Hannes Schurr (von links), Matthias Klose-Kanniga, Kati Kanniga und Karl-Eugen Maulbetsch freuen sich: Die Nabu-Plakette kommt an das Scheunentor. Foto: Schnurr

In der Erlaheimer Hühlestraße steht ein schwalbenfreundliches Haus. Dass das so ist, haben dessen Besitzer, Kati Kanniga und Matthias Klose-Kanniga, jetzt auch schriftlich: Hannes Schurr und Karl-Eugen Maulbetsch von der Nabu-Ortsgruppe Balingen haben den Eheleuten diese Auszeichnung mit Urkunde und Plakette überreicht.

Geislingen-Erlaheim - 19 Nester hängen an dem alten Bauernhaus unter dem vorkragenden Dach. Die meisten davon haben die Eheleute Kanniga aus Knetbeton gemacht und im vergangenen Winter aufgehängt. Zuvor hingen bereits fünf ältere Nester – doch Matthias Klose-Kanniga hatte bereits im vergangenen Jahr einen starken Zuzug von Schwalben an dem Gebäude bemerkt.

In diesem Jahr wurden es mit den zusätzlichen Nestern noch mehr der eleganten Segler: Insgesamt elf Mehlschwalben-Paare haben ab April ihre Jungvögel in der Hühlestraße großgezogen.

Der Andrang ist leicht zu erklären: In den vergangen gut zwei Jahren wurden in Erlaheim eine Reihe alter Häuser in der Karlstraße und der Sommerau abgerissen. Die Schwalben, die sonst dort brüteten, suchten sich im näheren Umkreis von vielleicht 250 Metern eine neue Bleibe. Die Hühlestraße 23 war für sie die erste, neue Adresse.

Klose-Kanniga hat sich angesichts der vielen, gefiederten Mitbewohner um den Preis "Schwalbenfreundliches Haus" beim Nabu-Landesverband beworben – und diesen auch tatsächlich erhalten. Zwar sind die letzten jungen Mehlschwalben bereits im August ausgeflogen, doch die Nester werden jetzt noch als Schlafplätze genutzt, bis die letzten Vögel über den Winter nach Süden fliegen.

An dem Vogelkot, den die Tiere hinterlassen, stören sich die Hausbesitzer übrigens nicht: Sie verwenden diesen als hochwertigen Dünger für Zucchini und Blumen.

Bis kommendes Jahr wollen sie mindestens zehn weitere Nistmöglichkeiten in der Hühlestraße schaffen. Stare, Meisen und Mauersegler finden dort schon jetzt ebenfalls einen Unterschlupf für sich und ihre Jungen.