Der Wittenweierer Rat hat sich hinsichtlich des Schulneubaus auf den Standort Nonnenweier festgelegt – unter anderem auch deshalb, weil es dort Hallenkapazitäten durch die Burkhard-Michael-Halle gibt. Foto: Hamsch

Nach einigen Jahren der Beratung soll in den kommenden Jahren eine neue Grundschule in Schwanau gebaut werden. Allen voran steht die Standortfrage. Darüber diskutieren die kommenden Wochen die Ortschaftsräte – so auch die Wittenweierer.

Wittenweier. "Wir haben in Wittenweier das Glück, dass wir emotional nicht eingebunden sind, denn nach Wittenweier kommt sie nicht", sagte Ortsvorsteherstellvertreter Hartmut Lässle bei der jüngsten Ratssitzung. Die Standorte, die für den Grundschul-Neubau zur Debatte stehen, wurden von Bürgermeister Wolfgang Brucker vorgestellt. In Frage käme ein Gelände in Nonnenweier an der Burkhardt-Michael-Halle, ein Gelände am Sportplatz in Allmannsweier oder ein Gelände bei der Gemeinschaftsschule in Ottenheim. Insbesondere hatte er dabei die Unterschiede der einzelnen Standorte hervorgehoben.

Von einer Sanierung der Bestandsgebäude soll aus verschiedenen Gründen, unter anderem aufgrund des Aufwands hinsichtlich der Ganztagsbetreuung in zwei unterschiedlichen Gebäuden, abgesehen werden. "Es sollte auch darauf geschaut werden, ob Synergieeffekte genutzt werden können", so Brucker. So hätte aus der Sicht des Bürgermeisters der Standort in Ottenheim den Vorzug. Dort könnte mit der Gemeinschaftsschule ein großer Campus entstehen.

Lässle konnte sich dieser Meinung nicht anschließen. "Die Grundschule an einem separaten Ort bietet für die Kinder einen geschützteren Rahmen", war sich Lässle sicher. Außerdem sehe er für den Schwanau-Gedanken es als vorteilhaft an, wenn die Grundschule nicht auch noch in Ottenheim etabliert würde, sondern in einem anderen Ortsteil. Außer Acht lassen könne man auch nicht die Kostenfrage. "Vermutlich müssen wir deswegen auf viele andere Sachen verzichten", so Lässle.

Michael Lutz favorisierte den Schulbau in Nonnenweier bei der Burkhard-Michael-Halle. Er sehe es als Problem, dass es in Ottenheim eine Vermischung mit den älteren Schülern der Bärbel-von-Ottenheim-Schule gäbe. Auch die Bus-Situation sehe er als problematisch an. Letzteres konnte Schulleiterin Angelika Walter, die ebenfalls in der Sitzung dabei war, entkräften. "Die Grundschüler in Ottenheim gehen direkt in die Schule und stehen nicht an der Haltestelle. Ich sehe hinsichtlich der Schulbusse keine Probleme."

Martin Sattler favorisierte ebenfalls einen geschützten Rahmen für die Grundschule. Auch nach der Devise "kurze Füße – kurze Wege" sehe er in Ottenheim das Problem, dass der Weg von der Bushaltestelle zum Schulgebäude sehr weit sei. Weiter stellte er in Frage, ob die Mensa für rund weitere 300 Schüler Kapazitäten hätte. Hier ergänzte die Schulleiterin, dass das Essen derzeit in zwei Gruppen angeboten würde, nach der Pandemie könnten die Gruppen beibehalten bleiben, allerdings nach Schulart. Bei der Grundschule gebe es noch kein endgültiges Konzept hinsichtlich der ganztägigen Betreuung.

Insgesamt präferiert der Ortschaftsrat Wittenweier den Bau einer neuen Grundschule am Standort Nonnenweier mit dem Bau einer Busschleife und der Nutzung der Burkhard-Michael-Halle. So stimmten letztlich alle Ratsmitglieder für diese Variante als Standort. Nach den Beratungen in allen Ortschaftsräten soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Bürgerschaft geben, ehe am 13. Dezember der Beschluss über den Standort im Gemeinderat gefasst werden soll.

Schwanaus Bauamtsleiter Achim Rehm stellte die Kosten, die für die drei Optionen zustande kämen, sowie eine Grobplanungen vor. So lägen die Kosten für einen Schulneubau bei rund 10 bis 15 Millionen Euro. Beim Neubau für eine Sporthalle (Zweifeldhalle) für den Schulbetrieb ist mit 3 bis 5 Millionen Euro zu rechnen.