigten Fällen wurden 60 in Villingen-Schwenningen, 20 in Blumberg, 17 in Donaueschingen, sieben in Königsfeld, jeweils fünf in Bad Dürrheim und Furtwangen, vier in Hüfingen, drei in Triberg, jeweils zwei in Brigachtal, Bräunlingen, Dauchingen, Niedereschach und St. Georgen, jeweils ein Fall in Schonach und Tuningen gemeldet. Die gute Nachricht: Sieben der Erkrankten sind nach Auskunft des Gesundheitsamtes genesen und somit wieder gesund. Als "gesund" gilt demnach ein an Corona Infizierter dann, wenn zwei negative Laborergebnisse vorliegen und drei Tage Symptomfreiheit besteht.

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Allerdings berichtet Matthias Geiser, Geschäftsführer des Schwarzwald-Baar Klinikums, dass mittlerweile 20 Corona-Patienten stationär aufgenommen wurden, zudem habe man 14 weitere Verdachtsfälle im Haus. "Bei den Verdachtsfällen dürfte es relativ klar sein, dass diese ebenfalls das Virus haben", macht Geiser deutlich. Und er berichtet zudem davon, dass immer mehr Patienten mit schweren Symptomen behandelt werden müssen. Mittlerweile befänden sich elf Patienten, die infiziert sind, auf der Intensivstation des Klinikum. Geiser: "Im Schnitt handelt es sich hierbei um ältere Patienten."

Aufgrund der Steigerung in diesem Bereich habe man auch die Kapazitäten der Beatmungsplätze nochmals deutlich hochgefahren. Laut der Klinik-Sprecherin Sandra Adams stünden im Extremfall 133 Beatmungsplätze zur Verfügung, davon könnten 90 Corona-Patienten über eine invasive Beatmung – also der Sauerstoffversorgung über einen Schlauch in der Luftröhre – versorgt werden. Adams: "Wir haben die Kapazitäten also quasi verdoppelt."

Anspannung im Klinikum

Hierbei sei aber auch notwendig, Ärzte aus weiteren Abteilungen, die nicht dem Lungenzentrum oder der Intensivmedizin angehören, mit dem Beatmungsgerät zu schulen. Geschäftsführer Geiser betont in diesem Zusammenhang, dass das Personal hier "großes Engagement" zeige und man sich gegenseitig unterstütze. "Es weht gerade ein ganz besondererer Geist durch das Haus", so Geiser. Allerdings, so betont er, sei angesichts der Zunahme an Patienten mit schweren Symptomen auch eine gewisse Anspannung spürbar.

Derweil möchte Jochen Früh, Leiter des Gesundheitsamtes, keine Prognose über den weiteren Verlauf der Entwicklung geben. Er ist sich zwar sicher, dass die Zahl der Infizierten schon in den nächsten Tagen "deutlich über 150 Fälle" gehen wird. Die Zahl steige derzeit relativ schnell, man verzeichne einen linearen Anstieg. "Eine weitere Prognose ist aber sehr schwierig", so Früh. Angesichts der Tatsache, dass sich hierzulande eine ähnliche Entwicklung abzeichne wie in jenen Ländern, in denen es nun große Probleme gibt, sei nur eins klar: "Wir können uns nicht zurücklehnen."