Nach 16 Jahren verabschiedete sich Karl Heim gestern Abend mit einem rauschenden Fest in der Neuen Tonhalle als Landrat. Foto: Bartler

Viel Lob für scheidenden Landrat. Mehr als 600 Gäste in der Neuen Tonhalle.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Zum Schluss standen alle auf und applaudierten spontan. Nach 16 Jahren verabschiedete sich Karl Heim gestern Abend mit einem rauschenden Fest in der Neuen Tonhalle als Landrat.

»Ich fürchte, dass ich gelegentlich montags zu den Kreistagssitzungen in den Zuschauerraum komme und mich auf dem Fußboden verstecke«, gestand Landrat Karl Heim, der gestern Abend »Abschied von der Macht« nahm. »Du warst ein wunderbarer Landrat«, sagte Jörg Frey im Namen aller Bürgermeister und Oberbürgermeister und sprach damit aus, was viele im Saal dachten. Aus den ursprünglich 450 geladenen Gästen zu seiner Verabschiedung war mindestens die doppelte Anzahl geworden, das Parkhaus Neue Tonhalle war schon eine halbe Stunde vor der Veranstaltung gesperrt.

Unter den Gästen waren Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Ihre Durchlaucht Heinrich zu Fürstenberg. »Sie waren ein vorbildlicher Landrat«, sagte Ministerialdirektor Herbert Zinell. »Sie haben Maßstäbe gesetzt.« Zinell lobte den kooperativen Führungsstil Heims, der die Nachhaltigkeit in den Vordergrund gestellt habe. Heim habe sich immer für die Region stark gemacht, »diese Arbeit war nicht immer leicht«. Und der Ministerialdirektor verlieh ihm das Prädikat »Landrat der Bürger«. Heim habe außerdem ein vorbildliches Personalentwicklungskonzept für den Landkreis auf den Weg gebracht.

In einer launigen Podiumsdiskussion interviewte SWR-Moderatorin Sonja Schrecklein einige Weggefährten Heims. Als besonders schlagfertig erwies sich dabei Landtagspräsident Guido Wolf, der spontan ein Gedicht auf den scheidenden Landrat machte. »Ist er wirklich so ein toller Kerl?«, fragte Sonja Schrecklein Karl Heims Frau Ingrid. »Ja, ist er«, antwortete sie.

Und als Überraschung des Abends verlieh Jürgen Guse, CDU-Fraktionssprecher, Karl Heim die seltene goldene Verdienstmedaille des Landkreises für seine umfangreichen Verdienste, unter denen der Bau des Zentralklinikums besonders hervorgehoben wurde. Sandor Rausch, Vizepräsident des Partnerkomitates Bács-Kiskun, überreichte eine handgefertigte Uhr aus dem Komitat und erinnerte an die gemeinsame Zeit der Freundschaft, die ebenso lang wie die Amtszeit Karl Heims ist.

Die Oberbürgermeister und Bürgermeister luden Karl Heim und seine Frau zu einem Wochenende in die Traube Tonbach ein. Einen Wunsch Karl Heims erfüllte die Verwaltung mit einer Schwarzwälder Schilderuhr, die mit einem 100 Jahre alten Uhrwerk Motive um den Quellenlandkreis Schwarzwald-Baar zeigt. »Möge diese schöne Uhr nur noch schöne Stunden zeigen«, sagte Joachim Gwinner. Bei so viel lobenden Worten war Landrat Karl Heim sichtlich gerührt und erklärte fromm: »Herr, verzeih ihnen, dass sie so maßlos übertreiben und verzeih mir, dass ich alles geglaubt habe.«

Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, das sei für ihn das schönste Amt, »das man in der Verwaltung haben kann«. Der Landrat gebe dem Kreis ein Gesicht. Zwar sage jeder Landrat, dass sein Kreis der schönste sei, aber, so Heim an die Adresse seines Nachfolgers Sven Hinterseh: »Wir im Schwarzwald-Baar-Kreis sind überzeugt: ›Bei uns stimmt's‹.«