Die Volkstanzgruppe feiert "Schwäbische Weihnacht" in der Balinger Stadtkirche. Foto: Stotz

Nur sieben Proben waren notwendig, um am Sonntagabend in der Balinger Stadtkirche eine schöne und feierliche Weihnachtsstimmung herbei zu zaubern.

Balingen - Nach zwei Jahren Coronapause freute sich die Volkstanzgruppe Frommern darauf, eine weitere Schwäbische Weihnachten mit Liedern, Musik und Lesungen zur Advents- und Weihnachtszeit zu gestalten. "Klatschen Sie gerne, wir freuen uns über Ihren Applaus", sagte Chorleiter Jörg Neubert zu Beginn.

Vorgetragen wurden vom Chor Stücke wie "Hört wie in Lüften die Engelschar singt", ein Weihnachtslied aus Wangen im Allgäu oder auch "Als ich bei meinen Schafen wacht", entstanden 1623, aus dem Kölner Gesangbuch. Bei Weihnachtsliedern wie "Kommet, ihr Hirten", "Macht hoch die Tür" oder "Ich steh´an deiner Krippen Hier" mit der Melodie von Johann Sebastian Bach waren die Konzertbesucher zum Mitsingen eingeladen, was sie gerne taten.

Historische Instrumente

Dazu begleiteten die Musiker der Volkstanzgruppe mit historischen Instrumenten in historischer Kleidung mit Zylindern bei den Herren und langen Festkleidern in Schwarz bei den Damen.

Neben Geigen und Sackpfeifen erklangen Hümmelchen, Schalmeien und der Kontrabass. Zwischen den Musikstücken hörten die Besucher schwäbische Geschichten zur Weihnachtszeit, vorgetragen von Jo Schmieg: "Iber was s’ Christkend hot lache miaßa" und "Dr Raiber Horrificus". So mancher musste schmunzeln, nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen des perfekten Schwäbisch.

Der Dudelsackpfeifer

Das Ensemble "danzbar" spielte neben dem Weihnachtslied "Vom Himmel hoch da komm ich her" ein traditionelles Stück mit Sackpfeifen, Geige, Harmonika, Blockflöten, Oboen und Schalmeien mit dem Titel "Der Dudelsackpfeifer".

Sandra Ligas begeisterte die Zuhörer mit ihrem stimmgewaltigen Vortrag des traditionellen sardischen Liedes "Celesti Tesoru" als auch einem Weihnachtslied aus Neapel. "Es kommt ein Schiff geladen" von Daniel Sudermann aus dem Jahr 1626 durfte nicht fehlen. Die neun Männer stellten ihr Gesangstalent dabei unter Beweis und die gute Akustik in der Stadtkirche tat ihr Übriges, damit auch dieses Lied bestens erklang.

Stille Nacht zum Abschluss

Nach dem von Zuhörern und Mitwirkenden gemeinsam am Schluss gesungenen "Stille Nacht" nach einer Melodie von F.X. Gruber und dem Text von Joseph Mohr gab es schließlich noch eine Zugabe des gesamten Chors. Die feierliche Stimmung trug schließlich jeder gerne mit nach Hause in die vorweihnachtliche Balinger Nacht.