Lisa Fleig (links) und Luisa Santalucia mit ihren Forschungsobjekten, verschiedenen Katzenstreu-Produkten. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Sonderpreis: Zwei St. Georgenerinnen treten bei "Jugend forscht" an / Wettbewerb findet virtuell statt

Welche ist die beste Katzenstreu? Dieser Frage sind die beiden Gymnasiastinnen Luisa Santalucia und Lisa Fleig nachgegangen. Mit ihren Ergebnissen sind sie nun beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" angetreten – coronabedingt auf virtuelle Art und Weise.

St. Georgen. Katzenklos können in ihrer Umgebung ordentlich die Luft verpesten – das wissen auch die Freundinnen Luisa Santalucia und Lisa Fleig. Die beiden jungen St. Georgenerinnen wollten sich damit aber nicht abfinden und machten sich auf die Suche nach der besten Katzenstreu. "Wir wollten wissen, welche Streu am besten unangenehme Gerüche und Feuchtigkeit aufnehmen kann", erklärt Luisa.

Um das herauszufinden, haben die beiden Zehnjährigen über Monate viele Experimente gemacht und sechs verschiedene Katzenstreu-Produkte untersucht. Mit ihren Ergebnissen sind sie nun beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" angetreten – in diesem Jahr selbstredend digital.

Erfahrung mit Katzen und deren Klogang haben die beiden Schülerinnen, die das Thomas-Strittmatter-Gymnasium (TSG) besuchen, zur Genüge: Im Hause Santalucia ist es die 18 Jahre alte Katze Zoe, bei den Fleigs Katze Minki, die die Familie auf Trab hält.

Pfötchen-, Wasser-, und Staubtest geben Aufschluss

Ein Forschungsbestandteil war der sogenannte "Pfötchentest": Dafür haben Luisa und Lisa Pfötchen aus Knete geformt und beobachtet, wieviel Katzenstreu daran hängen bleibt. Auch der Staubtest war ein wichtiger Indikator: Hierfür fertigten die beiden Mädchen aus Eisbecher, Klopapierrolle und Plastikflasche eine unten wie oben offene Konstruktion, die innen mit doppelseitigem Klebeband versehen und mit Katzenstreu gefüllt wurde. So konnten sie feststellen, in welchem Ausmaß ein Streuprodukt hängen bleibt – und somit auch, in welchem Ausmaß es staubt.

Eine besonders wichtige Frage war, so Lisa, auch: "Warum stinkt es so?" Um hier entgegenzuwirken, haben die Freundinnen die Katzenstreu mit Essig, Schnaps und Lavendelöl versehen. Dabei wurde untersucht, wie sich die verschiedenen Flüßigkeiten auf den Geruch auswirken. Um zu sehen, wie aufnahmefähig die Katzenstreu ist, wurde sie zudem einem "Wassertest" unterzogen.

Mit der Stereolupe von Luisas Mutter Birgit wurden die verschiedenen Körner dann auch im Großformat beäugt. "Das war sehr interessant", sagt Luisa. "Der Mais hat in der Vergrößerung zum Beispiel geglitzert."

Unter den Produkten, die Lisa und Luisa untersucht haben, war etwa auch Sägemehl – dieses kommt bei den Fleigs im Pferdestall, wo Katze Minki sich aufhält, als Katzenstreu zum Einsatz. Am besten hat am Ende eine Streu auf Basis von Pflanzenfasern abgeschnitten. "Das war der klare Sieger", erklärt Lisa.

Ihre Familie wird dennoch beim Sägemehl bleiben, denn, so Lisa, "der Opa macht viel Holz". Und Luisa sagt: "Das muss Mama entscheiden – sie macht immer das Klo."

Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden wissbegierigen Freundinnen bei "Jugend forscht" teilnehmen: Im vergangenen Jahr hatten die beiden untersucht, wie gut Pferdehaare isolieren können – und gewannen dafür einen Sonderpreis.

Doch dieses Mal können Lisa und Luisa ihre Forschungsergebnisse nicht live im Karl-Storz-Besucherzentrum in Tuttlingen vorstellen – coronabedingt fand sowohl die Präsentation als auch die Prämierung der Sieger virtuell statt. Aber das war nicht der einzige Unterschied: Auch der zuständige Lehrer am TSG, Alexander Mosbacher, konnte die beiden aufgrund der fehlenden Präsenzzeit in der Schule nicht betreuen.

Die Betreuung kann nicht wie üblich an der Schule stattfinden

Das hat dann Birgit Santalucia, die Mutter von Luisa, übernommen. Sie ist Lehrerin in Schramberg und betreut an ihrer Schule ebenfalls die "Jugend forscht"-Projekte. "Das war ein glücklicher Zufall, dass ich die Betreuung machen konnte. So war es einfacher", sagt Santalucia. Viel sei in dieser Zeit "über Video" gelaufen, berichtet sie und fügt hinzu: "Sie haben jetzt sehr viel selbstständig machen müssen."

Dass der Wettbewerb nun virtuell stattfindet – darüber sind die beiden etwas enttäuscht. "Letztes Jahr war das ein richtig tolles Erlebnis", sagt Luisa. Und Lisa ergänzt: "Es hat viel Spaß gemacht dort." Die Präsentation ihrer Forschungsergebnisse, herumschlendern und die Projekte der anderen anschauen, die Verpflegung an den verschiedenen Essenswagen – all das fehlt diesmal.

"Das ist richtig cool, ich will dort unbedingt wieder hin", sagt Luisa. Bei dem Forschungsdrang der beiden Mädchen könnte das vielleicht schon nächstes Jahr wieder der Fall sein.

Und auch diesmal hat sich ihre Mühe gelohnt: Für ihre Katzenstreu-Studien wurden die beiden St. Georgenerinnen erneut mit einem Sonderpreis über 100 Euro belohnt.