Haschisch lieferten die Dealer im Raum Bad Dürrheim und Schwenningen. Foto: Pixabay

Drogendealer aus dem Raum Schwenningen und Bad Dürrheim verurteilt. Angeklagte gestehen.

Schwarzwald-Baar-Heuberg - Zu sechs Jahren und neun Monaten Haft hat das Landgericht Konstanz den 49-jährigen Anführer einer im Raum Schwenningen und Bad Dürrheim agierenden Rauschgiftbande verurteilt.

Zwei weitere Bandenmitglieder erhielten je ein Jahr weniger. Ein 22-Jähriger wurde wegen Beihilfe zum Rauschgifthandel zu drei Jahren und zwei Monaten, eine 29-Jährige, ebenfalls wegen Beihilfe zu drei Jahren Haft verurteilt. Die 58-jährige Mutter eines 40-jährigen Hauptangeklagten kam mit einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten davon.

Sie hat, wie ihr Sohn und weitere Angeklagte, bereits seit einem Jahr in Untersuchungshaft gesessen und kam nach der Urteilsverkündung auf freien Fuß. Ein 54-jähriger Mittäter wurde wie die drei Haupttäter ebenfalls wegen bandenmäßigen Handels verurteilt. Weil er als erster ein volles Geständnis abgelegt hatte und wesentlich zur Aufklärung beigetragen hatte, kam er nach der Kronzeugenregelung ebenfalls mit einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten davon. Ein 29-Jähriger drogensüchtiger Angeklagter, der zu fünf Jahren und zwei Monaten verurteilt wurde, kann nach Verbüßung eines Teils seiner Strafe eine Suchttherapie antreten. Zwei der Hauptangeklagten schmuggelten im Frühjahr vorigen Jahres mit einem Geschäftswagen ein Kilogramm Haschisch aus Straßburg nach Bad Dürrheim. Von dort aus brachten sie den Stoff nach und nach in Trossingen und im Bereich Villingen-Schwenningen unter die Leute. Im Spätsommer nahm ein verdeckter Ermittler des Landeskriminalamts Kontakt mit den beiden Männern auf.

Diese waren von einem "echten" Interessenten ausgegangen und sagten eine Probelieferung von einem Kilogramm Haschisch zum Preis von 3200 Euro zu. Die "weiche" Droge besorgte der 29-jährige Mittäter im Raum Frankfurt. Dann wurde das Rauschgift von zwei anderen Bandenmitgliedern in Donaueschingen an eine Frau übergeben, die von dem verdeckten Ermittler als Kurierin ausgegeben wurde. Bei einem weiteren Geschäft, das im November vorigen Jahres von den Angeklagten mit dem vermeintlichen Drogendealer vereinbart worden war, landeten eines Abends in Schwenningen 20 Kilogramm Haschisch in den Händen der Rauschgiftfahnder.

Daraufhin erfolgte der Zugriff. Die Täter waren laut Gericht von den beiden mit angeklagten Frauen unterstützt worden. Dabei handelt es sich um die Verlobte und die Mutter des 40-jährigen Angeklagten. Sie halfen bei der Koordinierung von Bestellungen und bildeten die Informationsbasis für die Übermittlung der Übergabemodalitäten. In die kriminellen Geschäfte waren sie voll eingeweiht. In der Wohnung der 58-Jährigen hatte man nach deren Festnahme noch weitere geringe Mengen an Drogen und 8000 Bargeld gefunden, das sie durch selbständigen Drogenhandel eingenommen hatten. Alle Angeklagten hatten sich schließlich zu Geständnissen durchringen können. Einige Verurteilungen sind bereits rechtskräftig geworden, darunter auch die des 49-jährigen Drahtziehers.