Das Dornhaner Schulzentrum mit der Hans-Holzwarth-Schule (Neue Grundschule) und der John-Bühler-Realschule (im Bild) setzt sich aus Bau A, B, C1 und C2 (von links) zusammen. Nicht im Bild ist der Bau D mit Mensa und Lehrschwimmbecken. Foto: Fahrland

Rund zwei Millionen Euro investiert die Stadt Dornhan in die Generalsanierung des Schulzentrums, wobei der Großteil der Arbeiten im nächsten und übernächsten Jahr realisiert werden soll.

Dornhan - Die aktuelle Kostenschätzung sowie die Aufteilung der umfangreichen Baumaßnahmen auf die kommenden drei Jahre wurden diese Woche im Gemeinderat vorgestellt. Vergangene Woche hatte sich der Beratende Ausschuss (BA) mit dem Thema befasst.

Das Großprojekt wurde mit einem Bewilligungsbescheid vom April 2019 auf den Weg gebracht. Rund 940 000 Euro erhalte die Kommune an Zuwendungen. Über den laufenden Antrag auf Fördermittel aus dem Ausgleichstock werde in den nächsten Tagen entschieden, teilte Bürgermeister Markus Huber mit.

Erste Maßnahmen sind 2019 im Bereich Sonnenschutz der Neuen Grundschule durchgeführt worden. Im Jahr 2020 folgten aufgrund der Corona-Lage keine baulichen Maßnahmen, jedoch wurde die Laufzeit der Förderung bis 2024 verlängert.

Wie Armin Schaupp vom Technischen Bauamt versicherte, sind alle Gewerke für 2021 bereits vergeben. In den Sommerferien werden die Eingangstüren der Gebäude C1 und C2, die Türen zu den Klassenzimmern im C-Block sowie die Außentüren am WC-Block ausgetauscht. Im Block A wird die Hauswasserverteilung erneuert.

Neue Wand in Aula

Markus Huber ging auf die Vorschlagsliste des Architekturbüros Braun für die nächsten drei Jahre ein. Diese Maßnahmen seien bereits mit der Schulleitung abgestimmt worden. Aus dem Beratenden Ausschuss habe man die Anregung erhalten, zusätzlich die Schülervertretung und die Eltern einzubeziehen, um die Akzeptanz für die Durchführung der Arbeiten im Schulbetrieb zu verbessern.

Für 2022 und 2023 sind jeweils 800.000 Euro im Haushalt veranschlagt, für 2024 weitere 290.000 Euro. Die aktuelle Kostenschätzung für 2022 geht inklusive Baunebenkosten und einem Puffer für Unvorhergesehenes von rund 854.000 Euro aus.

Die Summe umfasst unter anderem eine Durchsage-Anlage für alle Gebäude. Der B-Bau von 1991 schlägt mit 49.000 Euro zu Buche. Der Außenputz und die Glasüberdachung müssen saniert sowie Undichtigkeiten behoben werden. Anstatt der flexiblen Trennwand zur Aula wird eine neue Wand eingezogen.

WC-Block aus dem Baujahr 1964

Am teuersten kommt der C-Bau von 1964 mit 362.000 Euro. Dort sollen die Heizkörper und die Heizungssteuerung im Rahmen der energetischen Sanierung erneuert sowie der Aufenthaltsraum, sechs Klassenzimmer und die Treppenhäuser inklusive Beleuchtung saniert werden.

Handlungsbedarf für 232.000 Euro besteht am WC-Block aus dem Baujahr 1964 in Sachen Wärmedämmung und Sanitäreinrichtung. Das Mädchen-WC und die Dachfläche müssen saniert, die Überdachung und die Fenster erneuert werden. Die Maßnahmen 2023 werden auf insgesamt 910.000 Euro beziffert.

Für das Hauptgebäude der Schule, den A-Bau von 1964, werden umfangreiche Baumaßnahmen für 285.000 Euro aufgelistet. Sie reichen von der Erneuerung der Warmwasserbereitung in der Schulküche über die Komplettsanierung von Räumen inklusive Installationen bis zum Behinderten-WC im Untergeschoss.

Im Treppenhaus der  neuen Grundschule von 1997 geht es für 81.000 Euro um den Anstrich der Dachuntersicht, den Austausch von Fensterflügeln und Gläsern sowie die Rutschsicherung an den Treppenstufen. 461 000 Euro fließen auf den 2892 Quadratmeter großen Außenanlagen in die Ausbesserungen und Erneuerungen im Bereich der Überdachungen, Pflasterflächen, Treppen und Geländer. Für 2024 werden 255.000 Euro zur Erneuerung der Lüftungsanlage im D-Bau veranschlagt.

Auftragsvergabe durch Verwaltung abgelehnt

Verwaltung und Technisches Bauamt baten den Gemeinderat um Zustimmung zum Ausschreibungsbeschluss, damit frühzeitig ein Bauzeitenplan erarbeitet und entsprechende Ausschreibungen vorbereitet werden können. Um einen Teil der Arbeiten in den Sommerferien 2022 ausführen zu lassen, seien feste Zusagen der Handwerksbetriebe notwendig.

Schon im Ausschuss hatte man über den richtigen Zeitpunkt diskutiert. Rudi Pfau sprach von Baustoffpreisen bis zu 40 Prozent über Vorjahr.  "Könnten die jetzigen Preise gehalten werden?, fragte Roland Jerke. Rainer Rais glaubte, die "verrückte Situation" werde sich normalisieren und schlug Ausschreibungen nicht vor Oktober oder November vor. Auch im Gesamtgremium plädierte Rais angesichts der aktuellen Lage der Baubranche dafür, noch abzuwarten. Er störte sich besonders am Begriff der "zeitnahen Ausschreibung" und stellte erfolgreich den Antrag, diesen durch eine "rechtzeitige Ausschreibung" zu ersetzen.

Die Verwaltungsspitze sicherte die Ausschreibung "Stück für Stück" zu. Daraufhin segnete der Gemeinderat den Ausschreibungsbeschluss sowie die vorgeschlagene Aufteilung der Baumaßnahmen auf die nächsten drei Jahre ab.

Mit 11 Nein-Stimmen und 7 Ja-Stimmen lehnte das Gremium jedoch für das Schulzentrum die in Dornhan gängige Praxis ab, die Verwaltung pauschal zur Auftragsvergabe zu ermächtigen, sofern die wirtschaftlichsten Angebote die Kostenschätzungen um nicht mehr als 15 Prozent übersteigen.