Zum Spatenstich trafen sich die Familie der "Schwarzarbeiter" und alle am Neubau beteiligten Partner. In der Bildmitte Familie Schwarz. Foto: Günther

Mit dem symbolischen Spatenstich hat die Firma Schwarz Systems GmbH den Baubeginn für ihre große Produktions- und Lagerhalle gefeiert. Gekommen waren neben zahlreichen "Schwarzarbeitern" auch die am Bau beteiligten Partner.

Dornstetten - Dass Schwarz – zur Firmengruppe gehören neben der Schwarz Systems GmbH die Schwarz Apparate- und Behälterbau GmbH, die AMP GmbH, die Schwarz Forst- und Agrartechnologie sowie die Blackworkers – als alteingesessenes und angesehenes Dornstetter Unternehmen überaus innovativ sei und seine Produktionspalette stetig ausweite, lobte Bürgermeister Bernhard Haas in seinem Grußwort. Nachdem, so Haas, "Schwarz Systems" bereits 2010 das Grundstück im Gewerbegebiet Alte Poststraße West erworben und in den Folgejahren das erste Gebäude darauf errichtet habe, folge nun mit einer großen Investition der nächste Schritt in der Firmenentwicklung: "Wir sind stolz darauf, dass Sie in den Standort Dornstetten investieren", gratulierte Haas Firmenchef Martin Schwarz zum neuen Projekt.

Neun Millionen Euro

Worin und in welchem Ausmaß seine Firma in der Lise-Meitner-Straße investiert, verdeutlichte der Unternehmer in seiner Ansprache. Deutlich wurde dabei, dass sich die 1923 als Firma ESDO (Erich Schwarz Dornstetten) gegründete Kupferschmiede längst in eine Hightech-Schmiede entwickelt hat. Begonnen hat Kupferschmied Schwarz vor fast 100 Jahren im "Unterstädtle". Das erste große Fabrikationsgebäude wurde in der Gottlieb-Daimler-Straße bezogen. Vor einigen Jahren zog die Firma Schwarz mit dem Kleinbehälterbau, der Umformerei, der Drückerei und der Laserabteilung in die Lise-Meitner-Straße im Industriegebiet Alte Poststraße West in eine große neue Fabrikhalle um. Dort entsteht nun, angebaut an die bestehende Halle, ein weiteres Gebäude.

Schwarz plant 2022 einen Jahresumsatz von 20 Millionen Euro, die neue Halle soll im September bezogen werden. Laut Martin Schwarz wird die 146 Meter lange und zwölf Meter hohe Halle einschließlich Maschinen und Infrastruktur die "unvorstellbar hohe Summe von neun Millionen Euro kosten". Damit gehe die Firma Schwarz an ihre Grenzen.

Die neue Stadthalle?

Mit Blick auf die versammelten Führungskräfte und die am Bau beteiligten Partner stellte er jedoch beruhigend fest: "Gemeinsam sind wir stark." Schließlich sei das Leben kein Problem, das man bewältigen müsse, sondern eine Freude, die man genießen sollte. Bei der Firma Schwarz stehe deshalb stets der Mensch im Mittelpunkt und seine Firma sei ja nicht "La Costa Nostra – die italienische Mafia", sondern "La Cosa Negra – die Schwarz Mafia, die Schwarzarbeiter".

Architekt und Planer Siegfried Schmelzle vom Hallwanger Architekturbüro Schmelzle und Partner freute sich, dass "trotz Corona und relativ unzuverlässiger Politik" der Spatenstich pünktlich gefeiert werden könne. Was Bauplanungen anbelangt, sei sein Büro zwar gut aufgestellt, so Schmelzle, aber dieses Projekt habe auch für ihn neue Maßstäbe gesetzt. So habe er noch nie Fundamente oder eine Kranenanlage in solch enormen Dimensionen geplant. Mit der neuen Kranenanlage könne man mühelos einen Leopard-Panzer hochheben, die neue Halle werde zudem mit ihren 146 Metern Länge die größte im gesamten Industriegebiet sein. Schmelzle dankte auch "für die unheimlich gute Zuarbeit durch die Stadt Dornstetten".

Was die Größe der neuen Halle anbelangt, stellten einige der Versammelten scherzhaft fest, dass die Stadt Dornstetten keine Festhalle mehr benötige, weil alle Einwohner der Stadt mühelos in dieser Halle Platz fänden.

50 weitere Mitarbeiter

Tatsächlich Platz finden wird in der neuen Halle aber die Robotertechnik – "Hightech mit Metallfertigung". Überhaupt wurde beim Spatenstich deutlich, dass aus der alten Kupferschmiede – der Firmenchef hat selbst noch den Beruf des Kupferschmieds gelernt – längst ein international agierendes Unternehmen wurde. Zu 90 Prozent wird Edelstahl verarbeitet. Martin Schwarz betonte zudem, dass der Bedarf an Arbeitskräften trotz Robotertechnik stetig wachse. So seien allein im laufenden Kalenderjahr bereits 50 neue Mitarbeiter eingestellt worden.

Breit aufgestellte Firmengruppe

Inzwischen hat sich "Schwarz Systems" nicht nur zu einem international anerkannten Spezialisten im Behälter-, Anlagen- und Apparatebau entwickelt, sondern auch zum namhaften Hersteller für Anlagen in der Siliziumherstellung. Zudem ist die Firma Spezialist und Dienstleister in der Edelstahl-Oberflächenbearbeitung, in der Serienbehälterfertigung, in der Umformtechnik, der Roboterschweißtechnik und der Großteilebearbeitung. Darüber hinaus präsentiert sich Schwarz als Dienstleister und Serviceunternehmen in den Bereichen zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und Laservermessung.

Als jüngstes Mitglied der Schwarz-Gruppe kam 2020 die Schwarz Forst- und Agrartechnik dazu. Dort entstehen Forstgeräte von höchster Präzision, die Eigenmarke Blackworker fertigt hochwertige Feuerschalen, Feuersäulen, Gartenmöbel und Dekoartikel aus Stahl und Edelstahl.